Der neue SPD-Generalsekretär: Das ist Matthias Miersch

Der neue SPD-Generalsekretär: Das ist Matthias Miersch

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) hat einen neuen Generalsekretär bestimmt. Matthias Miersch, der bisherige Bundesgeschäftsführer der SPD, wird ab sofort die Führung des Parteiapparats übernehmen. Der 53-jährige Politiker aus Hamburg gilt als erfahrener Verwaltungsfachmann und genießt innerhalb der Partei ein hohes Ansehen. Mit seiner Ernennung zum Generalsekretär will die SPD ihre Organisationsstruktur weiter stärken und sich auf die anstehenden Bundestagswahlen vorbereiten. In seiner neuen Funktion wird Miersch eng mit der Bundesvorsitzenden Saskia Esken und dem Bundesvorstand zusammenarbeiten, um die SPD erfolgreich in die Zukunft zu führen.

Neuer SPD-Generalsekretär: Matthias Miersch soll Selbstbewusstsein einhauchen

Matthias Miersch ist neuer Generalsekretär der SPD. Der 55-Jährige übernimmt das Amt nachdem Kevin Kühnert am Montag aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist. An diesem Dienstagnachmittag wird Miersch gemeinsam mit den Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil vor die Presse treten.

Ein erfahrener Parlamentarier

Miersch hat sich vor allem als Fachpolitiker einen Namen gemacht – in Talkshows sah man ihn bislang nur selten. Der Jurist aus Hannover ist ein erfahrener Parlamentarier, sitzt seit fast 20 Jahren im Bundestag. 2005 gewann er erstmals seinen Wahlkreis in der ländlichen Region südlich der niedersächsischen Landeshauptstadt und wurde seitdem jedes Mal direkt gewählt. 2021 bekam er dort 40,7 Prozent der Stimmen.

Ein versierter Verhandler

Miersch war von 2009 bis 2017 umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, stieg danach zum Fraktionsvize auf und war seitdem zuständig für die Bereiche Umwelt, Energie und Landwirtschaft. Er gilt als versierter Verhandler, als ruhiger und an Sachargumenten orientierter Stratege. Miersch war maßgeblich daran beteiligt, im parlamentarischen Verfahren wichtige Änderungen in das heftig umstrittene Heizungsgesetz der Ampel-Koalition zu bringen.

Ein Parteilinker mit Rückhalt in der Fraktion

Miersch verfügt zudem über enormen Rückhalt in der SPD-Fraktion. Wie Kühnert und Parteichefin Esken ist er ein Parteilinker. Seit 2015 ist er einer der Sprecher der Parlamentarischen Linken, der wichtigsten Organisation der linken Strömung in der Fraktion. Im Kontrast zum konservativen Seeheimer Kreis, dem Klingbeil angehört, hat Miersch als PL-Chef auch immer wieder Positionen vertreten, die quer zu denen der Bundesregierung und des Kanzlers lagen.

Ein loyaler Typ

Generell ist Miersch in der Vergangenheit nicht als besonders großer Fan von Olaf Scholz (SPD) aufgefallen. Dennoch wird es nun sein Job als Generalsekretär sein, dem Kanzler als höchstwahrscheinlichem Kandidat für die kommende Bundestagswahl zu einem erneuten Sieg zu verhelfen. Miersch gilt jedoch als ein sehr loyaler Typ, nicht als verbohrter Ideologe. Und so wurde er in der Vergangenheit auch über die Fraktionsgrenzen hinweg als Verhandlungspartner geachtet.

Matthias Miersch soll die SPD zurück auf die Erfolgsspur führen. Der neue Generalsekretär muss nun aus dem Stegreif solche Debatten in der Öffentlichkeit bestehen können. Zwar gilt Miersch anders als sein Vorgänger Kevin Kühnert nicht als rhetorisches Ausnahmetalent oder brillanter Redner. Doch ihm eilt der Ruf eines verbindlichen und integren Politikers voraus.