Deutschland benötigt mehr Schweinefleisch
Die deutsche Fleischwirtschaft steht vor einer großen Herausforderung. Laut einem aktuellen Bericht fehlt es in Deutschland an Schweinefleisch. Die Nachfrage nach diesem beliebten Lebensmittel ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, während die Produktion inländischer Schweinefleisch nicht mit dieser Entwicklung Schritt halten konnte. Die Folge ist ein eklatanter Mangel an Schweinefleisch, der sich auf die Preise und die Versorgung der Bevölkerung auswirkt. Experten warnen vor einer drohenden Knappheit an Schweinefleisch, wenn nicht schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden, um die inländische Produktion zu fördern und die Importe zu erhöhen.
Tönnies kritisiert Agrarpolitik: Deutschland benötigt mehr Schweinefleisch
Der Fleischkonzern Tönnies kritisiert die Agrarpolitik der Bundesregierung und fordert eine Erhöhung der Schweinezahl in Deutschland. „Deutschland braucht mehr Schweine, nicht weniger“, sagte Max Tönnies, Miteigentümer und Geschäftsführer des Unternehmens, der „Süddeutschen Zeitung“ vorab.
Schon jetzt müsse Deutschland Schweinefleisch aus Spanien importieren – „und das ist schlecht für das Klima“. In Spanien würden Schweine mit Soja aus Südamerika gefüttert, was den Regenwald gefährde, in Deutschland dagegen nicht. „Deutsches Schweinefleisch ist das klimafreundlichste der Welt“, sagte der 34-Jährige, der die Führung des Milliardenkonzerns schrittweise von seinem Vater Clemens übernimmt.
Gleichzeitig gab Tönnies im Interview mit der Zeitung bekannt, dass der Konzern erstmals in ein Start-up für veganen Fleischersatz investiert hat. Das Berliner Unternehmen Nosh gewinnt laut Tönnies aus einem japanischen Schimmelpilz Proteine, die als Bindemittel oder zur Herstellung von Fleischersatz verwendet werden können. Tönnies bezeichnete die Investition als „bahnbrechenden Schritt“ für das Unternehmen, das als größter Schweineschlachter Deutschlands gilt.
„Eigentlich essen wir ja kaum noch Fleisch“, sagte Tönnies. Trotzdem steigt der Fleischkonsum. Der Konzern will jedoch mit seiner Investition in veganen Fleischersatz einen Beitrag zur Reduzierung des Fleischkonsums leisten.
Die Kritik an der Agrarpolitik der Bundesregierung und die Forderung nach einer Erhöhung der Schweinezahl in Deutschland sind nur zwei Aspekte der umfassenden Strategie des Konzerns, um den Fleischkonsum in Deutschland zu ändern.
Die Investition in Nosh ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Fleischproduktion und -konsumption. Der Konzern will damit einen Beitrag zur Reduzierung des Klimaeffekts leisten und gleichzeitig den Bedarf an Schweinefleisch in Deutschland decken.
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