Düsseldorf: So wird während der EM für Sauberkeit gesorgt

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Sauberkeit in Düsseldorf: Die Stadt bereitet sich auf die Europameisterschaft vor

Für die Lebensqualität in einer Stadt ist Sauberkeit einer der stärksten Faktoren – das sehen auch unsere Leserinnen und Leser so. Insgesamt wird eine Note von 3,1 für die Stadtsauberkeit in Düsseldorf vergeben, wobei Düsseldorf damit nicht besonders aus dem restlichen Verbreitungsgebiet hervorsticht. Allgemein lässt sich festhalten: Über 70 Prozent sind zufrieden mit der Sauberkeit.

Doch seit wenigen Tagen gilt einen Monat lang vor allem in der Innenstadt Ausnahmezustand: Tausende Gäste kommen anlässlich der Europameisterschaft in die Landeshauptstadt und hinterlassen entsprechend auch Müll. Dabei spielt die Stadtsauberkeit auch bei der Wirkung einer Stadt nach außen eine sehr große Rolle. Entsprechend viel Aufmerksamkeit erfährt das Thema in der Planung des Großevents.

800 zusätzliche Mülltonnen und Saug-Roboter

800 zusätzliche Mülltonnen und Saug-Roboter

InfoSo bereitet sich die Stadt vor: Mülltonnen Es sind rund 800 zusätzliche Mülltonnen aufgestellt. Zudem sind Saug-Roboter unterwegs, außerdem Promoteams, die auf mehr Sauberkeit aufmerksam machen. Die Solarpressbehälter wurden von zwei auf zwölf erhöht.

Das Abfallwirtschaftsunternehmen Awista, das in Düsseldorf unter anderem für die Straßenreinigung zuständig ist, fährt deshalb in den kommenden Wochen vieles hoch: So viel Personal wie möglich wird insbesondere an hoch frequentierten Bereichen – in der Altstadt, den Fan-Zonen, bei den Meeting Points im Rheinpark und am Aquazoo und auf den Wegen vom Hauptbahnhof zum Stadion – verstärkt für Sauberkeit sorgen.

Wir reinigen vor dem Spiel, während des Spiels und gegebenenfalls noch in der Nacht, auf jeden Fall aber ab vier Uhr morgens, erklärt Giann-Luca Maßmann. Er ist bei der Awista unter anderem auch für den Bereich Mehrweg verantwortlich.

Mehrwegbecher und -geschirr für die Gastronomen

Mehrwegbecher und -geschirr für die Gastronomen

Dieser wird in diesem Jahr bei der Awista besonders ausgebaut: Die Stadt Düsseldorf setzt bei den Großveranstaltungen komplett auf Mehrweg, der Partner für diese Dienstleistung ist die Awista, die eng mit dem Partner Remondis zusammenarbeitet. Mehrwegbecher und -geschirr in verschiedenen Formen und Größen stehen für die Gastronomen nun zur Verfügung.

Es ist mit deutlich mehr Aufwand für uns in der Planung verbunden, räumt Maßmann ein. Insbesondere weil er es nun nicht mehr nur mit einem Ansprechpartner zu tun hat, sondern direkt mit einer Vielzahl. Viele haben Sonderwünsche und Fragen, die wir versuchen alle zu beantworten, erklärt er weiter.

Sowohl er als auch Roland Lenders und Johannes Hatting von Remondis sind sich aber sicher: Das wird sich mit der Zeit einspielen.

Mehrwegbecher werden professionell gespült und getrocknet

Mehrwegbecher werden bei Remondis professionell gespült, getrocknet, einzeln gesichtet und in saubere Kisten eingepackt. Düsseldorf nimmt in dieser Hinsicht eine Vorreiterposition im Vergleich zu anderen Städten ein. Durch dieses Vorzeigebeispiel hoffen wir, dass sich weitere Kommunen für ähnliche Konzepte entscheiden werden, betont Roland Lenders.

Die Mehrwegangebotspflicht, mit der Außer-Haus-Verkauf von Speisen auch in Mehrwegbehältern möglich sein muss, habe nicht gut funktioniert. Es darf – wie jetzt bei den Großveranstaltungen – einfach keine Einweg-Alternative geben, dann nehmen die Menschen das auch an, ist sich Johannes Hatting sicher.

Wichtig sei es dabei, den Pfand nicht zu hoch anzusetzen, aber gleichzeitig ein hochwertiges und hygienisches Produkt anzubieten.

Umsetzung in der Praxis

Um das zu gewährleisten, wurde am Remondis-Standort in Essen eine Spülanlage aufgebaut. Wir sind ziemlich gut im Recyceln, im Zählen, in der Logistik und im Sortieren. Jetzt kommt Spülen noch mit dazu, meint Lenders.

In Essen werden die Becher professionell in rund 80 Grad heißem Wasser gereinigt und vollständig getrocknet. Bei den Gastronomen kommt so nur einzeln kontrolliertes, hygienisches Geschirr an. Wichtig ist dabei auch, dass das Material sortenrein ist. So können ausgediente Becher in andere Produkte recycelt werden, etwa Kosmetikbehälter, sagt Roland Lenders.

Für die Anlage wurde eine halbe Million Euro investiert, hinzu kommen mehrere Hunderttausend Euro für einen Pool an Mehrweggeschirr. Es lohnt sich, wenn die Becher das ganze Jahr über im Betrieb sind und viele Umläufe haben, erklärt Johannes Hatting.

In Düsseldorf habe man sich für eine neutrale Variante ohne Branding entschieden, das sei noch mal nachhaltiger. Das Geschirr kann dann überall eingesetzt werden und der Rücklauf ist höher, weil sich niemand unbedruckte Becher als Souvenir mitnimmt, fasst Hatting zusammen.

Für die Gastronomen falle ein Mietpreis von etwa zehn Cent pro Becher und um die 30 Cent pro Geschirrstück an, darin enthalten sind Transport und Spülen. Während der EM sei es den Gastronomen nicht gestattet, selbst zu spülen, alles solle in der Zentrale in Essen gereinigt werden. Nur so können wir höchste Hygienestandards einhalten, die auch von externen Sachverständigen mit überprüft werden, fasst Lenders zusammen.

Laut den Essensstand-Betreibern innerhalb der Fan-Zonen funktioniert das ganz gut. Doch beim Gang durch die Altstadt fällt auch auf: Außerhalb der aufgeräumt wirkenden Zonen setzen die Gastronomen auf Einweg. Das zeigt sich in verschmutzten Straßen und vollen Mülleimern. Auf die Awista kommt da sicherlich viel Arbeit zu.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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