Abschied von Parookaville: Alexander Marcus verabschiedet sich von der Bill's Factory Bühne
Schmalzlocke links, Schmalzlocke rechts, rosa Hose, Zahnpasta-Lächeln und ein etwas merkwürdiger Sound: Sänger Alexander Marcus ist kein Künstler im klassischen Sinne. Es ist vielmehr die Kunstfigur Alexander Marcus, die bei seinen teils skurrilen Auftritten im Vordergrund steht und das Publikum so auf seine ganz eigene Art begeistert.
Doch was vor vielen Jahren einfach nur witzig war und maximal eine Randgruppe im Internet erreichte, funktioniert mittlerweile auch als Massenspektakel. Wer dafür noch ein Beispiel brauchte, der nehme den Auftritt des 52-Jährigen am Sonntagabend beim Parookaville-Festival.
Der König des ElektroSchlagers
Alexander Marcus, der eigentlich Felix Rennefeld heißt und aus Berlin stammt, lieferte seinem Publikum dann eine knappe Stunde genau das, was sie von ihm erwarten: Songs mit Trash-Charakter kombiniert mit roboterartigen Dancemoves und einem Dauergrinsen.
Seinen Stil zu beschreiben, ist nicht einfach. Marcus selbst hat ihn mal Electrolore genannt – eine Mischung aus Electro und Folklore. Songs wie Disco La Cola, Homo Dance, Papaya oder Der Hundi sind lustig, aber durch die helltonigen, fetzigen Elektro-Beats eben auch Festival-tauglich.
Die Fläche vor der Bill’s Factory war um Mitternacht rappelvoll. Sowas habe ich lange nicht mehr erlebt - Heino bei Parookaville. Sowas habe ich lange nicht mehr erlebt.
Der letzte Auftritt auf der Bill's Factory Bühne
Und trotzdem schwebt einem als Zuschauer bei seinen Performances immer dieselbe Frage im Kopf herum: Meint er das wirklich ernst? Aber was soll’s. Die Figur, die Marke Alexander Marcus, sie funktioniert.
Die Menge auf dem Parookaville-Festival jubelt Alexander Marcus während seines gesamten Auftritts zu. Die einzige Enttäuschung erleben die Fans am Ende, als sie auf eine weitere Zugabe hoffen und mit lauten Sprechchören den Hawaii-Toast-Song fordern. Doch dieser Wunsch wird nicht erhört.
So bleibt Italia der letzte Song des Abends und damit der letzte Song, der jemals auf der Bill’s Factory performt wurde. Alexander Marcus setzt dafür noch einmal sein schönstes Lächeln auf. Ob er dieses jemals ablegen wird? Es bleibt wohl sein Geheimnis.
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