Düsseldorf: Neue Wohnviertel bereiten Benrather Ängste

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Düsseldorf: Neue Wohnviertel bereiten Benrather Ängste

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf herrscht Unruhe unter den Anwohnern des Stadtteils Benrath. Der Bau neuer Wohnviertel in der Region hat zu Befürchtungen unter den Einwohnern geführt. Die Menschen fürchten um die Lebensqualität in ihrem Viertel und befürchten, dass die neuen Wohngebiete zu einer Überlastung der Infrastruktur führen werden. Darüber hinaus gibt es auch Zweifel an der Umsetzung der Bauvorhaben, die von der Stadtverwaltung geplant wurden. In den kommenden Wochen werden die Pläne näher unter die Lupe genommen, um die Sorgen der Anwohner zu zerstreuen.

Neue Wohnviertel bereiten Benrather Ängste

In Benrath lässt es sich gut leben, das war das wohl deutlichste Fazit nach der Mobilen Redaktion am Donnerstagnachmittag auf dem Marktplatz. Aber gerade deswegen treibt viele RP-Leser die Sorge um, dass das vielleicht nicht so bleibt. Immer wieder waren am Stand der Rheinischen Post Kritik und Befürchtungen wegen der neuen Wohngebiete Thema.

Kritik an zu hoch geplanten Wohnhäusern

Kritik an zu hoch geplanten Wohnhäusern

Viel Kritik an zu hoch geplanten Wohnhäusern. Vor allem das Projekt auf dem Areal des Schulzentrums zwischen Hospitalstraße und Wimpfener Straße treibt viele um. Clemens Büdding lebt in einer der Häuser der benachbarten Gagfah-Siedlung und lobt die seit Jahrzehnten gelebte Nachbarschaft, das bestätigt auch eine Nachbarin. „Es darf nicht sein, dass da gleich nebenan ein soziales Ghetto wie in Hassels-Nord entsteht“, sagte Büdding. Geplant sind auf der Fläche rund 500 Wohnungen.

Wie das Quartier aussehen soll, wird erst nach dem 19. Dezember feststehen: Dann entscheidet eine Jury, welcher städtebauliche Entwurf gewonnen hat. Fragen haben die dortigen Anwohner viele, vor allem die nach der Zuwegung in das Quartier: „Da gibt es doch jetzt schon zu viel Verkehr und zu wenig Parkplätze.“ Und wenn die Wohnungen dann erst einmal – auch mit vielen jungen Familien – bezogen sind: In welche Grundschule sollen die Kinder dann gehen? Die beiden Grundschulen an der Erich-Müller-Straße würden doch jetzt schon an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

Ein stark wachsendes Quartier – wie sich die Paulsmühle wandelt

Ein stark wachsendes Quartier – wie sich die Paulsmühle wandelt

Ein stark wachsendes Quartier – wie sich die Paulsmühle wandelt. Während an dieser Stelle in Benrath noch geplant wird, sieht das in der Paulsmühle schon ganz anders aus. Die Paulshöfe, ein Wohnquartier, das Bonava an der Telleringstraße baut, wächst im Eiltempo. Rund 550 neue Wohnungen sind im Entstehen.

Ein RP-Leser erinnerte daran, dass Bewohner der Paulsmühle – viele von ihnen hatten sich in der Initiative „Lebenwerte Paulsmühle“ zusammengeschlossen – 2018 gegen die Zahl von damals im Raum stehenden 500 neuen Wohnungen demonstriert hätten. Jetzt sind es sogar 50 mehr. Schon jetzt wird in der Paulsmühle über den vielen Verkehr geklagt. Zum einen seien dort viele Fahrzeuge zu schnell unterwegs, und zum anderen seien die Straßen in einem katastrophalen Zustand.

„Wenn die Schüler des Dürer-Kollegs Schulschluss haben und aus dem Parkhaus fahren, viele von ihnen übrigens viel zu schnell, dann kommen wir kaum auf die Telleringstraße“, sagte ein Anwohner. An der Rheinstahlstraße hat sich wegen des Verkehrszuwachses sogar schon eine neue Initiative gegründet.

Weitere Kritikpunkte

Weitere Kritikpunkte

Dag Lyschik hat gleich mehrere Themen mit zur Mobilen Redaktion gebracht: So ärgert er sich darüber, dass es im „Dorf“ keine vernünftige öffentliche Toilette gibt, die man kostenfrei nutzen könne. Die Unterirdische auf dem Marktplatz sei vor allem für Frauen eine Zumutung. Ärgerlich findet er es auch, dass der gesamte Auto-Verkehr von und zum P&R-Parkplatz über die Friedhofstraße läuft. Er fragt sich, ob da nicht eine andere, bessere Anbindung, beispielsweise direkt zur Hildener Straße, umsetzbar wäre.

Auch, dass die Stadt die halb illegale Parkfläche auf den Grünflächen zwischen Hildener Straße und Urdenbacher Allee durch Wildblumenwiesen ersetzt hat, findet er nicht in Ordnung – auch wenn er selber passionierter Radfahrer ist.

Initiative BIN wünscht sich einen Bürgerpark ums Rathaus

Initiative BIN wünscht sich einen Bürgerpark ums Rathaus

Die Attraktivierung von Benrath liegt auch der Initiative BIN (Benrather Initiative für Nachhaltigkeit) am Herzen. Am RP-Stand warb Barbara Rudnik für diese noch einmal dafür, dass die Grünfläche am Benrather Rathaus, nach dessen Wiedereröffnung, ein kleiner Park für die Bevölkerung werden solle. „Wir haben uns bei der Stadt erkundigt, die nach wilhelminischem Vorbild gestaltete Grünanlage ist nicht denkmalgeschützt“, berichtete eine Mitstreiterin. Rudnik: „Wäre es nicht toll, wenn man dort Linden pflanzte und darunter Bänke stellte oder an den Seiten Obstbäume pflanzte.“

Und damit auch Radfahrer diesen gut erreichen können, erinnerte Heidrun Hoppe an die Forderung, auf der Benrather Schlossallee endlich einen vernünftigen Radweg einzurichten.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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