Denkmalgeschützte Frukturunk-Fassade in Düsseldorf:„Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen“

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Denkmalgeschützte Frukturunk-Fassade in Düsseldorf:„Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen“

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf erregt derzeit ein Denkmalgeschütztes Gebäude besondere Aufmerksamkeit. Die Fassade des ehemaligen Frukturunk-Gebäudes, ein architektonisches Juwel der 1950er Jahre, steht unter Droh und soll abgerissen werden. Doch dies stößt bei vielen auf heftigen Widerspruch. Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen, betonen Kunst- und Architekturfreunde. Die Fassade gilt als einzigartiges Beispiel der Nachkriegsarchitektur in Deutschland und ist ein wichtiges Stück Kulturerbe.

Fruhtrunk-Fassade in Düsseldorf: Kunstwerk in Gefahr, aber auch in den Augen der Öffentlichkeit aufgehellt

Hohe Betonplatten, darauf glasierte Keramikkacheln in Rot, Blau, Schwarz und Weiß, horizontal, vertikal oder diagonal angeordnet. Es ist ein Kunstwerk, das wirkt, wenn man es umschreitet, wenn die Kacheln sich wie in einem Rhythmus zu bewegen scheinen. Und es ist ein Kunstwerk, das lange kaum jemand beachtet hat.

Nun aber blickt die Kunstwelt auf die Fassaden des Audimax der ehemaligen Fachhochschule in Düsseldorf. Diese gestaltete in den 60er-Jahren der Maler Günter Fruhtrunk. Da das Gebäude abgerissen werden soll, ist auch das Kunstwerk in Gefahr.

Denkmalgeschützte Fassade in Düsseldorf: Skandalöses Abrissprojekt oder einzigartiges Kunstwerk?

Denkmalgeschützte Fassade in Düsseldorf: Skandalöses Abrissprojekt oder einzigartiges Kunstwerk?

„Es wäre skandalös, dieses Gebäude abzureißen für eine Leerfläche“, sagte Jürgen Wiener, Kunsthistoriker und Professor an der Heinrich-Heine-Universität. Der Experte führte am Samstag einmal um das Gebäude, das er als „aufregend“ bezeichnete, mit einer „einzigartigen Geschichte“. Zudem befinde sich im Innern ein „exzellenter Hörsaal“, für den etliche Nutzungsmöglichkeiten denkbar seien.

Es ist nicht nur eine Debatte über das Werk an den FH-Fassaden. Es ist eine Debatte über Kunst im Bau und im öffentlichen Raum. „Der Umgang mit Nachkriegsarchitektur ist fraglich“, sagte Wiener. Gebäude würden einfach abgerissen und die Kunstwerke vernichtet. Weiß denn keiner, wie bedeutend diese Fassade ist?

„Dieses Kunstwerk steht für viele Weitere, die einfach geschreddert werden“, sagte Sebastian Freytag, Künstler, der sich mit Kunst am Bau beschäftigt. „Das Problem ist: Unsere Wahrnehmung hat sich abgenutzt. Wir sehen die Werke nicht, obwohl sie riesig sind.“

Während des Studiums in Düsseldorf sei er ins Museum gegangen, um sich die Arbeiten von Fruhtrunk anzuschauen, ohne zu wissen, dass er ständig an ihnen vorbeikam. Er schätzt, dass es alleine in Nordrhein-Westfalen rund 10.000 Werke im öffentlichen Raum gibt, finanziert von Steuergeldern, eine „riesige Sammlung, um die sich niemand kümmert, die keinen Kurator hat“, sagte Freytag.

So würden immer wieder Gebäude abgerissen, ohne dass es zuvor einen Diskurs darüber gebe.

Doch es gibt Hoffnung: Die Pläne sehen zwar bislang vor, dass das frühere Audimax auf dem alten Hochschul-Campus an der Georg-Glock-Straße weichen muss. Mittlerweile gibt es aber einen Antrag auf die Anerkennung des Denkmalschutzes.

Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland spricht sich für den Erhalt des Gebäudes aus und betrachtet es als ein „einzigartiges Baudenkmal“. Der Landschaftsverband hat darum Ende März den Denkmalwert festgestellt und eine Unterschutzstellung beantragt, bestätigte die Bezirksregierung. Die Bezirksregierung hat ein entsprechendes Verfahren eröffnet.

Die Zukunft der Fruhtrunk-Fassade in Düsseldorf bleibt also spannend.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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