Gerettet in Antalya: Reisegäste beklagen mangelnde Unterstützung von Reiseveranstaltern bei Sunexpress-Austritt

Gerettet in Antalya: Reisegäste beklagen mangelnde Unterstützung von Reiseveranstaltern bei Sunexpress-Austritt

Infolge des plötzlichen Austritts von SunExpress aus dem türkischen Markt Ende Oktober letzten Jahres wurden zahlreiche Reisegäste in Antalya gestrandet. Viele von ihnen hatten ihre Pauschalreisen über verschiedene Reiseveranstalter gebucht, die jedoch keine ausreichende Unterstützung bei der Organisation der Rückreise anboten. Stattdessen mussten die betroffenen Touristen selbst versuchen, neue Flüge zu organisieren und die Kosten für die Rückreise zu tragen. Nun beklagen die Reisegäste die mangelnde Unterstützung seitens der Reiseveranstalter und fordern eine Entschädigung für die erlittenen Unannehmlichkeiten.

Gerettet in Antalya: Reisegäste beklagen mangelnde Unterstützung von Reiseveranstaltern bei Sunexpress-Ausfall

Wie zuverlässig ist es, in den Urlaub zu fliegen? Laut Marija Linnhoff, Vorsitzende des Verbands unabhängiger Reisebüros (VUSR), gibt es normalerweise bei Flug- und Pauschalreisen per Jet keine ernsthaften Probleme. Doch manchmal rumst es schon stark. Aktuell scheint es wieder einmal mächtig Schwierigkeiten im Ferienverkehr zu geben, nachdem es vor einer Woche zu der globalen IT-Panne auch in Buchungssystemen gekommen war.

Eurowings, die wichtigste Airline von NRW, berichtet auf Anfrage, am vergangenen Wochenende habe man nur rund 80 Prozent der Reisenden an ihr Ziel gebracht. Zehntausende Urlauber kamen also erheblich zu spät oder gar nicht an den Ort ihrer Wünsche. Die Tochterfirma der Lufthansa erklärt dazu, es seien so viele Flüge ausgefallen, dass ein kurzfristiges Umbuchen der einzelnen Reisenden dann oft nicht möglich gewesen sei.

Ein Sprecher von Eurowings sagt: Unsere Teams haben seit dem Vorfall unter Hochdruck daran gearbeitet, allen von Streichungen betroffenen Gästen eine Alternative anzubieten. Da allerdings Hochreisezeit sei und die Ferien in Hamburg und Berlin gestartet seien, war nicht in allen Fällen sofort eine kurzfristige Umbuchung möglich, so der Sprecher.

Sunexpress-Flug kommt 36 Stunden zu spät an: Reisende beklagen mangelnde Hilfe von Reiseveranstaltern

Ein Sunexpress-Jet in die Türkei kam 36 Stunden zu spät. Die Passagiere eines Sunexpress-Fliegers von Antalya nach Düsseldorf, der am vergangenen Sonntag um 16.40 Uhr starten sollte, erfuhren kurz vorher, dass der Flug gestrichen worden war. Einige wenige bekamen anscheinend noch eine Umbuchung auf eigene Kosten hin, viele andere warteten, bis ein Bus sie zu einem Hotel fuhr. Um 21.30 Uhr ging es weiter zum nächsten Hotel, weil im ersten Haus keine Zimmer reserviert waren.

Es war das reine Chaos, sagt der Düsseldorfer Kaufmann Marcus Keller. Die Koffer hätten nur wild im Bus herumgelegen. Dann war der Weiterflug für Montag um 16.50 Uhr angekündigt, von der erneuten Absage erfuhren viele Reisenden eher zufällig oder gar nicht.

Nach Tausenden Telefonaten teilte mir Sunexpress mit, dass in den nächsten zwei Tagen kein Flug verfügbar ist, erzählt eine Mutter. Wir buchten dann über unser Reisebüro in Deutschland einen Ersatzflug auf eigene Kosten.

Mehrere Betroffene berichten, es sei ihnen nicht gelungen, Unterstützung von ihrem Reiseveranstalter wie dem Marktführer Tui zu bekommen. Tui erklärt, bei Flugausfällen sei zuerst die Airline verantwortlich, einen Ersatz zu organisieren. Erst wenn das nicht gelinge, springe Tui ein. Dann würden auch Linienflugtickets eingekauft, um eine Lösung zu finden.

Ein Sprecher sagt: Der Fokus liegt darauf, die Gäste so schnell wie möglich nach Hause fliegen. Tui bestätigt, das Flugchaos bei Sunexpress nach einem Blick in den Buchungscomputer. Sunexpress selbst bestätigt den Ausfall des ersten Fluges.