- Ein Jahr nach dem Start: Die Hype um die Abnehmspritze Wegovy in Deutschland
- Ein Jahr nach dem Start: Der Hype um Wegovy in Deutschland
- Abnehmspritze Wegovy: Was ist der Wirkstoff Semaglutid und wie wirkt er?
- Wegovy: Was sind die Nebenwirkungen und wie können Patienten sie minimieren?
- Ein Jahr nach dem Start: Die Zukunft von Wegovy in Deutschland - eine Bilanz
Ein Jahr nach dem Start: Die Hype um die Abnehmspritze Wegovy in Deutschland
Vor genau einem Jahr erhielt die Abnehmspritze Wegovy in Deutschland ihre Zulassung. Seitdem hat sich viel getan. Die Hype um das Medikament ist nicht abgeklungen, sondern hat sich sogar noch verstärkt. Viele Menschen hoffen auf das Wundermittel, das bei der Gewichtsreduktion helfen soll. Doch wie erfolgreich ist Wegovy wirklich? Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung der letzten zwölf Monate und fragen uns, ob die Hype um Wegovy gerechtfertigt ist.
Ein Jahr nach dem Start: Der Hype um Wegovy in Deutschland
Dass um ein Medikament ein regelrechter Hype entsteht, ist selten. Doch mit dem Mittel „Wegovy“ ist es passiert: Menschen zeigen in sozialen Medien, wie sie mit damit abnehmen - und berichten von Nebenwirkungen. Was hat sich seit der Einführung vor einem Jahr getan?
Abnehmspritze Wegovy: Was ist der Wirkstoff Semaglutid und wie wirkt er?
„Wegovy“ ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das beim Abnehmen und Halten von Gewicht helfen soll, indem es den Appetit zügelt und das Sättigungsgefühl steigert. Der Wirkstoff Semaglutid imitiert die Wirkung des Darmhormons GLP-1 (Glucagon-like peptide-1). Dieses werde nach dem Essen aus dem Dünndarm freigesetzt, erläutert Matthias Laudes, Vizepräsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) und Direktor des Instituts für Diabetologie und klinische Stoffwechselforschung am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.
Wegovy: Was sind die Nebenwirkungen und wie können Patienten sie minimieren?
Neben Übelkeit komme es zu Beginn der Therapie häufig zu weiteren Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Verstopfung, sagt Karsten Müssig von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie am Franziskus-Hospital Harderberg. Daher werde mit einer niedrigen Dosis begonnen, die nach und nach gesteigert werde. Seltene Nebenwirkungen seien eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und Darmverschluss.
Ein Jahr nach dem Start: Die Zukunft von Wegovy in Deutschland - eine Bilanz
Das Diabetesmedikament „Ozempic“ sei schon lange Zeit jenseits der eigentlichen Zulassung - also gegen Typ-2-Diabetes - zur Gewichtsreduktion eingesetzt worden, sagt Diabetologe Müssig. Die Einführung von „Wegovy“ ging vor einem Jahr mit der Hoffnung einher, dass „Ozempic“ nicht länger als Adipositas-Medikament eingesetzt wird und verstärkt den Diabetes-Patienten zur Verfügung steht. Zwar habe sich inzwischen die Verfügbarkeit von „Ozempic“ gebessert, aber es gebe weiterhin Lieferengpässe.
Adipositas-Experte Laudes sagt, auch bei „Wegovy“ sei die Nachfrage größer als die Produktion. Diese Situation erhöht das Risiko von Produktfälschungen - und die EMA warnt explizit vor dem Kauf solcher Präparate auf dem Schwarzmarkt.
Zudem sollten die Präparate nur für die jeweiligen Zulassungen - Typ-2-Diabetes und Adipositas - zum Einsatz kommen. Wenn nicht adipöse Menschen solche Medikamente lediglich dazu nutzten, um ihre Figur zu optimieren, verschlimmere dies die ohnehin bestehenden Engpässe.
Der US-Pharmakonzern Eli Lilly vertreibt inzwischen unter dem Namen „Mounjaro“ ebenfalls eine Abnehmspritze - sie beinhaltet den Wirkstoff Tirzepatid, der ebenso wie Semaglutid ein GLP-1-Rezeptoragonist ist. Sie ist seit Ende vergangenen Jahres in der EU zugelassen. Gerade ergab eine Studie, dass sich damit deutlich eher ein starker Gewichtsverlust erreichen lässt als mit Semaglutid.
Die Nebenwirkungsrisiken beider Substanzen seien vergleichbar, berichtet das Forschungsteam im Fachjournal „JAMA Internal Medicine“. Aussagen zu Langzeitfolgen sowie zum Erreichen wichtiger Ziele wie einem verringerten Risiko für Herzinfarkte ließen sich aus der Analyse aber nicht ableiten.
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