Essen: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hengsbach

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Essen: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hengsbach

Die Katholische Kirche in Deutschland steht erneut unter Druck: In Essen sind neue Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Kardinal Hermann Hengsbach erhoben worden. Der ehemalige Bischof von Essen war bereits zuvor wegen Missbrauchsvorwürfen in die Kritik geraten. Nun sollen sich neue Zeugen gemeldet haben, die schwere Vorwürfe gegen Hengsbach erheben. Die Bistumsleitung in Essen hat inzwischen eine unabhängige Untersuchung angekündigt, um die Vorwürfe aufzuklären. Die Katholische Kirche steht vor einer neuen Bewährungsprobe, um ihre Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.

Essen: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hengsbach - Studie soll 785.000 Euro kosten

Seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Essener Kardinal Franz Hengsbach (1910-1991) im vergangenen Jahr sind sieben weitere Hinweise auf sexualisierte Gewalt bekanntgeworden. Das sagte der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer.

Die Vorwürfe sollen jetzt in einer großen wissenschaftlichen Studie untersucht werden, die drei Jahre dauern soll. In einem Jahr soll ein Zwischenergebnis vorgelegt werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 785.000 Euro, sie werden vom Bistum Essen und anderen katholischen Institutionen getragen.

Kardinal Hengsbach: Sieben weitere Hinweise auf sexualisierte Gewalt

Kardinal Hengsbach: Sieben weitere Hinweise auf sexualisierte Gewalt

Wissenschaftler appellieren an Opfer und Zeugen, sich zu melden. Aber auch Menschen, die positive Erfahrungen mit ihm gemacht hätten, seien aufgerufen, diese beizusteuern.

Hengsbach sei bei seinem Tod zu einem „Ruhrgebietshelden“ stilisiert worden. „Deshalb halte ich eine solche Untersuchung für so enorm wichtig, um auch darauf aufmerksam zu machen, wohin es in der katholischen Kirche führt, wenn wir ein so massiv überzogenes Amtsverständnis haben“, so Pfeffer. Dabei gehe es nicht nur um die Person Hengsbach, sondern auch um die systemischen Hintergründe von Machtmissbrauch in der katholischen Kirche.

„Fürs Bistum Essen ist uns sehr bewusst, dass wir uns da wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert haben“, sagte Pfeffer.

Im vergangenen Jahr hatte das Bistum Essen mitgeteilt, es bestehe der gravierende Verdacht, dass Hengsbach in seiner Zeit als Weihbischof in Paderborn in den 1950er Jahren eine 16-Jährige sexuell missbraucht habe. Außerdem beschuldigt eine Frau Hengsbach eines weiteren Übergriffs im Jahr 1967 in seiner Essener Zeit als Bischof.

Hengsbach war der Gründer des Ruhrbistums Essen und genoss weit über die Kirche hinaus .

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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