Das „Asphalt-Festival“ eröffnet die Sommersaison mit Schaf sehen!

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Das „Asphalt-Festival“ eröffnet die Sommersaison mit Schaf sehen!

Am ersten Juli öffnet das Asphalt-Festival seine Tore und läutet damit offiziell den Beginn der Sommersaison ein. In diesem Jahr steht das Festival unter dem Motto Schaf sehen!, das die Besucher zu einer besonderen Reise einlädt. Neben einer Vielzahl von Live-Musik-Acts und culinarischen Highlights wartet das Festival mit einer Reihe von interessanten Ausstellungen und Workshops auf, die die Besucher auf eine unvergessliche Reise durch die Welt der Kunst und Kultur mitnehmen werden. Wir freuen uns darauf, Ihnen in den nächsten Tagen alle Details und Highlights des Festivals vorzustellen!

AsphaltFestival eröffnet Sommersaison mit Schaf sehen Kulturprogramm auf zwei Etagen

Das Sommerfestival Asphalt hat am vergangenen Wochenende mit gleich drei Veranstaltungen an einem Abend und an einem Ort seine 12. Ausgabe eröffnet. Die ehemaligen Geschäftsräume von Conrad Electronic heißen jetzt nach ihrer Adresse 34OST und bieten auf zwei Etagen Raum für kulturelle Ereignisse aller Art.

Schaf sehen eröffnet AsphaltFestival - Eine theatralische Verschwörungserzählung

Schaf sehen eröffnet AsphaltFestival - Eine theatralische Verschwörungserzählung

Das Theaterstück Schaf sehen ist eine theatralische Verschwörungserzählung, die das Publikum auf eine Wanderung durch die enormen Kellerräume schickt, bevor man ebenerdig ein Finale furioso erlebt. In einer Selbsthilfegruppe taucht die junge Frau Johanna auf und stellt bohrende Fragen. Sie selbst will das Klima mit einer radikal umweltschonenden Lebensweise retten. Längst hat sie in ihrem Haushalt alles entfernt, was auch nur andeutungsweise einer schädlichen Emission verdächtig ist: Das Geschirr spüle ich mit dem lauwarmen Wasser aus meiner Wärmeflasche.

Dann aber driftet ihr Bruder irgendwie ab, und bei der Suche nach den Gründen trifft Johanna (gespielt von der Schauspielerin Julia Dillmann) auf eine exotisch anmutende Welt alternativer Lebensideen.

INFODas Festival bittet zu drei Spielorten

Das Festival dauert bis zum 21. Juli und hat drei Spielorte: Festivalzentrum ist 34OST auf der Oststraße. Am 9. Juli folgt die Seebühne am Schwanenspiegel, danach am 11. Juli das Central am Hauptbahnhof. Schirmherr Oberbürgermeister Stephan Keller ist Schirmherr des Asphalt-Festivals.

Sie werden weniger ahnungslos nach Hause gehen, lautet das Versprechen der Macher dieses beinahe zweistündigen Parcours. Nach einer wortreichen Einführung und dem nicht weniger geschwätzigen Besuch einer Andachtshalle darf das Publikum im dritten Raum seinen Platz einnehmen.

Im Blickfeld ist jetzt eine Art Kommune, eine Endlos-Einübung in Sachen Zurück zur Natur. Die Menschen dort zeigen Bodenhaftung, ganz wörtlich genommen: man ackert sich ab auf der erdigen Fläche, bevor deren Produkt als festkochende Kartoffel Linda die ansonsten karge Mahlzeit bereichert.

Überhaupt nicht karg, vielmehr überaus mitteilungsfreudig ist das für das Spiel verantwortliche Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Sachen Verschwörungstheorien. Offensichtlich dient die vorgeführte Landwirtschaft als mentale Erdung: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Doch letztlich geht es hier nur um ein einziges Feindbild.

Es sind die Reichsbürger und deren übles Nest im schönen Thüringen. Dort verweigert man sich, so heißt es, der deutschen Geschichte in ihrem Ablauf seit dem Jahr 1871. Was im Berliner Regierungsviertel beschlossen wird, ist von keinerlei realem Belang. Schließlich lebt dieses Land seit dem Krieg ohne Friedensvertrag, also unter der Knute der vier Siegermächte.

Scheinbar unzusammenhängende Ereignisse werden flott passend gemacht: Corona ist eine feindliche Intrige, Impfung dagegen ein Akt purer Feigheit. Besondere Vorsicht ist geboten bei dem Handynetz 5G. Über als Tauben verkleidete Drohnen verseuchen die Staatsfeinde das Land.

Eine Rede von Eva Illouz

Die renommierte französisch-israelische Soziologin Eva Illouz hielt zur Eröffnung des Festivals eine Rede mit dem Thema Der 7. Oktober und die Grenzen der Kritik. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat Illouz mehrere Debattenbeiträge verfasst, in denen sie sich kritisch mit der Rolle der Linken zu diesem Verbrechen auseinandersetzte.

Dem Düsseldorfer Publikum wurde sie mit einem Zitat aus ihrem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung vorgestellt: Die Antwort der Linken auf die überwältigenden Ereignisse (in Israel) war entwaffnend schlicht und lief nur auf eines hinaus: Für diese Tragödie war Israel verantwortlich.

Bevor die Soziologin ihre auf Englisch gehaltene Rede im Duktus einer akademischen Vorlesung begann, erläuterte sie noch einmal, warum sie besonders von der Reaktion der Kunstwelt auf den 7. Oktober schockiert ist. Sie bezog sich hierbei auf einen Offenen Brief zahlreicher Künstler in der amerikanischen Zeitschrift Artforum.

Dort wurde die Befreiung Palästinas gefordert, ohne dabei auf die Verbrechen der Hamas einzugehen. Illouz: Die Hamas brüstete sich im Internet mit ihren Gräueltaten und stellte diese zur Schau. Das hatten sich nicht einmal die Nazis in Deutschland getraut.

Hingegen sei Israel verurteilt worden, noch bevor es mit seinen militärischen Aktionen begann. Die eigentliche Rede war eine höchst emotionale Abrechnung mit einer akademischen Welt, bei der ein neuer Moralismus die seit der Aufklärung gültige, an Sachlichkeit orientierte Denkweise ersetzt.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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