Deutsche Bundeswehr: Generalinspekteur auch für wehrpflichtige Frauen

Deutsche Bundeswehr: Generalinspekteur auch für wehrpflichtige Frauen

Die Deutsche Bundeswehr geht einen wichtigen Schritt in Richtung einer moderneren und offeneren Streitkraft. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeswehr wird ein Generalinspekteur auch für die wehrpflichtigen Frauen zuständig sein. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in der Bundeswehr. Durch diese Änderung wird sichergestellt, dass die Interessen und Anliegen der weiblichen Soldatinnen besser vertreten werden und dass sie gleiche Chancen und Möglichkeiten wie ihre männlichen Kollegen haben.

Generalinspekteur plädiert für Wehrpflicht auch für Frauen

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, fordert die Einführung der Wehrpflicht für alle Geschlechter. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) äußerte Breuer, dass die derzeitige Wehrpflicht, die nur auf Männer abzielt, nicht mehr zeitgemäß sei.

„Wir haben im Moment eine ausgesetzte Wehrpflicht, die laut Grundgesetz allein auf die männliche Bevölkerung zielt. Hier sollte man Gleichberechtigung herstellen – aber dazu brauchen wir erst eine entsprechende politische und gesellschaftliche Diskussion“, sagte Breuer.

Wehrpflicht für Frauen: Ein Schritt in die richtige Richtung

Breuer begrüßte die Pläne des Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD), die Wehrpflicht wieder einzuführen. Das neue Modell soll aus einem sechsmonatigen Grundwehrdienst mit einer Option für zusätzlichen freiwilligen Wehrdienst bis zu 17 Monaten bestehen. Junge Frauen sollten die Möglichkeit haben, sich freiwillig für den Wehrdienst zu melden.

„Militärisch betrachtet brauchen wir eine Aufwuchsfähigkeit, nicht zuletzt mit Blick auf die Planungen der Nato“, erklärte Breuer. Deutschland sei die zentrale Drehscheibe für das Bündnis und brauche daher eine starke Armee.

Wehrpflicht: Ein wichtiger Schritt für die Sicherheit Deutschlands

Die Wehrpflicht war 2011 in Deutschland unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Breuer betonte, dass die Wiedereinführung der Wehrpflicht ein wichtiger Schritt für die Sicherheit Deutschlands sei.

„Insgesamt liegt unser Bedarf bei über 400.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie Reservisten. Um diesen Bedarf zu decken, brauchen wir ungefähr 100.000 Reservisten zusätzlich“, sagte der Generalinspekteur. Das neue Modell könne dies zunächst decken, aber: „Ganz ohne verpflichtende Anteile wird es dabei nicht gehen.“

Breuer forderte, dass die politische und gesellschaftliche Diskussion über die Wehrpflicht für Frauen und Männer geführt werden müsse. Er betonte, dass die Bundeswehr kriegstüchtig sein müsse, um die Sicherheit Deutschlands und Europas zu garantieren.