Geldern: Ein inklusives Theaterprojekt an der Marien-Grundschule
Die Stadt Geldern setzt ein exemplarisches Zeichen für Inklusion und Vielfalt mit einem innovativen Theaterprojekt an der Marien-Grundschule. In Zusammenarbeit mit der Schule und lokalen Kulturinstitutionen wird ein inklusives Theaterstück entwickelt, das jeden Schüler unabhängig von seinen Fähigkeiten oder Behinderungen einbezieht. Das Projekt zielt darauf ab, die soziale Kompetenz und die Kreativität der Schüler zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten, um ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Durch die Teilnahme an diesem Projekt sollen die Schüler Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl entwickeln und eine stärkere Bindung zur Gemeinschaft erfahren.
Inklusives Theaterprojekt brachte Schüler und Schauspieler zusammen
Vier Tage hatten die 19 Mitglieder des außergewöhnlichen Theater-Ensembles Zeit, um am fünften Tag gemeinsam etwas auf die Bühne zu bringen. Außergewöhnlich deshalb, weil die Künstlergruppe aus 13 Schülern der Kapellener Marien-Grundschule und fünf Schauspielern der Theaterwerkstatt von Haus Freudenberg bestand.
Ein gutes Beispiel, dass Inklusion so einfach sein kann. Bei diesem Theaterprojekt handelte es sich um ein Angebot der Grundschule an Kinder, die nicht in den Ferien gefahren und deren Eltern berufstätig sind. „Wir sind eine offene Ganztagsschule und die Idee zu diesem Ferienprojekt ist im Rahmen der Theater-AG entstanden“, erklärt Barbara Oymanns, die den „Offenen Ganztag“ betreut.
Geleitet wurde dieser Sommer-Workshop von der studierten Theaterpädagogin Anna Zimmermann-Hacks, die gleichzeitig die Regisseurin der Theaterwerkstatt ist und mit ihren jährlichen Aufführungen stets für ausverkaufte Häuser in der hiesigen Region sorgt. „Für die Schauspieler handelt es sich um eine arbeitsbegleitende Maßnahme und ich glaube, dass diese ungewöhnliche Gruppe sich wunderbar ergänzt und gegenseitig voneinander profitiert hat – kleinere Freundschaften inklusive“, so die Regisseurin.
Bereits bei den Proben, die vormittags von neun bis zwölf Uhr in der Turnhalle stattfanden, wurde deutlich, dass alle Akteure mit Begeisterung bei der Sache waren, ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen konnten und eigene Ideen einbringen durften. Das letzte Wort hatte natürlich die Theaterleiterin. Begegnungen und gemeinsames Schaffen standen im Vordergrund „Wir sind ein Team“, war aus der Gruppe zu hören.
Uraufführung mit viel Hingabe und Emotionen
Am Freitag war der große Moment der Uraufführung gekommen. Mit viel Hingabe und Emotionen wurden dabei kleine Stücke über die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde auf hohem Niveau dargeboten. Texte wurden teils von Erstklässlern flüssig vorgetragen, die Einsätze stimmten, die Abläufe passten und kleinere Fehler machten ganz einfach sympathisch und sorgten für Schmunzler im Publikum. Musik, Kostüme und Schminke verstärkten die schauspielerische Darbietung.
„Hier fanden Begegnungen mit Kindern, die noch nie oder kaum Kontakt mit Menschen mit einem Handicap hatten, statt. Mit dem Medium Theater konnten schnell Berührungsängste abgebaut werden, was mir genauso wichtig war wie die eigentliche Theaterspielerei“, sagte Anna Zimmermann-Hacks nach einer gelungenen 30-minütigen Vorstellung, die ohne Generalprobe auskam.
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