Autozahlen in Nordrhein-Westfalen steigen ständig – auch bei Elektroautos

Autozahlen in Nordrhein-Westfalen steigen ständig – auch bei Elektroautos

In Nordrhein-Westfalen gibt es einen deutlichen Anstieg bei den Autozahlen. Dieser Trend betrifft nicht nur die klassischen Benziner und Diesel, sondern auch die Elektroautos. Laut aktuellen Statistiken haben die Zulassungszahlen für Neuwagen in dem Bundesland kontinuierlich zugenommen. Besonders auffällig ist der Anstieg bei den Elektrofahrzeugen, die immer mehr Anklang bei den Verbrauchern finden. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend auch in Zukunft anhält und die Elektromobilität weiter voranschreitet. Die Frage ist, welche Auswirkungen dies auf die Verkehrspolitik und die Umwelt haben wird.

Autozahlen in Nordrhein-Westfalen steigen ständig – auch bei Elektroautos

Die Zahl der in Nordrhein-Westfalen zugelassenen Pkw ist seit 2020 von 10,2 Millionen auf 10,6 Millionen gestiegen. Auf 1000 Bürger kommen mittlerweile 582 Pkw, vor vier Jahren waren es noch 570.

AutopkwZahlen in NRW steigen weiter: Von 10,2 Millionen auf 10,6 Millionen

Drei Trends treiben das Wachstum der Autoflotte – neben dem Zuwachs der Bevölkerung – voran. Die junge Generation und auch so mancher ältere Umweltfreund verzichtet weniger auf den eigenen Wagen als erwartet.

Zweitens haben während der Corona-Zeit immer mehr Familien ein Wohnmobil gekauft. Das ist nun häufig ein Zweit- oder Drittwagen in vielen Haushalten, sagt Roman Suthold, Verkehrsexperte beim ADAC Nordrhein.

Drittens haben zunehmende Verkäufe von E-Autos und Hybrid-Wagen den Markt angeheizt. Alleine die Zahl der reinen E-Autos stieg seit 2020 von 25.647 auf 306.101 Anfang diesen Jahres.

Elektroautos rücken in NRW stärker ins Blickfeld: Zuwachs von 25.647 auf 306.101

Die Bundesregierung hat offiziell erklärt, sie hoffe, dass bis 2030 rund 15 Millionen vollektrische Autos auf den Straßen von Deutschland unterwegs sind.

Umsetzung: Da Ende 2023 nur 1,4 Millionen E-Autos angemeldet waren, ist das Ziel sehr ambitioniert. Der Bund erklärt, er hoffe auf viel günstigere Fahrzeuge.

Die Flotte von Hybrid-Wagen wächst derweil weiter. Deren ökologischer Vorteil ist zwar umstritten, weil ihre Fahrer oft eher den Verbrennermotor nutzen statt des ebenso eingebauten Elektromotors.

Autoflotte in NRW auf Rekordhöhe: 582 Pkw pro 1000 Einwohner – Experten sprechen von 'Nachfrage-Push'

Die Politik und Experten ziehen aus der Entwicklung am Automarkt einerseits den Schluss, die Verkehrswende konsequenter vorantreiben zu müssen.

Es ist nur wünschenswert, den ÖPNV trotz der vielen aktuellen Probleme wie dem Chaos bei der Bahn zu verbessern, damit die vielen zusätzlichen Autos nicht auch noch zu mehr Verkehr führen, sagt Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgästeverbandes Pro Bahn.

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagt: Wir werden die Verkehrswende nur erreichen, wenn wir massiv in den Ausbau des ÖPNV investieren. Und hier brauchen wir ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zum Ausbau und Sanierung der Schieneninfrastruktur.

Gleichzeitig hofft die Politik, dass echte E-Autos stärker zulegen, obwohl zur Jahreswende ja das Ende der Prämie für private Käufer beschlossen worden war.

Ein Grund für das Wachstum sind weiter anhaltende Steuervorteile bei der Nutzung als Dienstwagen, der andere zusätzliche Preisnachlässe auf E-Autos.

Laut einer Studie des CAR-Instituts werden für E-Autos im Schnitt mittlerweile 13,6 Prozent Rabatt im Durchschnitt angeboten, während die Listenpreise weniger stark stiegen als bei Verbrennern.

Als Ergebnis wird ein E-Wagen der VW-Marke Cupra mit 26,8 Prozent Rabatt für etwas mehr als 30.000 Euro angeboten, Skoda fordert für ein Elektrocoupe rund 42.000 Euro statt des Listenpreises von mehr als 50.000 Euro.

Wir haben zunehmend Mengenvorteile bei der Produktion von E-Wagen, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Einen ganz breiten Durchbruch von E-Wagen halte ich aber nur für denkbar, falls es wieder Kaufprämien auch für private Käufer gibt.

Ausbau von E-Auto-Ladestationen – in diesen Städten hinkt NRW hinterher

NRW-Verkehrsminister Krischer befürwortet auch den Ausbau der E-Mobilität: Der globale Megatrend geht eindeutig Richtung Elektroauto. Daran ändert auch ein kurzfristiger Absatzrückgang infolge der Streichung der Umweltprämie in Deutschland nichts.