Europäischer Gipfel bringt Kremelsgegnern in Deutschland neue Hoffnung

Index

Europäischer Gipfel bringt Kremelsgegnern in Deutschland neue Hoffnung

Der jüngste Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs hat neue Hoffnung für die Gegner des Kremls in Deutschland geschürt. Die einmütige Verurteilung der russischen Aggression in der Ukraine durch die europäischen Führer hat zu einer wahren Wende in der europäischen Außenpolitik geführt. Die europäische Einigkeit in dieser Frage hat auch in Deutschland zu einer neuen politischen Dynamik geführt, die den Kremelsggnern neue Möglichkeiten eröffnet. Die Frage bleibt jedoch, wie nachhaltig diese Hoffnung sein wird und ob die europäischen Staaten bereit sind, ihre Zusagen in die Tat umzusetzen.

Europäischer Gipfel bringt Hoffnung für Kreml-Kritiker in Deutschland

Es war ein lauer Sommerabend, als sich hunderte Exil-Russen im Berliner Mauerpark trafen, um Ilja Jaschin zu bejubeln. Der prominente russische Oppositionelle wurde Anfang August bei einem historischen Gefangenenaustausch zwischen Moskau und dem Westen freigelassen. Auch Natascha Iwanowa von Demokrati-JA, einer Gruppe russischer Dissidenten in Deutschland, ist zu dem Empfang in den Park gekommen.

Der Austausch „war die erste gute Nachricht seit vielen Jahren“, freut sich Iwanowa. Die Freilassungen hätten der Opposition im Exil einen seltenen Moment der Hoffnung beschert. „Es war unglaublich, daran waren wir nicht mehr gewöhnt“, sagt die 50-Jährige.

Die Begeisterung im Mauerpark war groß

Die Begeisterung im Mauerpark war groß

„Jaschin! Jaschin!“, riefen die Zuhörer, während der Oppositionelle sprach. Andere schwenkten die Antikriegsversion der russischen Flagge, die statt des roten einen zweiten weißen Streifen hat. Jaschin erinnerte an die mehr als 1200 politischen Gefangenen, die noch immer in russischen Gefängnissen sitzen, und forderte ihre sofortige Freilassung.

Er appellierte an die Menge, den Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin fortzusetzen und bezeichnete den Kreml-Chef als Kriegsverbrecher.

Für viele Oppositionelle in Deutschland bleibt die Angst

Für viele Oppositionelle in Deutschland bleibt die Angst

Auch in Deutschland fühlen sich viele Oppositionelle nicht sicher. Die Polizeipräsenz im Mauerpark zeugte von der Angst, dass Moskau seine Gegner auch im Ausland ins Visier nehmen könnte. „Russische Agenten und Auftragsmörder können überall sein“, sagte Jaschin der Funke-Mediengruppe. Den angebotenen Polizeischutz in Deutschland lehnte er nach eigenen Angaben jedoch ab.

Neue Energie für die Opposition

Neue Energie für die Opposition

Wenige Tage nach der großen Versammlung in Berlin traf Iwanowa zwei weitere Freigelassene, den Menschenrechtler Oleg Orlow und den Aktivisten Andrej Piwowarow. „Das war sehr bewegend, die frisch Geretteten so unmittelbar zu erleben“, erzählt sie von der Begegnung.

Schließlich hätten die Nachrichten über Oppositionelle in Russland jahrelang einzig von Verhaftungen, von Folter, von Morden, vom Sterben gehandelt.

Zusammenarbeit und Hoffnung auf Freiheit

Zusammenarbeit und Hoffnung auf Freiheit

Menschenrechtler Orlow versicherte, mit den russischen Aktivisten in Deutschland zusammenarbeiten zu wollen. Er sprach als unerwarteter Ehrengast bei der Eröffnung einer lang geplanten Ausstellung im Weimarer Bauhaus-Museum über Memorial. Orlow ist einer der Gründer dieser Menschenrechtsorganisation, die die russischen Behörden Ende 2021 verboten hatten.

Wie auch Jaschin bezeichnete Orlow den Gefangenenaustausch als „Deportation aus Russland gegen meinen Willen“ und kündigte an, „bei der ersten Gelegenheit, die sich bietet“, nach Russland zurückkehren zu wollen. „Wenn ich allerdings jetzt zurückginge, würde ich mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit wieder ins Gefängnis kommen“, sagte er.

Aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Gefangenschaft hätten die Freigelassenen eine Autorität, sagt Iwanowa. Vor allem Jaschin sei eine charismatische Figur. Auf ihre Unterstützung setzt die Oppositionelle im Kampf gegen den Kreml.

Es sei zwar schwierig, aus dem Ausland die Geschehnisse in Russland zu beeinflussen, sagt Iwanowa. Aber immer noch besser, als unter der Repression dort zu versuchen, etwas zu bewegen. „Ich bin davon überzeugt, dass Russland irgendwann den Weg zur Freiheit zurückfinden wird“, gab sich Orlow in Weimar optimistisch. „Und alles, was wir bis jetzt getan haben, wird dabei helfen.“

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up