Eishockey-Legenden: Als Gerd Truntschka und Dieter Hegen auf dem Eis wirbelten

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Eishockey-Legenden: Als Gerd Truntschka und Dieter Hegen auf dem Eis wirbelten

Die Eishockey-Welt feiert zwei ihrer größten Legenden: Gerd Truntschka und Dieter Hegen. Bereits in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts sorgten sie für Furore auf dem Eis. Ihre atemberaubenden Tore, ihre brillanten Pässe und ihre unbeugsame Kämpfermentalität machten sie zu Idolen der Fans. In dieser Reportage werfen wir einen Blick zurück auf die glorreiche Vergangenheit dieser beiden Eishockey-Großen und erinnern uns an ihre größten Erfolge.

EishockeyLegenden: Als Gerd Truntschka und Dieter Hegen auf dem Eis wirbelten

In den vergangenen Jahrzehnten begeisterten einige Sturm-Duos Generationen von Fans der Düsseldorfer EG. Dass in dieser Aufzählung Dieter Hegen sowie Gerd Truntschka nicht fehlen dürfen, versteht sich angesichts ihrer Erfolge mit der DEG eigentlich von selbst.

Traumduo Truntschka und Hegen: Die legendären Offensivkünstler der DEG

Traumduo Truntschka und Hegen: Die legendären Offensivkünstler der DEG

Schließlich waren die beiden Bayern wesentlich mit dafür verantwortlich, dass die Eislauf-Gemeinschaft Anfang der 90er das deutsche Eishockey dominierte. Benoit Doucet und sein Tor für die Ewigkeit: Als die DEG 1993 Meister wurde.

145 Bundesligaspiele und 240 Scorerpunkte (138 Tore und 102 Vorlagen) konnten sich die beiden Angreifer am Ende ihrer gemeinsamen Zeit am Rhein auf die Visitenkarte drucken lassen. Hier der technisch beschlagene Landshuter Truntschka, der im Zentrum die Scheiben klug verteilte, dort der Kaufbeurer Hegen, den alle eigentlich nur „Didi“ nennen und der auf Linksaußen dankbarer Abnehmer von Truntschkas Vorlagen war.

EishockeyLegenden: Wie Truntschka und Hegen die Bundesliga dominierten

EishockeyLegenden: Wie Truntschka und Hegen die Bundesliga dominierten

Die Geburtsstunde dieser kongenialen Partnerschaft nicht etwa in Düsseldorf, sondern ausgerechnet rund 40 Kilometer rheinaufwärts in Köln statt. Zur Saison 1986/87 wechselte der damals 24-jährige Hegen von seinem Heimatverein ESV Kaufbeuren nach Köln.

„Die ersten paar Monate haben wir gar nicht zusammengespielt“, erzählt Hegen im Podcast „Legenden unter sich“. „Ich habe im zweiten oder dritten Sturm gespielt. Dann hat sich irgendjemand verletzt, und dann hat der Hardy Nilsson (Trainer des KEC, Anm.d.Red) umgestellt und mich zum Gerd gestellt. Das hat dann sofort funktioniert.“

Der perfekte Zusammenspiel: Truntschka und Hegen, die unvergesslichen Stürmer der DEG

Der perfekte Zusammenspiel: Truntschka und Hegen, die unvergesslichen Stürmer der DEG

Und je länger sie zusammenspielten, umso mehr wirkte das Zusammenspiel der beiden Offensivkünstler wie an der Schnur herbeigezogen. „Wenn du immer den gleichen Partner hast, dann weißt du ganz genau, wohin er spielen will, man kennt sich wirklich blind“, betont Hegen.

Das Duo auch bei der Konkurrenz Begehrlichkeiten weckte – vor allem beim umtriebigen Josef Klüh. Der damalige DEG-Präsident war Ende der 80er Jahre gerade dabei, mit viel Geld ein Dream Team zusammenzustellen, um die Dominanz der Kölner sowie der bayrischen Vereine zu durchbrechen.

Und Hegen und Truntschka sollten dabei eine tragende Rolle im Sturm neben dem schon etablierten Duo Valentine/Lee einnehmen. Ein Wechsel mit reichlich Brisanz angesichts der großen Rivalität zwischen beiden Klubs und der Tatsache, dass Truntschka bereits seit 1979 für den KEC spielte.

Hegen konnte es da schon pragmatischer sehen. „Ich habe zu Köln keine Verbindung gehabt“, berichtet er im Podcast. „Mir hat es dort gut gefallen, aber ich kam aus Kaufbeuren und ich wusste, dass ich ein paar Stationen machen möchte in Deutschland. Für mich war von Anfang an klar, dass ich zehn Jahre weggehe und dann irgendwann wieder nach Bayern will.“

Selbst die Aussicht, in der NHL spielen zu können, änderte an diesem Vorhaben nichts. 1981 wurde er von Rekordmeister Montreal Canadiens gedraftet, nach Nordamerika ging er trotzdem nie.

Stattdessen also Düsseldorf. Im Rückspiegel betrachtet auch nicht die schlechteste Wahl: Ein Team gespickt mit Ausnahmekönnern wie Torhüter Helmut de Raaf, den Abwehrspielern Uli Hiemer, Andreas Niederberger, Mike Schmidt und Rick Amann sowie eben den Stürmern Lee und Valentine.

Ein solches Staraufgebot birgt allerdings auch immer das Risiko, dass zu viele Egos aufeinanderprallen. Aber an der Brehmstraße war das anders, wie Hegen resümiert: „Man hat sich wirklich gut verstanden. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, dann wäre der ein oder andere Titel nicht möglich gewesen. Wir waren ineinander so verwurzelt. Das war der Schlüssel.“

Bis 1992 wirbelte Hegen mit seinem Kumpel Truntschka im Eisstadion, ehe die Heimat rief, vier Jahre früher als eigentlich geplant. In der bayrischen Landeshauptstadt kaufte sich der EC Hedos München mit viel finanziellem Aufwand eine kostspielige Mannschaft zusammen, um den Meistertitel zurück nach Bayern zu holen.

Für Hegen und Truntschka sozusagen ein nationaler Auftrag, also wechselten sie ein zweites Mal gemeinsam den Verein. Im ersten Jahr ging der Plan noch nicht auf, stattdessen sicherte sich die DEG den vierten Titel in Folge, doch 1994 war es dann soweit.

Für Truntschka, der nach der Saison seine aktive Karriere beendete, der perfekte Abschluss einer bemerkenswerten Laufbahn. Lange hielt der Glanz allerdings nicht an, bereits in der Folgesaison musste der Klub, der sich inzwischen in Maddogs München umbenannt hatte, Insolvenz anmelden.

Viele Spieler suchten daraufhin das Weite. So auch Hegen, der zurück zur DEG wechselte und dort 1996 seine insgesamt siebte Deutsche Meisterschaft feiern durfte.

Nach seinem Karriereende 2002 schlug er die Trainerlaufbahn ein und war Chefcoach in Duisburg und Kaufbeuren. 2010 folgte die Aufnahme in die Hall of Fame des Eishockey-Weltverbands IIHF. Sein Kumpel Gerd Truntschka kehrte dem Sport dagegen vollständig den Rücken zu und wurde stattdessen ein erfolgreicher Unternehmer.

Das Ende des gemeinsamen Wegs, der ausgerechnet in Köln seinen Anfang nahm.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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