#BesserOhneMesser: Polizei Remscheid spricht mit Bürgern über Gewaltprävention

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#BesserOhneMesser: Polizei Remscheid spricht mit Bürgern über Gewaltprävention

In der Stadt Remscheid hat die Polizei eine wichtige Initiative gestartet, um die Gewaltprävention in der Region zu stärken. Unter dem Motto #BesserOhneMesser haben die Beamten begonnen, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam Lösungen für ein sichereres Zusammenleben zu finden. Die Polizei Remscheid will damit einen wichtigen Beitrag zur Verminderung von Gewalttaten leisten und die Sicherheitsgefühls der Bevölkerung stärken. Wir berichten über die Ziele und Erfolge dieser wichtigen Initiative.

Polizei und Bürger diskutieren über Gewaltprävention in Remscheid

Iris Kuznik hat sich am Montagmittag trotz des Regens auf den Weg zum Infostand der Polizei gemacht. „Ich bringe die Ängste vieler älterer Menschen mit“, sagt sie, „viele fühlen sich hier nicht mehr sicher.“ Iris Kuznik, für die CDU in Remscheid im Einsatz, aber auch Anwohnerin an der Alleestraße beklagt: „Es gibt Angsträume, der alte ‚Sinn und Leffers‘ ist inzwischen ein Lost Place und immer mehr ältere Menschen trauen sich nicht mehr raus.“

Die Bezirksdienstbeamten Feride Freudenhagen und Andreas Sieg haben gemeinsam mit ihren Kollegen des Polizeipräsidiums Wuppertal Aufstellung vor dem Eingang des Allee-Centers bezogen. Landesweit findet aktuell die Präventionskampagne „#BesserOhneMesser“ statt. „Das ist auch eine Reaktion auf die aktuellen Ereignisse“, sagt Feride Freudenhagen mit Blick nach Solingen oder Wuppertal.

Präventionsarbeit und Sicherheitsgefühl

Präventionsarbeit und Sicherheitsgefühl

„Das ist ein wichtiger Schritt, um den Bürgern ein Sicherheitsgefühl zurückzugeben“, erklärt die Bezirksdienstbeamtin. Dieses Gefühl habe in den vergangenen Monaten immer mehr gelitten, hat sie festgestellt. Und das bestätigt auch eine andere Anwohnerin, die gerade Halt am Stand der Polizei macht: „Die Stimmung ist rauer geworden“, sagt sie. „Und bei mir schwingt schon die Angst mit, dass plötzlich jemand im Streit das Messer zieht.“

Zahlen und Fakten

Laut Innenministerium sind die Fallzahlen von Gewaltdelikten im öffentlichen Raum unter Verwendung des „Tatmittels Messer“ 2023 deutlich angestiegen – im Vergleich zu 2022 um 42,6 Prozent. Die Hälfte der ermittelten Straftäter war unter 21 Jahre alt. 45 Prozent der Tatverdächtigen verfügten nicht über die deutsche Staatsangehörigkeit.

Konzeptpapier und Aktionstage

Politik und Polizei haben ein Konzeptpapier „Bekämpfung der Messergewalt im öffentlichen Raum“ veröffentlicht – ausdrücklich nicht als Reaktion auf die Ereignisse in Solingen. Das Konzept umfasst einen Zehn-Punkte-Plan. Zu diesen zehn Punkten gehören auch die Aktionstage mit dem Motto „#BesserOhneMesser“.

Messer als Waffe

Tatsächlich setzen Straftäter immer öfter auf das Messer als Waffe. Das bestätigt Ralf Weidner, Kriminalhauptkommissar im auch für Remscheid zuständigen Polizeipräsidium Wuppertal. Ob beim direkten Konflikt auf der Straße oder beim Überfall auf den Kiosk: Immer öfter seien Messer beteiligt. „Und wir stellen auch fest, dass immer mehr Menschen mit einem Messer bewaffnet sind“, sagt Bezirksdienstbeamte Andreas Sieg und berichtet von entsprechenden Kontrollen.

Kulturkreise und Eskalation

„Wir wollen heute darauf aufmerksam machen, wie unkontrolliert ein Konflikt eskalieren kann, wenn ein Messer im Spiel ist“, sagt Ralf Weidner. Es gebe Kulturkreise, in denen Messer ganz selbstverständlich mitgetragen würden. „Immer öfter werden Status und Macht über ein Messer definiert“, sagt der Kriminalhauptkommissar. Früher habe man sich mit Fäusten gemessen, heute werde das Messer gezückt. „Unser Signal heute ist eindeutig: Lieber die Faust in der Tasche ballen, als das Messer in der Tasche tragen.“

Iris Kuznik jedenfalls freut sich über den Einsatz der Polizei am Montagmittag. „Es ist gut, die Sorgen mal formulieren zu können“, sagt sie, blickt dann die Alleestraße hinunter und ergänzt. „Das ist hier wirklich ein heißes Pflaster geworden.“

Bezirksdienstbeamter Andreas Sieg nickt. Er sei allerdings seit 22 Jahren in Remscheid im Dienst. „Und es hat immer Brennpunkte gegeben“, erinnert er. Sieg warnt vor Stigmatisierungen und ermutigt, im Zweifelsfall den Kontakt zum Bezirksdienst der Polizei zu suchen.

Iris Kuznik nimmt einige Faltblätter für ihre Nachbarinnen und für ältere Bürger mit, um ihnen von der Präsenz der Polizei zu berichten. „Die älteren Menschen bleiben sonst einfach zu Hause, weil sie sich nicht sicher fühlen“, beklagt sie, „und das führt zu einer Isolation, die wir alle nicht wollen.“

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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