Die Stadt Düsseldorf hat eine neue Chance für obdachlose Menschen mit Drogenabhängigkeit angeboten. Laut neuen Berichten werden die obdachlosen Menschen in Düsseldorf neue Unterkünfte beziehen. Es handelt sich um eine neue Chance für Menschen, die drogenabhängig sind und keine Unterkunft haben.
Drogenabhängige Obdachlose beziehen neue Unterkünfte in Düsseldorf
Am Tag des Umzugs weiß niemand Bescheid. Natürlich haben die Sozialarbeiter es angekündigt, mehrfach. Sie haben Zettel ausgehängt, sie haben mit allen Bewohnern gesprochen. Noch in den vergangenen Tagen haben sie daran erinnert: Umzug am Montag, 23. September.
Die Bewohner der Unterkunft an der Moskauer Straße
An diesem Tag sollten die Bewohner der Unterkunft für suchtkranke Obdachlose an der Moskauer Straße ihre Zimmer räumen und in eine andere Einrichtung ziehen. Doch die Menschen, die dort wohnen, sind abhängig von Crack und wissen nicht einmal, ob Tag oder Nacht ist, als die Sozialarbeiter an die Türen klopfen.
Zimmer eins: Hallo Lars, Antonio hier, Security, sagt der Mann mit dem Schlüssel laut gegen die geschlossene Tür. Drinnen brummt es nur. Ich komme jetzt rein. Er öffnet die Tür, die Rollladen sind noch runtergelassen. Heute ist Umzug. Bist du in einer halben Stunde fertig?, fragt Patrick Pincus von der Düsseldorfer Drogenhilfe. Näää, brummt Lars wieder mit belegter Stimme. Halbe Stunde, um seine Sachen zu packen? Schafft er nicht, sagt Lars.
Die neue Unterkunft an der Markenstraße
Vor sieben Monaten eröffnete die Unterkunft an der Moskauer Straße, die von allen, die dort arbeiten, immer Nub genannt wird, kurz für Niederschwellige Unterbringungs- und Beratungsstelle. Es ist eine spezielle Unterkunft, ein Experiment. Hier leben drogenabhängige Obdachlose in ihren eigenen Zimmern. Bett, Tisch, Stuhl, Spind, Kühlschrank, mit eigenem Schlüssel, die Duschen liegen gegenüber.
Zimmer zwei: Irina öffnet die Tür. An der Wand über dem Bett kleben Sticker in Form von Blumen und Schmetterlingen. Sie hat sich eingerichtet, so gut es eben geht. Ob sie ihre Blumen auch mitnehmen darf, fragt Irina, die hätten schließlich Geld gekostet. Das ganze Fensterbrett ist voller Pflanzen.
38 Menschen leben in der Unterkunft, die meisten von ihnen sind abhängig von Crack, sagt Patrick Pincus.
Der Umzug in die neue Unterkunft
Eine Stunde nach dem Wecken tragen die ersten Bewohner ihre Sachen aus den Containern. Zwei fahren mit bepackten Fahrrädern selbst in die neue Unterkunft, Plastiktüten baumeln am Fahrradlenker. Lars räumt das Wertvollste zusammen: Playstation, Fernseher, einen Korb voller Spiele, seine Gitarre. Ali läuft auf zwei verschiedenen Socken in den Innenhof. Sein Karton ist so schwer bepackt, dass er unten fast durchbricht. Er lässt ihn einfach im Innenhof stehen.
Insgesamt gibt es 30 Einzelzimmer und acht Doppelzimmer, die Frauen haben eine Etage für sich. Allerdings gibt es nur zwei Pflegebetten. Zu wenig, sagt Dezernentin Miriam Koch. Es braucht mehr Plätze dieser Art.
Die Stadt sei darum auf der Suche nach einer weiteren Unterkunft. Die Frauen schleppen die Kisten und Tüten hoch: Bettzeug, Kosmetik, Küchenutensilien. Die Zimmer sind so groß, sagt Irina, die immer wieder sagt, sie könne kein Deutsch, die aber alles versteht. Sie stellt eine Kiste mit ihren Blumen ab. Die Pflanzen durften doch schon mit.
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