Christian Zaum, Wirtschaftsdezernent in Düsseldorf, berichtet über die wirtschaftliche Lage

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Christian Zaum, Wirtschaftsdezernent in Düsseldorf, berichtet über die wirtschaftliche Lage

Der Wirtschaftsdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf, Christian Zaum, hat in seiner jüngsten Pressekonferenz ein umfassendes Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Stadt gezogen. In seinem Bericht ging es vor allem um die Herausforderungen, denen sich die Stadt in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung gegenübersieht. Zaum stellte fest, dass die Wirtschaftsentwicklung in Düsseldorf insgesamt positiv verläuft, aber auch Herausforderungen und Risikenexistieren, die es zu bewältigen gilt. Im Folgenden werden wir die wichtigsten Ergebnisse seines Berichts zusammenfassen und analysieren.

Ein Jahr als Wirtschaftsdezernent - Eine Bilanz der wirtschaftlichen Lage in Düsseldorf

Herr Zaum, seit einem Jahr sind Sie als Beigeordneter für den Bereich Wirtschaft zuständig. Welchen Blick auf Ihr Ressort haben Sie in dieser Zeit gewonnen?

Christian Zaum: Die Aufgabe hat mich sehr gereizt, denn an einem starken Standort wie Düsseldorf mit seiner Internationalität und seinem Branchenmix ist Wirtschaftsförderung ein extrem spannendes Feld. Als Beigeordneter hatte ich in den Jahren davor viele Berührungspunkte mit der Wirtschaft und habe vieles so erwartet. Aber wenn man sich aus der Nähe damit beschäftigt, ist es faszinierend, wie differenziert unser Start-up-Ökosystem ist, wie der Masterplan Industrie praktisch gelebt wird und wie gut die Wirtschaftsförderung als Lotse und Dienstleister eingebunden ist.

Zaum: Düsseldorfs Wirtschaftsstandort - Eine Frage der Diversifikation und Innovation

Zaum: Düsseldorfs Wirtschaftsstandort - Eine Frage der Diversifikation und Innovation

Der berühmte starke Branchenmix in Düsseldorf wandelt sich. Wie beobachten Sie das?

Zaum: Düsseldorf ist weiterhin ein stark differenzierter und diversifizierter Wirtschaftsstandort, mit Industrie, starkem Handwerk, starkem Mittelstand, einer Vielzahl von unternehmensnahen Dienstleistern und Start-ups. Das hat die Stadt durch die Krise gebracht, und das soll so bleiben. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen bundesweit nicht einfach. Zuviel Bürokratie, Fachkräftemangel, hohe Energiekosten – das sind die drei Dinge, die mir immer genannt werden. Düsseldorf sieht dabei noch gut aus, es wird noch investiert, auch von der Industrie.

Der Wandel der Branchenstruktur in Düsseldorf - Ein Gespräch mit Christian Zaum

Gerade diese Branche hat aber in Düsseldorf einige Abgänge zu verkraften gehabt, der von Vallourec war besonders spektakulär.

Zaum: Großflächige industrielle Unternehmen schauen sehr stark aufs außereuropäische Ausland, wo Energie günstiger ist und die Umweltbedingungen möglicherweise weniger streng sind. Aber auch wir haben nach wie vor Anfragen, was gewerbliche und industrielle Fertigung angeht, nur eben in kleineren Einheiten. Deshalb ist uns der Masterplan Industrie so wichtig, und deshalb bin ich auch nicht besorgt, dass wir eine gute Anschlussnutzung für das Vallourec-Gelände in Rath finden werden.

Investitionen in Düsseldorf: Eine Bilanz nach einem Jahr - Ein Gespräch mit Christian Zaum

Sie haben eingangs auch die hohe Investitionsbereitschaft in Düsseldorf erwähnt. Die hat aber etwas gelitten, oder?

Zaum: Es ist eher so, dass das Thema immer Schwankungen von Jahr zu Jahr hatte, dazu hat mit China die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt geschwächelt. Ich würde aber sagen, dass das Interesse an Düsseldorf als Investitionsstandort sehr stabil ist. Wir rechnen damit, dass wir für 2023 wieder auf eine dreistellige Anzahl von Neuansiedlungen verzeichnen werden – das wird noch ausgewertet. Und es kommt ja nicht nur auf Quantität, sondern auch Qualität an.

Wir haben mit dem Japan-Desk beispielsweise im vergangenen Jahr Epson zurückgewonnen, die jahrelang ihren Standort in Meerbusch hatten. Mitsubishi hat mehrere europäische Standorte in Düsseldorf zentralisiert; und Toshiba hat hier ein RND-Center für Klimaentwicklungen und Klimatechnik entwickelt. Beides übrigens Ausflüsse aus den Besuchen des OB in Japan.

Zaum: Wir können uns auf jeden Fall glücklich schätzen mit den großen Unternehmen am Standort. Insbesondere die Tech-Beratungen, wie Infosys, Tata Consultancy Services (TCS), Wipro, CGI oder Tech Mahindra, sind unglaublich stark aufgestellt und beim Blick auf deren globale Zahlen und Präsenz schlackern einem ein bisschen die Ohren.

Zum Ende des Jahres Korea und China, dorthin reisen der Oberbürgermeister und der Stadtdirektor. Nächstes Jahr steht Japan an. Und auf operativer Ebene werden natürlich sehr regelmäßig unsere zentralen Quellmärkte besucht.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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