Emmerichs neue Ausstellung präsentiert historische Rheinansichten

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Emmerichs neue Ausstellung präsentiert historische Rheinansichten

In der Stadt Emmerich am Rhein eröffnet am kommenden Wochenende eine neue Ausstellung, die historische Rheinansichten präsentiert. Die Ausstellung wird Besuchern die Möglichkeit bieten, einen Blick in die Vergangenheit des Rheins zu werfen und die Entwicklung der Region zu verfolgen. Die ausgewählten Exponate umfassen Gemälde, Fotografien und Dokumente, die die Geschichte des Rheins und seiner Ufer aufzeigen. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Stadtarchiv Emmerich und dem Verein für Heimatpflege realisiert und bietet einen einzigartigen Einblick in die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des Rheins für die Region. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an dieser spannenden Reise durch die Geschichte des Rheins!

Rheinmuseum präsentiert neue Ausstellung über historische Rheinansichten

Die Urlaubszeit hat längst begonnen, aber das Rheinmuseum macht keine Ferien. Am Sonntag eröffnete Museumsleiter Herbert Kleipaß eine Ausstellung, die historisch interessant und gleichzeitig auch etwas mit den Anfängen des Rheintourismus zu tun hat: „Der Rhein – eine malerische Reise vor 150 Jahren“ zeigt Aquatinta-Abbildungen von Johann Ludwig Bleuler.

Die hatte der Schweizer Verleger, Landschaftszeichner und Maler (1792 bis 1850) im 19. Jahrhundert angefertigt, als er den gesamten Rheinlauf bereiste, um ihn in seinen Landschaftsstudien festzuhalten. Neben Bingen, Oberwesel, Breisach, St. Goar und etlichen anderen Rheinstädten bannte er so auch eine historische Momentaufnahme aus Emmerich aufs Papier.

Das einzige Original in der Ausstellung

Das einzige Original in der Ausstellung

Die Darstellung der Zollstation an der Rheinpromenade ist dabei das einzige Original, das das Rheinmuseum im Rahmen dieser Ausstellung zeigt und auch in seinem Besitz ist.

Info: Die Ausstellung läuft bis zum 29. September. Öffnungszeiten: Das Museum ist sonntags, dienstags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet.

Die ungewöhnlich aufwendige Technik

Die ungewöhnlich aufwendige Technik

Was macht die Bilder Bleulers so interessant, dass sie für eine Museumsausstellung taugen? Ein Grund ist sicher die ungewöhnlich aufwendige Technik. Bei den Bildern handelt es sich um Radierungen, die nachträglich koloriert wurden. Sie wirken dadurch nicht wie Drucke, sondern fast schon eher wie Aquarelle nach der Art alter Meister.

„Bei dieser Art des Kolorierens muss man sehr behutsam sein, um die Vorlagen nicht zu verwischen“, weiß Herbert Kleipaß, der vor allem vom Detailreichtum der Abbildungen angetan ist.

Eine malerische Reise vor 150 Jahren

Und das ist auch ein zweiter Grund für die Ausstellung. Denn die Bilder sind nicht nur bloße Landschaftsdarstellungen, sondern geben auch interessante Einblicke in das Leben am Fluss vor gut 200 Jahren. Schaut man auf die Emmericher Zollstation, lässt sich nicht nur ein – für die damalige Zeit noch ungewöhnlich modernes – Dampfschiff erkennen, sondern auch eine Arbeitswelt, die nur noch entfernt an die heutige erinnert.

Schiffe wurden per Hand ent- und beladen. Holzkarren standen dafür bereit. Wareneingänge wurden von den Zollmeistern noch persönlich in Augenschein genommen – die Emmericher Rheinpromenade, die seinerzeit noch eher einem Trampelpfad entlang des Flusses glich, war zu dieser Zeit noch ein Platz für harte Arbeit.

Von der Rheinromantik zur heutigen Zeit

Nicht nur in Emmerich hat sich seitdem vieles am Ufer verändert. „Geblieben sind am Rhein heute nur die Burgen und Zollstationen“, sagte Kleipaß bei seiner Einführung in die Ausstellung.

Erst vor kurzem hatte er selbst den Mittelrhein bei einer Flusskreuzfahrt bereist. Von der Rheinromantik, die im 19. Jahrhundert aufkam, und den größten Fluss Deutschlands insbesondere zum Ziel englischer Touristen werden ließ, sei mittlerweile nur noch wenig übrig.

„Die Glanzzeiten sind vorbei. Man wundert sich; heute werden hier Kuckucksuhren für Touristen aus Fernost verkauft. Die Region leidet vor allem unter dem zunehmenden Verkehrsaufkommen. Die Menschen ziehen weg. Viele Häuser stehen leer“, hat er beobachtet.

Weitere Ausstellungen im Rheinmuseum

Zu Zeiten Bleulers war das noch ganz anders. Der Schweizer hatte in Schaffhausen seinen eigenen Verlag gegründet. Seine um 1820 begonnenen und stetig erweiterten Landschaftsstudien wurden zu einem großen Verkaufserfolg.

Um 1845 erschien sein Hauptwerk „Voyage pittoresque aux bords du Rhin et de la Suisse“, das den gesamten Rheinverlauf darstellte und dem internationalen Publikum auch Städte wie Emmerich näher brachte.

Insgesamt sind 20 historische Abbildungen zu bewundern. Wenn die Bleuler-Schau endet, hat das Rheinmuseum bereits die nächste Ausstellung in Planung: „Die Zerstörung der Stadt Emmerich vor 80 Jahren“ wird ab dem 6. Oktober zu sehen sein.

Mit zahlreichen Fotografien und Augenzeugenberichten von Menschen, die das Inferno überlebten, wird daran erinnert, wie Emmerich am 7. Oktober 1944 nahezu vollständig zerstört wurde.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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