Düsseldorf: Ein Tanz aus Angola unterstützt die Integration

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Düsseldorf: Ein Tanz aus Angola unterstützt die Integration

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf ist ein besonderes Projekt gestartet, das die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund fördern soll. Im Mittelpunkt steht der traditionelle angolanische Tanz, der Semba. Durch diese kulturelle Aktivität soll die Vernetzung zwischen Einheimischen und Migranten gestärkt werden. Der Tanz aus Angola bietet einen gemeinsamen Nenner, um die kulturellen Unterschiede zu überwinden und die Zusammenarbeit zu fördern. Die Initiatoren des Projekts erhoffen sich, dass der Tanz dazu beiträgt, die Solidarität und das Verständnis zwischen den verschiedenen Kulturen zu stärken. Die Resonanz auf das Projekt ist sehr positiv, und die Organisatoren sprechen von einem großen Erfolg.

Tanz für Integration: AngolaKizomba in Düsseldorf unterstützt Geflüchtete und Migranten

Inna Ra tanzt bereits seit ihrer frühesten Kindheit und kennt deshalb fast alle Gesellschaftstänze. Doch von Kizomba hatte die Diplompädagogin, die in St. Petersburg geboren wurde und seit rund 20 Jahren in Düsseldorf lebt, noch nie etwas gehört – bis ein Bekannter sie zu einem Schnupperkurs mitnahm.

„Dort forderte mich ein sehr erfahrener Tänzer auf, mit dem ich dann etwa eine Stunde lang tanzte. Es entstand sofort eine Verbindung, wie ich sie bei anderen Tänzen noch nicht gespürt hatte – und seitdem liebe ich Kizomba, bin sozusagen ‚kizombiert‘“, erzählt die 43-Jährige.

Die Wurzeln liegen in Angola

Die Wurzeln liegen in Angola

Herkunft: Das Wort Kizomba stammt aus der Sprache Kimbundu, eine Stammessprache aus Angola, und bedeutet Fest, Feiern, Party.

Wer an einer Übungsstunde oder einem freien Tanzen teilnehmen möchte, kann sich per E-Mail unter [email protected] an Inna Ra wenden. Weitere Informationen unter: www.instagram.com/inna_tanzt.

Kizomba - ein afrikanischer Gesellschaftstanz

„Kizomba ist ein angolanischer Gesellschaftstanz, der tief in der Kultur Angolas verwurzelt ist und einen wichtigen Teil des sozialen Lebens des Landes ausmacht. Der Tanz entstand in den 1980er Jahren und entwickelte sich aus traditionellen angolanischen Rhythmen wie der Semba sowie Einflüssen aus karibischen Stilen wie Zouk“, sagt Tänzerin und Trainerin Nastia Petrakowa, mit der Inna Ra die Initiative „Kizomba Community Düsseldorf“ ins Leben gerufen hat.

Die Musik, die den Tanz begleitet, besteht oft aus romantischen und poetischen Texten, die das Leben, die Liebe und die Herausforderungen des Alltags in Angola reflektieren. In Angola, so Petrakowa, werde Kizomba nicht nur als Unterhaltung gesehen, sondern auch als Ausdruck von Gemeinschaft, Identität und kultureller Vielfalt – der Tanz bringe die Menschen zusammen.

Integration durch Kizomba

Und genau diese Eigenschaften des Tanzes haben die beiden Frauen auf die Idee gebracht, ihr Projekt ins Leben zu rufen. „Von meinem ersten Tanzpartner – er stammt aus der Ukraine – erfuhr ich, dass Kizomba dort wesentlich bekannter ist als hier bei uns, und viele Geflüchtete in Düsseldorf nach entsprechenden Tanzgruppen suchten“, erzählt Ra.

Seit einigen Monaten bietet sie nun gemeinsam mit einem inzwischen auf sieben Personen angewachsenen Team, bestehend aus Tänzerinnen und Tänzern, DJs sowie einer Fotografin, regelmäßige Übungsstunden mit anschließendem freien Tanzen an. Sie selbst kümmert sich um die gesamte Organisation. Die Veranstaltungen richten sich an Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten aller Nationalitäten und an Düsseldorferinnen und Düsseldorfer gleichermaßen.

Gesprochen wird Deutsch, Ukrainisch, Russisch und Englisch.

Ein therapeutischer Effekt

„Kizomba reduziert Stress, verbessert die Stimmung und sorgt für eine nonverbale Kommunikation zwischen den Tanzpartnern“, erklärt Ra. Es gebe viele Methoden, die bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse helfen könnten, so die erfahrene Pädagogin weiter – Kizomba sei mit Sicherheit eine davon.

Dazu trage wohl auch die entspannte, wertschätzende, freundschaftliche und nahezu familiäre Atmosphäre bei, durch die sich die Tanzveranstaltungen auszeichneten.

Die Teilnahme ist kostenlos, die Mitglieder unseres Teams engagieren sich ausschließlich ehrenamtlich neben ihren beruflichen Tätigkeiten. Über die sozialen Medien erreichen wir inzwischen rund 1400 Interessierte“, erzählt Ra.

Veranstaltungen finden unter anderem am Stadtstrand Tonhallenufer oder im „Klub Kulb“ in der Altstadt statt – weitere passende Orte und Räumlichkeiten werden aktuell gesucht. Kamen zum ersten Treffen etwa zehn bis 15 Personen, sind es inzwischen regelmäßig rund 40 bis 60 Teilnehmer, und zwar sowohl Anfänger als auch erfahrene Tänzer. Alle Altersgruppen seien vertreten, von 18 bis 85, freut sich Initiatorin Ra.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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