Der Bischof von Münster gibt Rücktritt bekannt

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Der Bischof von Münster gibt Rücktritt bekannt

In einer überraschenden Wendung hat der Bischof von Münster, Felix Genn, seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der 74-Jährige hat sein Amt seit 2009 innegehabt und war einer der prominentesten Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland. Der Grund für seinen Rücktritt soll gesundheitliche Gründe sein, wie aus kirchlichen Kreisen verlautet. Die Nachricht sorgt für weitreichende Diskussionen in der katholischen Kirche und darüber hinaus. Die Frage nach der Zukunft der Diözese Münster und der Rolle des Bischofsamtes bleibt damit offen.

Bischof Genn gibt Rücktritt bekannt: 15 Jahre Dienst in Münster kommen zum Ende

Der katholische Bischof von Münster, Felix Genn, hat Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. Dies teilte das Bistum Münster am Freitag mit. Genn habe in einer persönlichen Audienz mit dem Papst in Rom gesprochen - am Rande der derzeit stattfindenden Weltsynode.

Das Kirchenrecht sieht vor, dass ein Bischof, der das 75. Lebensjahr vollendet, den Rücktritt anbietet. Die Entscheidung trifft der Papst. Genn wird am 6. März nächsten Jahres 75 Jahre alt.

Keine Überraschung

Keine Überraschung

Der Schritt kommt nicht überraschend. Genn hatte bereits im August angekündigt, seinen Rücktritt anzubieten. Registrierungspflichtiger Inhalt: Der entsprechende Brief sei bereits geschrieben, aber noch nicht abgeschickt, sagte er damals unserer Zeitung in einem Interview. „Ich bin ein alter Mann“, so Genn.

Karriere

Genn steht seit 2009 als 76. Bischof an der Spitze des Bistums Münster. Der aus der Eifel stammende Genn war zunächst Priester in Trier. Dort wurde er 1999 zum Bischof geweiht. Bis 2003 war er in Trier Weihbischof, bevor er die Leitung des Bistums Essen übernahm. Seit 2013 ist er zudem Mitglied des für Personalfragen zuständigen vatikanischen Dikasteriums für die Bischöfe.

Aufarbeitung von Missbrauch

Als Münsteraner Bischof hat sich Genn für eine umfassende Aufarbeitung von sexueller Gewalt und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche eingesetzt. Für das Bistum kündigte er Konsequenzen sowie Reformen an. Zudem räumte er Fehler ein. Im Auftrag des Bistums wurde 2022 eine von unabhängigen Wissenschaftlern erstellte Studie über sexuellen Missbrauch im Bistum Münster veröffentlicht.

„Ich bin ein alter Mann und sehe, wie eine neue Generation in der Kirche nachwächst“, so Genn im August weiter. „Diese jungen Menschen geben mir große Hoffnung; sie werden Formen entwickeln, die mir überhaupt nicht in den Sinn kommen. Was sind die kreativ! Und dann muss ich mir sagen: Felix, jetzt ist es gut!“ Zudem seien mit 75 Jahren die notwendige „Spannkraft und Gesundheit“ für eine solche Aufgabe nicht mehr gegeben. „Außerdem möchte ich, dass es im Bistum nicht durch eine mögliche Verlängerung meiner Amtszeit eine längere Zeit des Übergangs gibt.“

Seinen Dienst in der vatikanischen Behörde für Bischöfe und seine Aufgabe als Leiter einer Arbeitsgruppe im Umfeld der Weltsynode wolle er aber weiterführen.

Das Bistum Münster

Das flächenmäßig nicht zusammenhängende Bistum Münster gliedert sich in Nordrhein-Westfalen in die drei Regionen Münster-Warendorf-Coesfeld, Borken-Steinfurt sowie Recklinghausen und Niederrhein. Außerdem gibt es einen sogenannten Offizialatsbezirk Oldenburg in den niedersächsischen Landkreisen Cloppenburg und Vechta.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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