Dagmar Strehlow verlässt die Waldschule Wermelskirchen
Die Waldschule Wermelskirchen steht vor einem bedeutenden Wechsel. Nach vielen Jahren der engagierten Arbeit und des Einsatzes für die Schule und ihre Schülerinnen und Schüler, hat Dagmar Strehlow entschieden, die Waldschule Wermelskirchen zu verlassen. Die langjährige Leiterin der Schule wird damit ihre Ämter niederlegen und sich neuen Herausforderungen stellen. Die Nachricht hat in der Region für große Überraschung gesorgt, da Dagmar Strehlow eng mit der Schule verbunden war und ihre Arbeit hoch geschätzt wurde. In den kommenden Tagen werden wir näher auf die Gründe für ihren Abschied und die Zukunft der Waldschule Wermelskirchen eingehen.
Abschied von der Leitung: Dagmar Strehlow verlässt die Waldschule Wermelskirchen
Am Ende tanzt Dagmar Strehlow mit Tränen in den Augen vor der Festgesellschaft in der Waldschule. Minuten zuvor hat sie sich ein T-Shirt über den Blazer gezogen: „Nope. Not today“, murmelt Snoopy auf dem Shirt. Jetzt hat sie eines ihrer Abschiedslieder aufgelegt und tanzt, alleine vor der Bühne in der Sporthalle.
Die Kollegen stehen von ihren Stühlen auf und gesellen sich zu ihrer Schulleiterin. Es ist der emotionale Höhepunkt einer Abschiedsfeier. Dagmar Strehlow hat in dieser Halle viel erlebt, sie hat sie mitgeplant, für sie gekämpft. 150 Quadratmeter hatten die Architekten für die Halle vorgesehen. 200 wurden es am Ende, weil sich die willensstarke Schulleiterin diesen Ort für ihre Schüler gewünscht hatte.
Die Schulgemeinde verabschiedet ihre Schulleiterin
Die Schulgemeinde verabschiedet genau hier ihre Schulleiterin – zuvor haben das die Kinder mit viel Musik erledigt. Zur offiziellen Feierstunde sind nun die Kollegen gekommen, viele Schulleiter der anderen Schulen, Elternvertreter, Mitglieder der Stadtverwaltung und des Schulamts und Weggefährten. Und sie alle erinnern daran: Hier geht nicht irgendwer. Hier geht Dagmar Strehlow – eine Kämpferin für ihre Schule und eine Schulleiterin in Zeiten, in denen in der Schullandschaft manches auf dem Kopf stand.
Ehrliche Worte
Ehrliche Worte bringt zum Abschied Monika Müller mit. Als Dagmar Strehlow im Jahr 2000 Schulleiterin an der damaligen Grundschule Ost wurde, trat Monika Müller als Konrektorin und bis dahin auch als kommissarische Leiterin der Schule in die zweite Reihe zurück. „Wir gingen nur ganz vorsichtig aufeinander zu: Ich, ein geborener Dellmann, du, eine dazugekommene Remscheiderin“, erinnert Monika Müller und lacht leise.
Ein Licht am Ende des Tunnels
Aber dann passierte etwas Unerwartetes: In schweren Zeiten, in denen das Kollegium in verschiedene Lager gespalten schien, zogen Schulleiterin und Konrektorin an einem Strang und wiesen so den Weg Richtung Zukunft – auch dann noch, als die PCB-Belastung im alten Schulgebäude bekannt wurde und die Grundschule schließlich auf sechs Klassen schrumpfte. „Das waren schwere Zeiten“, sagt dann auch Dagmar Strehlow, „damals ging es darum, nur nicht aufzugeben.“
Genau erinnert sie sich an jenen Moment, als die Stadt zum ersten Mal einen Neubau ins Spiel brachte. „Das war das Licht am Ende des Tunnels“, sind sich Müller und Strehlow einig, die heute eine enge Freundschaft verbindet. Mit 150 Schülern und 450 Kartons zog das Kollegium 2016 in das neue Gebäude am Vogelsang ein.
Die neue Waldschule
Die neue Waldschule trägt ganz deutlich die Handschrift von Dagmar Strehlow – von den Steckdosen über die Sporthalle bis zum hellen Foyer. „Es war ein Traum, eine Schule so planen zu können, wie man sie sich immer vorgestellt hatte“, blickt Dagmar Strehlow zum Abschied zurück. Damals begann das zweite, bunte und helle Kapitel ihrer Wermelskirchener Schullaufbahn.
Herzlicher Abschied
Entsprechend herzlich fällt auch der Abschied der Kollegen und Wegbegleiter aus. „Wir werden dich vermissen“, sind sich die Lehrer einig und erinnern an die vielen Funktionen, die ihre Schulleiterin in den vergangenen Jahren übernommen habe – Zirkusdirektorin und Diplomatin, Krankenschwester und Architektin, Türsteherin und Detektivin.
Ein Ort zum Wohlfühlen
„Und ihre Ideen bleiben hier erhalten“, bescheinigt ihr Norbert Galonska als stellvertretender Bürgermeister. Er ergänzt grinsend: „Die Stadt kann übrigens gut Menschen gebrauchen, die sich an den Schulen einsetzen. Vielleicht können wir ja etwas von ihrer Zeit abbekommen.“
Die neue Schulleiterin, Melanie Burghoff, übernimmt die Nachfolge und dankt Dagmar Strehlow für die Möglichkeit, von ihr lernen zu dürfen. Dagmar Strehlow aber macht auch klar: Sie freut sich auf ihren Ruhestand. Ihr großer Dank gilt ihrem Mann. „Du hast mir den Traum ermöglicht, Kinder, Familie und diese Schule unter einen Hut zu bekommen“, sagt sie und muss dann weinen.
Es ist der letzte offizielle Akt von Dagmar Strehlow an der Waldschule – jetzt mit einem Lächeln. Die Kollegen haben eine riesige Torte vorbereitet, die es anzuschneiden gilt. Es ist der letzte Abschied von Dagmar Strehlow an der Waldschule.
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