Festival für Komponistinnen in Dormagen-Zons erhält Neuausrichtung

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Festival für Komponistinnen in Dormagen-Zons erhält Neuausrichtung

Das Festival für Komponistinnen in Dormagen-Zons, ein wichtiger Veranstaltungsort für die Förderung von Frauen in der Musik, erlebt eine umfassende Neuausrichtung. Nach Jahren der erfolgreichen Arbeit gibt es nun einen neuen Ansatz, um die Bedeutung von Komponistinnen noch stärker in den Vordergrund zu rücken. Die Organisatoren haben sich zum Ziel gesetzt, das Festival noch attraktiver und vielfältiger zu gestalten, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Mit diesem Schritt soll die Vielfalt der Musik von Frauen noch stärker hervorgehoben werden. Wir freuen uns auf die neuen Entwicklungen und die kommenden Highlights des Festivals!

Neuausrichtung für das Festival für Komponistinnen in Dormagen-Zons

Die motivierte Art von Cosima Streich wirkt ansteckend. Wenn sie vom im Oktober bevorstehenden zweiten Komponistinnen-Festival in Zons spricht, leuchten ihre Augen und die Vorfreude ist der Musikerin deutlich anzumerken.

„Ich bin dankbar dafür, dass ich zum zweiten Mal die künstlerische Leitung übernehmen darf, denn auch für mich ist das Ganze eine riesige Entdeckungsreise. Ich darf Schätze heben, die ich mir nie erträumt hätte“, erzählt Streich, die mit ihrem Violoncello an zwei Festivaltagen auch zu den Ausführenden gehört.

Dank ihrer zahlreichen Kontakte in die Musikerszene ist sie ein Glücksfall für Zons. In Josef Anton Scherrer nimmt am dritten Abend sogar ihr Patenonkel am Klavier Platz. „Er war ein Studienkollege meiner Eltern“, erzählt Streich schmunzelnd.

Festival würdigt Komponistinnen

Festival würdigt Komponistinnen

Mit ihrem Anliegen, den Komponistinnen, die in dieser männerdominierten Sparte kaum vorkommen und meist stiefmütterlich behandelt werden, zu mehr Anerkennung zu verhelfen, ist Streich, die aus Süddeutschland stammt, aber in Aachen lebt, nicht allein.

Initiator des Komponistinnen-Festivals ist der Zonser Musikliebhaber (und Deichgräf) Joachim Fischer, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Freunde und Förderer des Kreismuseums Zons. Auch er möchte, dass die oft verkannten Schöpferinnen großartiger Musik und ihre Werke bekannter werden.

Seit 2012 hat er deshalb im Kreismuseum Zons bereits 15 Konzerte zu Komponistinninnen mitorganisiert, jetzt zum zweiten Mal ein mehrtägiges Festival. „Dabei sind mehr als 50 Komponistinnen vorgestellt worden“, erzählt Fischer.

Worauf er besonders stolz ist: Beim ersten Festival war ein Kompositionsauftrag vergeben worden, und die Musik daraus hat sich inzwischen so etabliert, dass sie bei Wettbewerben oft gespielt wird. Auch diesmal gibt es einen solchen Kompositionsauftrag.

Und so werden die Zuhörer am 27. Oktober in den Genuss einer Uraufführung kommen, wenn ein Stück des Kanadiers Dale Kavanagh zum Vortrag kommt. Kavanagh (Jahrgang 1958) ist Professor in Detmold, konzertieren werden Josef Anton Scherrer (Klavier), Nina Lückel (Flöte), Christian Winter (Gitarre), Elisabeth Moog (Violine) und eben Cosima Streich am Violoncello.

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Drei Konzerte für zusammen 45 Euro

Wer Der Kartenvorverkauf läuft über das Kreismuseum Zons an der Schloßstraße 1, Telefon 02133 53020.

Preis Das Festivalticket, das zum Besuch aller drei Konzertabende berechtigt, kostet 45 Euro.

Spenden sind höchst willkommen und fließen dem Verein der Freunde und Förderer des Kreismuseums Zons zu, der das Festival finanziert. Ansprechpartner sind Karina Hahn und Joachim Fischer vom Museum.

Ansonsten werden bei den drei Konzerttagen Komponistinnen der vergangenen rund 400 Jahre mit ihren Werken vorgestellt. Das Musikspektrum reicht von Klostergesängen des 17. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Besonders reizvoll könnte gleich das Eröffnungskonzert am 25. Oktober werden, bei dem Werke der Komponistin Isabella Leonardo (1620 bis 1704) und der Schriftstellerin Arcangela Tarabotti (1604 bis 1652) gegenüber gestellt werden.

Samstags folgt die Soiree mit Schöpfungen von Emilie Mayer (1812 bis 1883), Sofia Gubaidulina (*1931), Amy Beach (1867 bis 1944) und der früh verstorbenen Lili Boulanger (1893 bis 1918).

Das Abschiedskonzert am 27. Oktober trägt die Überschrift „Femmes de Légende“ und widmet sich neben der genannten Uraufführung Mel Bonis (1858 bis 1937), Catherine Josepha Pratten (1821 bis 1895) sowie Elfrieda Andée (1841 bis 1929).

Joachim Fischer beziffert die Kosten des Festivals auf rund 20.000 Euro. Dieser Betrag wird mit Hilfe von Spenden und – zu einem allerdings geringeren Teil – Eintrittsgeldern gedeckt.

Noch fehlt dem Förderverein Geld zur Refinanzierung, deshalb werben Fischer und Museumsleiterin Karina Hahn ausdrücklich um die Unterstützung von großzügigen Spendern und Sponsoren. „Jeder Betrag ist willkommen“, betont Hahn.

Sie verweist auch darauf, dass das Festival und die Konzertreihe mit Komponistinnen weiter geführt werden soll. „Wir wollen keine Eintagsfliegen“, unterstreicht sie.

Und Cosima Streich fügt hinzu: „Wir wollen hier kein elitäres Camp von Musikschaffenden, sondern für Interessierte nahbar und zugänglich sein.“ Deshalb sei auch vorgesehen, dass beim Festival vor Beginn der Konzerte öffentlich geprobt werde und Zuhörer sich ungezwungen einen Eindruck verschaffen können.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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