Edeka: Anti-AfD-Kampagne könnte zu Missverständnissen führen

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Edeka: Anti-AfD-Kampagne könnte zu Missverständnissen führen

Die deutsche Supermarktkette Edeka hat kürzlich eine Kampagne gestartet, die sich gegen die rechtspopulistische Partei AfD richtet. Ziel der Aktion ist es, Gegenstimmen gegen die politische Agenda der AfD zu mobilisieren und die Werte der Vielfalt und des Respekts in Deutschland zu fördern. Doch Experten warnen, dass diese Initiative zu Missverständnissen führen könnte, wenn die Botschaft nicht klar und eindeutig kommuniziert wird. Die Frage stellt sich, ob Edeka mit dieser Kampagne tatsächlich zu einem positiven gesellschaftlichen Diskurs beitragen kann oder ob sie sich lediglich als Kampagnen-Gag erweist.

Edeka's Anti-AfD-Kampagne sorgt für Missverständnisse

Unternehmen bewegen sich nicht in einem politisch luftleeren Raum. Zu Themen, die sie betreffen, nehmen die Wirtschaftsverbände, die die meisten Firmen in Deutschland vertreten, oft wortgewaltig Stellung. Sei es Bürokratie, Umweltschutz, Steuern oder Kostensteigerungen. Seit einiger Zeit setzen sich viele Konzernchefs und Verbandsvorsitzende auch verstärkt für die Demokratie ein, die zurzeit vor allem von Rechtspopulisten und Rechtsextremen angegriffen wird.

Das ist richtig. Auch der Lebensmittelhändler Edeka hat im Vorfeld der Wahlen in Sachsen und Thüringen eindeutig Stellung bezogen. Die Zentrale der größten deutschen Supermarktkette in Hamburg hat in Anspielung auf die Parteifarbe der AfD in ganzseitigen Anzeigen erklärt: „Die Evolution hat uns gelehrt: Blau ist keine gute Wahl.“ Und weiter heißt es: „Die Blauen sind die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft.“

Es ist eine legitime und wichtige Äußerung eines genossenschaftlich organisierten Konzerns, der vor einer Gefährdung der Werte in unserer Gesellschaft auffällig warnt. Man wünschte sich von anderen Vertretern der Wirtschaft mehr solche Bekenntnisse, im Osten wie im Westen.

Edeka-Geschäftsführer distanziert sich von Anti-AfD-Werbekampagne

Edeka-Geschäftsführer distanziert sich von Anti-AfD-Werbekampagne

Das sehen nun wiederum einige selbstständige Kaufleute, die als Genossen unter der Flagge von Edeka segeln, anders, auch im ganz im Westen. Kostenpflichtiger Inhalt So distanzierte sich etwa der Geschäftsführer von Edeka Brüggemeier aus dem Kreis Kleve von der Kampagne. Auf Facebook hieß er alle Kunden willkommen, egal welche Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung oder politische Meinung sie hätten.

Der Friede in der Gruppe und bei den Kunden war nachhaltig gestört, viele störten sich am Aufruf der Zentrale, andere am Verhalten der Kaufleute wie Edeka Brüggemeier. Doch solche Debatten sind notwendig. Das Thema AfD und die Ansichten der Parteiführung über Migration, Demokratie oder Russland löst nun mal heftige Diskussionen aus, die geführt werden müssen.

Insofern ist die Haltung der Zentrale mutig und wichtig. Aber sie darf auch nicht über das Ziel hinausschießen. Kein selbstständiger Kaufmann oder Genosse darf dazu gezwungen werden, die Inhalte in jedem Fall zu teilen. Wenn er oder sie es tut, ist das in Ordnung, ja sogar begrüßenswert. Aber wer sich nur auf den Verkauf der Lebensmittel und anderer Waren beschränken will, sollte das auch tun können. Der Schuss geht sonst nach hinten los.

Oberbar hat die Zentrale nicht gefordert, den Aufruf in den einzelnen Supermärkten aufzuhängen. Damit können die Kaufleute gut leben und – sollten sie selbst nicht Stellung beziehen wollen – auf die Zentrale in Hamburg verweisen. Da Edeka genossenschaftlich organisiert ist, können die Mitglieder der Organisation auch über die Gremien solche Aufrufe verhindern. Das Vorgehen der Führung ist also nicht undemokratisch, wie manche Kaufleute sagen. Laut Satzung darf sich die Verwaltung der Genossenschaft in politische Vorgänge einmischen. Das haben ihr die selbstständigen Kaufleute ausdrücklich zugestanden. Und diese Demokratie müssen sie nun ertragen. Ober besser: sich selbst einbringen.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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