Düsseldorf: Untersuchung aufdeckt motorische Probleme bei Kindern seit Beginn der Corona-Pandemie

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Düsseldorf: Untersuchung aufdeckt motorische Probleme bei Kindern seit Beginn der Corona-Pandemie

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf hat eine Untersuchung alarmierende Ergebnisse erbracht: Seit dem Beginn der Corona-Pandemie zeigen Kinder vermehrt motorische Probleme. Die Studie, die von Wissenschaftlern der Universität Düsseldorf durchgeführt wurde, offenbart ein beunruhigendes Bild: Die Beweglichkeit und die Feinmotorik von Kindern im Vorschulalter haben sich in den letzten zwei Jahren signifikant verschlechtert. Die Auswirkungen der Pandemie auf die körperliche Entwicklung von Kindern werden immer deutlicher. Die Gründe für diese Entwicklung sind noch nicht vollständig geklärt, aber die Forscher vermuten, dass die langen Phasen der sozialen Distanzierung und die vermehrte Zeit, die Kinder vor dem Computer oder dem Fernseher verbringen, einen entscheidenden Einfluss haben.

Düsseldorf: Neue Studie aufdeckt motorische Probleme bei Kindern seit Corona-Pandemie

Monatelange Lockdowns, geschlossene Schulen und kein Training in den Sportvereinen – die Corona-Pandemie hat die motorischen Fähigkeiten von Kindern verschlechtert. Eine neue Studie aus Düsseldorf zeigt, wie sich die Fitness von Kindern in unterschiedlichen Quartieren entwickelt hat.

Die Forschungsergebnisse

Die Forschungsergebnisse

Die beiden Forscherinnen Simone Weyers und Mariann Rigó vom Institut für medizinische Soziologie der Heinrich-Heine-Universität haben untersucht, wie sich die motorischen Fähigkeiten von angehenden Grundschulkindern in unterschiedlichen Nachbarschaften über die Jahre verändert haben. Das Ergebnis: Die Pandemie hat die motorische Entwicklung aller Kinder beeinflusst. Besonders aber – und das ist erstaunlich – die Beweglichkeit von Kindern aus besser gestellten und wohlhabenden Gegenden.

Die motorische Entwicklung von Vorschulkindern in Düsseldorf hat sich insgesamt verschlechtert: Im Jahr 2018 wurde bei 6,3 Prozent der Kinder ein Defizit diagnostiziert, fünf Jahre später waren es 7,4 Prozent.

Die Kosten für Sportangebote

Die Kosten für Sportangebote

Die Kosten für ermäßigte Sportangebote in Düsseldorf variieren. Eine Studie aus dem Jahr 2020 hat die Kosten für Eltern-Baby-Kurse zwischen 20 und 48 Euro pro Monat, Eltern-Kind-Kurse zwischen vier und 44 Euro, Wasserangebote zwischen 18 und 29 Euro ermittelt. Das kann bis zu 22 Prozent des Einkommens einer alleinerziehenden Familie, die Arbeitslosengeld bekommt, ausmachen.

Die Überraschung: Besser gestellte Kinder sind am stärksten betroffen

Die Überraschung: Besser gestellte Kinder sind am stärksten betroffen

Die Wissenschaftlerinnen waren davon ausgegangen, dass sich bei benachteiligten Kindern mit geringeren finanziellen Mitteln die motorischen Fähigkeiten noch weiter verschlechtern würden. Und sie hatten angenommen, dass Kinder aus wohlhabenderen Nachbarschaften weniger unter der Pandemie leiden würden. Doch die Befunde fallen anders aus. Es sind häufiger sozioökonomisch besser gestellte Kinder, bei denen sich die motorische Entwicklung verschlechtert hat. Während vor der Pandemie nicht einmal fünf Prozent der Kinder aus wohlhabenden Gegenden unter motorischen Problemen litten, waren es danach 6,4 Prozent.

Die Erklärung: Strukturierte Bewegung fördert die motorische Entwicklung

Die Erklärung: Strukturierte Bewegung fördert die motorische Entwicklung

Die These der Forscherinnen: Kinder aus besser gestellten Familien besuchen häufiger Kindertagesstätten und Sportvereine. Diese sogenannte „strukturierte Bewegung“ fördert die motorische Entwicklung, sagt Weyers. Diese Kinder leiden also seltener unter Defiziten. Durch die Schließungen von Kitas und Vereinen während der Pandemie sind diese Angebote aber weggefallen.

Die Studie zeigt zum einen, wie bedeutend Sportangebote in Vereinen, Kitas und Schulen für Kinder sind, sagt Weyers. Zum anderen lege sie dar, dass sozial schlechter gestellte Kinder grundsätzlich mehr motorische Förderung benötigen würden. „Die können sich allerdings nicht alle leisten“, so die Forscherin. Krabbelkurse und Kinderschwimmen seien trotz Förderungen und günstigerer Angebote für einige Familien zu teuer. „Am Ende ist es eine Kostenfrage“, sagt Weyers.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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