Die EM-Endspiel-Stimmung in Düsseldorf: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt in den Fan-Bereichen

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Die EM-Endspiel-Stimmung in Düsseldorf: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt in den Fan-Bereichen

Am vergangenen Sonntag war es endlich soweit: Das EM-Endspiel zwischen Deutschland und England lockte Tausende von Fans in die Düsseldorfer Innenstadt. Die Fan-Bereiche waren bis auf den letzten Platz gefüllt und die Stimmung war elektrisch. Von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt - die Emotionen der Fans waren während des Spiels auf ganzer Linie anzutreffen. Doch wie war es möglich, dass die Stimmung in den Fan-Bereichen so schnell von euphorisch zu traurig umschwang? Was waren die Gründe für die enttäuschende Niederlage der deutschen Mannschaft?

Stimmungsschwankungen in Düsseldorf: Emotionalität herrscht im FanBereich

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Emotionalität auf dem Burgplatz in Düsseldorf

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Emotionalität auf dem Burgplatz in Düsseldorf

Es war eine Mischung aus Bangen und Hoffen, Freude und Frust, Jubel und Niedergeschlagenheit, zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Die geballte Emotionalität, die dem Fußball innewohnt, entlud sich während des Endspiels um die Fußball-Europameisterschaft auch in den Düsseldorfer Fanzonen.

Während die Spanier in der voll besetzten Fanzone am Burgplatz siegestrunken ihre Freudentänze aufführten, waren die Anhänger der „Three Lions“, so der Nickname der englischen Kicker-Auswahl, am Boden zerstört. „Die Geschichte setzt sich fort, es ändert sich nichts“, meinte Sue den Tränen nahe. Sie hatte noch das verlorene EM-Endspiel 2021 gegen Italien in Erinnerung.

„Dann werden wir Weltmeister“, so Sue fast trotzig, derweil sie von Freunden und Familie umarmt und so herzlich getröstet wurde, dass ein leises Lächeln über ihre Lippen huschte.

Die Stimmung am Burgplatz war vom Beginn der Finalübertragung an gut. Dafür hatte auch das Rahmenprogramm mit DJ gesorgt. Vor dem Schauspielhaus jedoch benötigte es ein wenig Anlauf, bevor die Stimmung endspielgerechte Höhen erreichte.

Zwar waren auch vor dem Theater einige in den Farben ihrer jeweiligen Lieblingsmannschaft erschienen, aber das Spiel in der ersten Halbzeit riss angesichts der taktisch defensiven Ausrichtung vor allem der Briten und den somit ereignislosen ersten 45 Minuten niemanden von den Stühlen.

„Für neutrale Zuschauer ist die Begegnung eher langweilig“, stellten Lisa und Niklas zur Halbzeit fest, wobei sie zugaben, dann doch nicht 100-prozentig neutral zu sein. „Spanien soll gewinnen, weil wir gegen sie rausgeflogen sind“, so Niklas, der wie Lisa auch das pinkfarbene Deutschland-Trikot trug.

„Und die Engländer haben das ganze Turnier über grottig gespielt. Sie haben den Titel nicht verdient.“

Bis dahin hatte es nur für ganz wenige Szenen im Berliner Olympiastadion anerkennenden Applaus gegeben. Große Gesten, Anfeuerungsrufe oder geraufte Haare waren bis zur 46. Minute am Schauspielhaus Fehlanzeige, obwohl die Fanzone mit rund 2000 Fußballfans gut gefüllt war.

„Ich bin etwas enttäuscht. Ich hatte mir mehr erwartet. Auch, dass die spanische Flügelzange mit Nico Williams und Lamine Yamal mehr Highlights kreiert hätten“, meinte Alma. „Aber es kann ja noch was werden.“

Und es wurde ja noch was. Am Burgplatz war es in der Fan-Zone so voll, dass weiteren Zuschauern der Zutritt verwehrt werden musste. Der angestaute Druck bei den größtenteils spanischen Fans entlud sich dann in der 47. Spielminute. Nico Williams hatte die „Furia Roja“, so der Spitzname der spanischen Elite-Kicker, mit 1:0 in Führung gebracht.

Während die „España, España“-Anfeuerungen, die in Berlin auf dem Platz natürlich niemand hören konnte, über den Burgplatz schallten, schlug England-Fan Sue die Hände vors Gesicht. Die Stimmung stieg, die Emotionen übernahmen die Regentschaft.

„Bei mir ist die emotionale Beteiligung nicht so groß, weil wir ja nicht im Finale sind. Aber mir war es wichtig, die Stimmung noch mal mitzunehmen und den EM-Abschluss in Düsseldorf mitzuerleben“, verriet Oberbürgermeister Stephan Keller. „Wir in Düsseldorf kompensieren die Enttäuschung, dass Deutschland nicht im Endspiel steht, einfach mit der Rheinkirmes.“

Für Sue war der 1:1-Ausgleich in der 73. Minute durch Cole Palmer ein deutlicher, wenn auch nur kurzzeitiger Stimmungsaufheller. Plötzlich glaubte die seit 1979 in Düsseldorf lebende Engländerin wieder an den Titel für ihr Heimatland. „Jetzt geht es mir besser“, gestand sie.

Das Hochgefühl hielt aber nur 13 Minuten lang an, bis Mikel Oyarzabal den Siegtreffer für Spanien markierte. Während die Südeuropäer ihre Siegestänze aufführten, waren die England-Fans wie versteinert.

Große Glücksgefühle und abgrundtiefe Enttäuschung liegen im Sport nur sehr wenig auseinander, was die EM-Fanzonen in Düsseldorf mal wieder bewiesen.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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