Freie Fahrt ins Museum, die Beweggründe dafür.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und knapper Kassen sucht die Kulturbranche nach neuen Wegen, um die Menschen für die Kunst und das kulturelle Erbe zu begeistern. Ein solcher Ansatz ist die freie Fahrt ins Museum, die in verschiedenen Städten Deutschlands bereits erfolgreich umgesetzt wird. Doch was sind die Beweggründe dafür, dass die Museen ihre Türen öffnen und die Besucher einlassen, ohne Eintritt zu verlangen? Ist es nur ein Marketing-Gag, um mehr Besucher anzulocken, oder steckt mehr dahinter? In diesem Artikel wollen wir die Hintergründe dieser Initiative beleuchten und die Frage beantworten, ob die freie Fahrt ins Museum tatsächlich eine Chance für die Kulturbranche ist.
Freie Fahrt ins Museum: Mobilitätsfonds erweitert sein Angebot
Kurz vor dem Start des neuen Schuljahres und pünktlich zum Beginn des neuen Kindergartenjahres wenden sich die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen (LVR und LWL) mit einer guten Nachricht an alle Schulen und Kindertagesstätten in NRW: Ab dem 1. August können NRW-weite Fahrten zu Museen und ausgewählten Einrichtungen aus den Mobilitätsfonds der beiden Verbände beantragt werden.
Der Geltungsbereich umfasst alleine 33 Museen im Rheinland und in Westfalen-Lippe sowie zahlreiche weitere Einrichtungen. Darüber hinaus haben Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren freien Eintritt in alle Museen, die sich in Trägerschaft des LVR und des LWL befinden.
Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege, freut sich über die Ausweitung des Angebots: „Uns ist es wichtig, das vielfältige Kulturangebot der beiden Landschaftsverbände allen Interessierten zugänglich zu machen. Unsere Zielgruppe fängt bei Kindern und Jugendlichen an. Ihnen bieten wir mit unseren Museen besondere außerschulische Lernorte, die möglichst viele von ihnen besuchen sollten. Wir investieren hier in die Zukunft, denn sie sind die Besucher von morgen.“
Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin, betont: „Wir freuen uns über die erneute fruchtbare Zusammenarbeit mit dem LVR und über die damit einhergehende sinnvolle inhaltliche Erweiterung. Unser Ansporn ist es, Kindern und Jugendlichen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und einen Beitrag zu lebendiger, breit aufgestellter Bildung zu leisten. Durch die Verknüpfung des Förderangebots werden beide Mobilitätsfonds noch attraktiver.“
Seit 2019 bzw. 2021 erstatten die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe Schulklassen, Kitas und Kindergartengruppen die Fahrtkosten für Ausflüge in die Museen in eigener Trägerschaft sowie zu ausgewählten weiteren Einrichtungen in der Region aus seinen jeweiligen Mobilitätsfonds. Nun haben die politischen Gremien der beiden Kommunalverbände die Ausweitung der Fonds beschlossen: Ab dem neuen Schuljahr (2024/2025) sind NRW-weite Fahrten zu Museen und ausgewählten Einrichtungen beider Landschaftsverbände möglich.
Die Antragstellung erfolgt weiterhin bei dem Landschaftsverband, in dessen Verbandsgebiet die Schule oder Kita ihren Sitz hat. Es handelt sich dabei um die Kostenübernahme für den ÖPNV oder für einen Reisebus, falls die Einrichtung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer erreichbar ist. Kosten für Führungen oder (museums-)pädagogische Angebote werden nicht erstattet.
Zu den LVR-Museen gehört auch das Industriemuseum Cromford in Ratingen.
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