Bürgermeister stoppt Fahrradstraßen in Niederkrüchten

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Bürgermeister stoppt Fahrradstraßen in Niederkrüchten

Die Fahrradstraßen in Niederkrüchten werden vorerst nicht realisiert. Der Bürgermeister der Gemeinde hat entschieden, das Projekt zu stoppen. Die Entscheidung fiel nach langen Diskussionen und Kontroversen um die geplanten Radwege. Die Fahrradstraßen sollten die Verkehrssituation in Niederkrüchten verbessern und die Umgebung attraktiver machen. Doch die Pläne stießen bei vielen Anwohnern auf Kritik, die sich Sorgen um die Parkplatzsituation und die Lärmbelästigung machten. Der Bürgermeister hat sich nach reiflicher Überlegung gegen das Projekt entschieden. Die Gründe für diese Entscheidung werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

Bürgermeister stoppt Fahrradstraßen - Gemeinderat will besser informieren

Alle Plätze waren besetzt – Bürgermeister Karl-Heinz Wassong musste vor Beginn der Gemeinderatssitzung noch einen zusätzlichen Stuhl für die Besucher besorgen. Schon bei der Fragestunde für Bürger zu Beginn gab es zwei Wortmeldungen zum Thema Fahrradstraßen.

Ein CDU-Antrag zu dem Thema wurde nur in abgeschwächter Form angenommen – der Gemeinderat soll ab jetzt über jede weitere Baumaßnahme entscheiden. Anwohner sollen besser informiert werden.

Hintergrund: Fahrradstraßen in Niederkrüchten

Hintergrund: Fahrradstraßen in Niederkrüchten

Auf Fahrradstraßen haben Radler generell Vorrang. Zusätzliche Schilder regeln, inwiefern die Straße von Autos und anderen motorisierten Fahrzeugen benutzt werden darf. 42 Straßenschilder waren laut Anwohnern am Oberkrüchtener Weg auf einer Strecke von nur 400 Metern angebracht worden. Sie alle markierten eine der vier Fahrradstraßen, die im Mobilitätskonzept der Gemeinde vorgesehen sind.

Die große Anzahl der Schilder war für Anwohner überflüssig und wohl auch für die Verwaltung eine Überraschung gewesen. Nach einer Begehung vor Ort waren dann einige Schilder abmontiert worden. Gemeinde hat den Schilderwald durchforstet

Aufregung um Fahrradstraße in Niederkrüchten

Aufregung um Fahrradstraße in Niederkrüchten

Die CDU ging in ihrem Antrag im Gemeinderat auch auf den Unmut an anderen Fahrradstraßen im Ort ein. Sie bemängelte zudem, dass Bauarbeiten nicht vorab mit Anwohnern kommuniziert würden. Deshalb forderte sie, durch einen Beschluss des Gemeinderats den Ausbau von Fahrradstraßen zu stoppen – abgesehen von bereits laufenden Arbeiten.

„Es ist wichtig, dass wir bei diesen Maßnahmen die Akzeptanz der Bürger haben.“ sagte CDU-Fraktionschef Johannes Wahlberg.

Anja Degenhardt, Fraktionschefin der Grünen, hielt dagegen und nahm die Schulstraße als Beispiel: „Die wird als sichere Fahrradstraße an dieser Stelle dringend gebraucht.“ Sie stimmte der CDU in ihrer Kritik an Umsetzung und Kommunikation zu. Ihre Fraktion befürchte aber Verzögerungen in den Bauarbeiten durch den Antrag.

Kompromiss gefunden

Kompromiss gefunden

Bürgermeister Wassong bedauerte die fehlerhafte Umsetzung der Fahrradstraßen, die er grundsätzlich für eine gute Idee halte. „Es sind Sachen schief gelaufen, die nicht schief laufen sollen“.

Auch er sprach sich aber gegen einen gänzlichen Stopp aus. So fand man letztendlich den Kompromiss: Die ersten beiden Sätze des Antrages wurden schlicht gestrichen. Sie enthielten den Stopp aller weiteren Maßnahmen. Ab jetzt sollen abgeschlossene Maßnahmen von der Verwaltung auf ihre Wirksamkeit überprüft werden; der Rat soll in Zukunft über die genaue Gestaltung jeder weiteren Fahrradstraße entscheiden; und betroffene Anwohner sollen vorab durch Ortstermine informiert werden. In dieser Form wurde der Antrag einstimmig angenommen.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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