Düsseldorfer Taubenprojekt auf der Bachstraße startet

Index

Düsseldorfer Taubenprojekt auf der Bachstraße startet

Die Stadt Düsseldorf setzt ein neues Zeichen für die Stadtteilentwicklung und den Umweltschutz in der Landeshauptstadt. Das Düsseldorfer Taubenprojekt, das am Bachstraße angesiedelt ist, nimmt offiziell seinen Betrieb auf. Ziel des Projekts ist es, die Taubenpopulation in der Stadt zu reduzieren und die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern. Durch die Kombination von Forschung, Bildung und praktischen Maßnahmen soll ein nachhaltiges Konzept für die Stadtökologie entwickelt werden. Die Stadt Düsseldorf setzt damit ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Stadt und die Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Düsseldorfer Taubenprojekt startet auf der Bachstraße: Ein Schritt gegen das Elend der Stadttauben

Tauben haben keinen guten Ruf. Ratten der Lüfte nennt man sie, sie übertragen Krankheiten, so heißt es. Doch die Bilkerin Silke von Müller sagt zu diesem Vorurteil: Rotkehlchen sind viel schlimmer.

Sie hatte ein Schlüsselerlebnis, als sie ein offensichtlich krankes Tier an der Unterführung Bachstraße ignorierte, das dann verendete. Sie machte sich schlau, wendete sich an das Tierheim, knüpfte Kontakte zu Nachbarn, denen es ganz ähnlich erging, die das Elend der Tauben, die vielen Kadaver an diesem Ort nicht mehr mit ansehen konnten.

Stadttauben sind verwilderte Haustiere, die durch ihre Domestizierung die ursprüngliche Nahrungssuche verlernt haben und stattdessen die Essensreste von Menschen auf der Straße aufnehmen, hat von Müller gelernt. Alles andere als artgerecht natürlich.

Taubenfreunde in Bilk setzen sich für artgerechtes Leben ein: Von der Bachstraße bis zum Tierheim

Taubenfreunde in Bilk setzen sich für artgerechtes Leben ein: Von der Bachstraße bis zum Tierheim

So entstand das Pilotprojekt Bachstraße. Denn statt nur zu meckern, schritten die Tierfreunde im wahrsten Sinne des Wortes zur Tat. In Kooperation mit dem Tierheim und in Absprache mit dem Veterinäramt machte die neunköpfige Gruppe Ehrenamtlicher einen Deal: Wir dürfen die Tauben mit artgerechtem Futter versorgen und gleichzeitig die Eier gegen Attrappen aus Kunststoff austauschen, um so die Population zu begrenzen. Außerdem bringen wir kranke Vögel zum Tierheim, erklärt von Müller.

Alles aus eigener Tasche finanziert, versteht sich. Und man muss aufpassen, nicht zu viel zu füttern, sonst kommen die Ratten.

Bachstraße wird zu einem Taubenparadies: Ehrenamtliche versorgen Vögel mit artgerechtem Futter und vertreiben kranke Tiere

Bachstraße wird zu einem Taubenparadies: Ehrenamtliche versorgen Vögel mit artgerechtem Futter und vertreiben kranke Tiere

187 Eier haben die Teilnehmer des Projekts seit März schon ausgetauscht, und das ist alles andere als ein einfacher Job. Denn einst gab es an der Brücke einen Taubenschlag, die beste aller Möglichkeiten, um Einfluss auf die Zahl der Tiere nehmen zu können. Der musste aber weichen, als die Bahn begann, den Bahnhof Bilk auszubauen.

Tauben sind jedoch sehr standorttreu, sie kamen also weiterhin zu der Unterführung und brüteten unter Brückenstreben. Und so müssen die Freiwilligen aus Bilk jedes Mal – und das tun sie inzwischen immer sonntags – mit der Leiter und im Schutzanzug in die Höhe und unter den Stahlträgern über die dort installierten Spikes hinwegklettern, um die mühselige Arbeit zu erledigen.

Es sind schon deutlich weniger Tiere geworden, vielleicht 90 statt 120. Und seitdem haben wir keinen einzigen toten Vogel mehr gesehen, berichtet Dominik Gholami-Bajestani.

Dass die Tauben quasi das ganze Jahr über unentwegt brüten, hat viel mit der Stresssituation zu tun, der sie ausgesetzt sind – die ständige und qualitativ unbefriedigende Futtersuche allem voran.

Tauben haben einfach ein schlechtes Image, viele kennen aber nicht die Hintergründe, sagt Gholami-Bajestani. Diese Erfahrung machte auch von Müllers Sohn Simon, der in Sachkunde ein Referat über Tauben in der Schule hielt.

Das Tierheim in Rath verfolgt ein konsequentes Stadttaubenmanagement: Es gibt acht Taubenschläge in Düsseldorf, in denen auch der Ei-Austausch vorgenommen wird. Das Tierheim ist zudem dazu übergegangen, männliche Tauben zu sterilisieren. Kontakt Mehr unter tierheim-duesseldorf.de/stadttaubenmanagement

Warum die Stadt Düsseldorf keine Pille für Tauben einsetzt

Taubenschläge ergeben nur Sinn, wenn nicht gefüttert wird. Tiere in Düsseldorf Taubenschläge ergeben nur Sinn, wenn nicht gefüttert wird.

Bertha-von-Suttner-Platz wird vorerst nicht umgestaltet

Dass Stadt und Bahn sich schwer damit tun, auf der Brücke erneut einen Taubenschlag zu platzieren, kann Silke von Müller nicht so recht nachvollziehen: Platz wäre genug, man muss es nur wollen.

Tauben, da sind sich die Projekt-Teilnehmer in Bilk einig, sind jedenfalls sehr liebevolle Tiere, monogam obendrein, ein Pärchen bleibt ein Leben lang zusammen, weiß Dominik Gholami-Bajestani. Kranke Vögel können auch jederzeit im Tierheim im Rahmen der Öffnungszeiten (vielleicht in einem Pappkarton) abgegeben werden, das sollten die Menschen wissen.

Und noch etwas ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert: Im Gegensatz zu den Stadttauben kann die Ringeltaube (deutlich größer, weißer Ring am Hals, gelber Schnabel) autark leben. Sie brütet auf Bäumen, meidet ohnehin die Stadt und ernährt sich noch von Süßgräsern. Für die Stadttauben und deren Elend, dafür ist ganz allein der Mensch verantwortlich.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up