Mehr Sicherheit auf den Straßen, weniger Lärm durch Verkehr
Es gibt einige Vorteile von Tempo-30-Zonen und viele Düsseldorfer warten auf eine Geschwindigkeitsreduzierung vor ihrer Haustür. Nun sind die Hürden dafür niedriger. Dank einer Gesetzesänderung ist es für Kommunen einfacher geworden, die Höchstgeschwindigkeit zu senken.
Die Grünen fordern Tempo 30 für die Bertastraße
Die Rheinbahn aber sieht das kritisch. Ralf Lüdeking, Betriebsleiter der Rheinbahn, warnt vor einer Tempo-30-Welle in Düsseldorf, denn die könnte teure Folgen haben. „Wenn wir das über die ganze Stadt durchziehen mit Tempo 30, werden unsere Fahrzeuge und unser Personal nie und nimmer reichen. Das verspreche ich Ihnen“, sagte Lüdeking dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss am Mittwoch.
In der Sitzung ging es um eine neue Tempo-30-Zone für die Bertastraße in Gerresheim. Die Rheinbahn hatte bereits vor zwei Jahren ein solches Tempolimit für die Bertastraße und den angrenzenden Zamenhofweg geprüft – und abgelehnt, sagte Lüdeking. Denn dort gebe es ein grundlegendes Problem, das auch auf andere Stellen in Düsseldorf zutreffe.
Das Problem am Gerresheimer Bahnhof
Die Buslinie 724 verkehrt dort im 20-Minuten-Takt und hat an der Haltestelle Gerresheim-Waldfriedhof eine Minute Zeit, um zu wenden und wieder in die entgegengesetzte Richtung nach Reisholz zu fahren. Durch das Tempolimit verlören die Busse auf der Strecke aber wertvolle Sekunden, sagt Lüdeking. Die Folge: Der Bus verpasse die pünktliche Abfahrt in die Gegenrichtung – und es brauche ein zweites Fahrzeug.
Dieser zweite Bus müsse dann fast 20 Minuten an der Endhaltestelle warten, um rechtzeitig zu starten, weil der erste Bus zu spät sei. Die Rheinbahn müsse an solchen Schleifen also einen Bus und zwei Fahrer mehr einsetzen als bislang. „Nur zum Stehen“, sagt Lüdeking. In diesem Fall in Gerresheim fielen dafür jährlich Kosten in Höhe von 360.000 Euro an.
Breiten sich die Tempo-30-Zonen weiter aus?
Breiten sich die Tempo-30-Zonen weiter über die Stadt aus, dürfte es noch weitere solcher Stellen geben. Das Geld, so der Betriebsleiter der Rheinbahn, würde er lieber dort einsetzen, wo es zusätzliche Fahrten bringen würde – nicht für einen stehenden Bus.
Trotz der Einwände hat der Ausschuss einstimmig ein Tempolimit für die Bertastraße in Gerresheim beschlossen. Die Anwohnerinitiative „Sichere Bertastraße“ hatte lange dafür gekämpft und immer wieder auf die gefährliche Situation – insbesondere für Kinder – hingewiesen. Dort fehlt über eine längere Strecke auf einer Seite der Bürgersteig, was Fußgänger dazu zwingt, die Straßenseite zu wechseln.
Sichere Bertastraße
Die Initiative „Sichere Bertastraße“ hat lange für ein Tempolimit auf der Bertastraße gekämpft. Die Anwohner haben immer wieder auf die gefährliche Situation – insbesondere für Kinder – hingewiesen. Nun hat der Ausschuss einstimmig ein Tempolimit für die Bertastraße beschlossen.
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