Angriff gegen Pfarrer Muział in Emmerich ohne Strafverfolgung

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Angriff gegen Pfarrer Muział in Emmerich ohne Strafverfolgung

In der Stadt Emmerich am Rhein hat sich ein erschütternder Vorfall ereignet, der für große Empörung gesorgt hat. Der Pfarrer Muział wurde Opfer eines gewalttätigen Angriffs, bei dem er verletzt wurde. Die Tat ereignete sich in der Öffentlichkeit und sorgte für Aufsehen unter den Anwohnern. Trotz der Schwere des Verbrechens bleibt die Tat jedoch ohne Strafverfolgung. Die Frage, warum die Behörden in diesem Fall keine Konsequenzen ziehen, bleibt offen und wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitslage in der Region.

Angriff gegen Pfarrer Muział in Emmerich ohne Strafverfolgung

Die rassistischen Attacken gegen den Pfarrer der St. Vitus-Gemeinde, Dr. Égide Muział, wühlen die Menschen in Emmerich auf. Reaktionen von Politikern und Bürgern folgen.

Rassistische Attacken gegen Pfarrer Muział in Emmerich

Rassistische Attacken gegen Pfarrer Muział in Emmerich

Bürgermeister Peter Hinze sagte am Mittwoch: „In unserer Stadt ist kein Platz für Rassismus. Ich bin Égide dankbar, dass er den Mut hat, die Fälle öffentlich zum machen. Rassisten müssen wissen, dass sie nicht ihre Opfer aus der Gesellschaft ausgrenzen, sondern sich selbst.“

Der Pfarrer der St. Vitus-Gemeinde, Égide Muział, war schon mehrfach rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Im Sommer 2023, als klar war, dass Muział neuer Pfarrer für Elten und Hüthum wird, gab es bei Facebook erste Anfeindungen gegen den Mann aus dem Kongo. Was wolle man denn hier mit einem schwarzen Priester, lautete der Tenor. Die Kommentare wurden später gelöscht.

Im Juli 2024 wurden Muział und zwei Begleiter mit dunkler Hautfarbe von einem Mann im Innenhof der Volksbank in Elten rassistisch beschimpft. Der Mann hatte die Drei gesehen und von seinem Balkon aus die Gruppe beleidigt.

Weiter gibt es Alltagserfahrungen, die Muział lange versucht hat zu ignorieren. Etwa, dass an der Supermarktkasse die Bemerkung fällt: „Lass doch mal den Neger vor.“ Oder dass auf dem Dorfplatz in Elten Anfang Dezember 2023 bei der Sinterklaas-Feier der Pastor als „echte zwarte Piet“ bezeichnet worden ist.

Betroffener fordert Strafverfolgung

Betroffener fordert Strafverfolgung

Neben der Empörung über das Verhalten der Rassisten stellen viele die Frage, warum der Mann, der den dunkelhäutigen Pfarrer anspuckte und mit „Du Affe“ beleidigte, bislang nicht bestraft worden ist.

Der Fall ereignete sich im April in der Emmericher Innenstadt. Muział erstattete Anzeige, die Polizei ermittelte den Täter. Ende Juni bekam der Geistliche die Mitteilung, dass das Verfahren gegen den Rassisten eingestellt worden sei. Die Polizei wies auf die Möglichkeit eines Verfahrens mit einer Schiedsperson hin.

Rassistische Beleidigungen sind strafrechtlich verfolgbar. Die rechtlichen Grundlagen für die Bestrafung solcher Taten finden sich im Strafgesetzbuch (StGB). Beleidigungen, die auf die Herkunft, Hautfarbe oder Ethnie einer Person abzielen, können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Die Staatsanwaltschaft in Kleve hat nach der Berichterstattung in den Medien die Anzeige von Pfarrer Muział in einem anderen Licht zu sehen. „Die Presseberichterstattung ist seitens der hiesigen Behörde zum Anlass genommen worden, die Akten zum Zwecke der Überprüfung der seinerzeit erfolgten Einstellungsverfügung anzufordern“, schreibt Oberstaatsanwalt Johannes Hoppmann.

Die Staatsanwaltschaft schaut sich noch einmal an, warum die Sache nicht weiterverfolgt worden ist. Auch vor dem Hintergrund, dass dieser Fall nicht die einzige rassistische Attacke gegen den Pfarrer aus Elten gewesen ist.

Eltns Ortsvorsteher Albert Jansen ärgert sich jedenfalls über die Behörde. „Ich kann nicht verstehen, dass eine solche rassistische Attacke für den Täter keine Folgen hat.“

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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