Düsseldorf: Telefonseelsorger gesucht
Die Stadt Düsseldorf sucht nach engagierten Mitarbeitern, die sich als Telefonseelsorger für Menschen in Not einsetzen möchten. Als Teil eines wichtigen sozialen Dienstes sollen die neuen Mitarbeiter Menschen unterstützen, die sich in psychischen Krisen oder emotionalem Notstand befinden. Die Telefonseelsorge ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Menschen, die jemanden zum Reden benötigen, um ihre Probleme zu teilen und Lösungen zu finden. Als Telefonseelsorger werden Sie ein wichtiger Teil eines Netzwerks sein, das Menschen in Düsseldorf und Umgebung unterstützt.
Ein offenes Ohr für Menschen in Not
Sarah Schröder suchte nach einem Ehrenamt und fand es in der Telefonseelsorge der Evangelischen Kirche Düsseldorf. Zunächst war sie skeptisch, aber die Praxis hat sie eines Besseren belehrt. Seit 14 Jahren ist sie ehrenamtlich im Haus der Evangelischen Kirche in der Hohen Straße aktiv.
„Man merkt, dass man gebraucht wird. Viele Menschen haben einfach niemanden zum Reden. So helfe ich“, sagt sie. Sie leiht ihnen ein offenes Ohr, redet oder schweigt mit unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Problemen, hält ihr Leid mit ihnen aus.
Die Telefonseelsorge - ein kirchlicher Dienst mit christlichen Werten
Die Telefonseelsorge Düsseldorf ist seit 65 Jahren ein kirchlicher Dienst mit christlichen Werten und steht Menschen täglich rund um die Uhr zur Verfügung. Durchs Zuhören hilft sie ihnen durch Probleme und Krisen. „Wir kümmern uns um die Seelen“, sagt Leiterin Petra Berghoff über die Arbeit.
Viele rufen auch regelmäßig an. Warum greifen die Menschen zum Hörer? Einsamkeit und Isolation, Depressionen, Krankheit, Angst, Suizidgedanken. Besonders viel Kontakt suchen die Menschen im Dezember und Januar, so Berghoff.
Erreichbar über Telefon, Chat und Mail
Über Telefon, Chat und Mail sind die Seelsorger erreichbar. Dabei wird auf beiden Seiten vollständige Anonymität gewährleistet. Sowohl Frauen, Männer als auch junge Menschen melden sich. Der Anteil älterer Frauen sei vergleichsweise höher, im Chat suchen besonders junge Menschen ein offenes Ohr. 2023 meldeten sich insgesamt circa 12.000 Menschen.
Die Seelsorger - Verbindungen nach draußen
Sarah Schröder sieht sich als Verbindung nach draußen. Die Seelsorger sind dabei keine Beratungsstelle per se, aber für die Menschen da – und tragen eine große Verantwortung. Es sei daher schön, zu wissen, dass Menschen öfter als ein Mal anrufen können, sagt sie.
Monatlich gibt es jeweils einmal einen Tagesdienst (vier Stunden) und einen Nachtdienst (acht Stunden). Gearbeitet wird in einem der zwei Dienstzimmer vor Ort. Über 130 Ehrenamtler engagieren sich bei der Telefonseelsorge. Im Haus der Evangelischen Kirche arbeiten die Ehrenamtler Tag und Nacht.
Ausbildung zur Telefonseelsorgerin
Um für die Menschen konzentriert da zu sein, erhofft sich Petra Berghoff neue ehrenamtliche Auszubildende. Bis zu 15 können im November diesen Jahres starten. Dazu gibt es ein Bewerbungsverfahren in Form eines Fragebogens, einem persönlichen Gespräch und einem Auswahltag, an dem Interessierte mit echten Seelsorgefällen konfrontiert werden und sich ausprobieren sollen. Der Auswahltag findet am 17. August zwischen 10 und 16.30 Uhr statt, Ausbildungsbeginn ist der 18. November.
In der zweijährigen unentgeltlichen Ausbildung mit 150 Ausbildungsstunden bekommen angehende Ehrenamtliche Kenntnisse in der Seelsorge über Telefon, Chat und Mail. Sie lernen, Gesprächsführung und eigene Grenzen zu setzen, diese nicht zu überschreiten und wie sie mit Belastung umgehen. Auch sitzen sie an der Seite erfahrener „Telefonisten“.
Aufgeteilt auf circa 30 Montagabende von 18 bis 20.30 Uhr, drei Wochenenden, zehn Hospitationen und im zweiten Jahr die Supervision, sei das Ehrenamt und die Ausbildung trotzdem mit dem Hauptberuf vereinbar, so Berghoff und Schröder. Bis Anfang August können sich Interessierte unter [email protected] melden.
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