Frau aus Düsseldorf feiert 90. Geburtstag im Kreise ihrer Freunde
Am 9. April feierte Frau Anna Müller aus Düsseldorf ihren 90. Geburtstag in einer festlichen Atmosphäre. Im Kreise ihrer engsten Freunde und Familienmitglieder beging sie diesen bedeutenden Meilenstein in ihrem Leben. Die Jubilarin durfte sich über viele herzlichen Glückwünsche und Geschenke freuen. Der Geburtstag war für Frau Müller ein Tag voller Freude und Liebe, den sie nie vergessen wird.
Annemarie König aus Düsseldorf feiert besonderen Geburtstag mit viel Liebe und Musik
Anfang August schickte Annemarie König unserer Redaktion einen Brief, der begann so: „Vor wenigen Tagen habe ich meinen 90. Geburtstag gefeiert und in einer Welt, in der es viel zu oft schlechte Nachrichten gibt, möchte ich Ihnen etwas Schönes, nämlich von meinem Geburtstag, erzählen.“
Dann berichtet Annemarie König von einem Geburtstag, den heutzutage vermutlich nur wenige 90-Jährige noch so verleben dürfen. 25 Gäste von 0 bis 90 Jahren waren zu Königs Geburtstagsfeier gekommen und sie waren von überallher angereist: aus München, aus Mallorca, sogar aus Washington.
Von der jüngsten Urenkelin (drei Monate alt) bis zur ältesten Freundin (seit mehr als 50 Jahren), die samt Tochter und Enkel vorbeikam. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) überstellte Glückwunsche.
Die Seniorenresidenz, in der Annemarie König lebt, hatte die Cafeteria hergerichtet. Es gab Stachelbeer-Baisier-Torte, Königs Lieblingskuchen, und es wurde viel gesungen. Ihr Sohn Volker Rosin spielte ihre Lieblingslieder auf der Gitarre und ihre Enkel sangen gemeinsam Lieder, die sie bereits 30 Jahre zuvor anlässlich ihres 60. Geburtstags gesungen hatten.
Ein besonderer Geburtstag mit viel Liebe und Musik
„Dass ich solch einen schönen Geburtstag mit so vielen Menschen feiern durfte – das soll mir mal einer nachmachen“, sagt die Düsseldorferin, als unsere Redaktion sie einige Wochen später in der Seniorenresidenz in Derendorf besucht.
Hinter ihrem Bett hängt ein Transparent mit Glückwünschen, im Arm hält sie ein Kissen, darauf die Gesichter ihrer Urenkel. An den Wänden hängen zahlreiche Bilder. Einige zeigen König selbst, in weißen Hochzeitskleidern, zu Hochzeitsjubiläen, von denen es zahlreiche in ihrem Leben gab.
Doch auf den meisten Fotos ist ihre große Familie zu sehen. Auf einem Tisch neben ihrem Bett liegt ein Buch, der Titel ist der Satz, den König bereits sagte: „Das soll mir mal einer nachmachen.“
Ein Leben voller Liebe und Erfahrungen
Annemarie König hat das Buch 2011 nach einem Schlaganfall geschrieben. Der Satz ist zu einem Lebensmotto geworden, sie wiederholt ihn im Gespräch immer wieder. Und sie mag recht haben: Das, wovon König berichtet, soll ihr mal einer nachmachen.
In ihrem Buch beschreibt sie, wie sie es schaffte, „ihren zwei Kindern trotz Scheidung den Vater zu erhalten und 53 Jahre nach der Scheidung mit ihm und der gesamten Familien den 60. Hochzeitstag“ zu feiern.
So skurril das klingt: In Annemarie Königs Zimmer hängt ein Foto von diesem Tag. Sie heiratete 1953, ihr Mann schlug sie, sie ließ sich scheiden. „Schuldig geschieden hieß das damals noch“, erinnert sich König. Ein Stigma.
Fortan zog sie ihre Kinder alleine auf, ohne Geld, ohne staatliche Unterstützung. Sie bügelte, tapezierte Wände, fuhr Taxi. „Sagen Sie mir mal, was ich nicht gemacht habe?“, fragt sie im Gespräch und lacht.
Aus ihren Kindern sollten „ordentliche und anständige Menschen werden“, schreibt sie in ihrem Buch. Sie sorgte dafür, dass ihre Kinder den Kontakt zum Vater nicht verloren, auch wenn es schwierig war.
Später heiratete sie ihren Mann erneut, der Umstände wegen: Man bekam in der Zeit häufig nur dann eine Wohnung, wenn man verheiratet war. Und um zu verhindern, dass sie und die Kinder auf der Straße landeten, willigte König in eine zweite, rein platonische Ehe ein.
Daher konnte sie 2013 trotz Scheidung die Diamantene Hochzeit feiern. „Man soll sich immer vertragen, nicht verbittern“, sagt König. „Sehen Sie, was ich dadurch erreicht habe: Ich habe meine Kinder nicht zum Hass erzogen dem Vater gegenüber.“
Mit ihrem Brief wollte sie zeigen, „dass Familien schwere Zeiten gemeinsam durchstehen können und immer noch zusammenhalten“. In ihrem Alter könne man jammern, wie alt man sei, dass man in Ruhe gelassen werden wolle. „Das mache ich aber nicht“, sagt die 90-Jährige. Sie plane bereits die nächste Geburtstagsfeier.
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