Die Ariane-6-Rakete steht kurz vor dem Start - Eine europäische Errungenschaft aus der Produktion.
Die Raumfahrtindustrie befindet sich aktuell in einer Phase der Aufbruchstimmung. Die Ariane-6-Rakete, ein Projekt von europäischer Zusammenarbeit, steht kurz vor ihrem ersten Start. Dieser Meilenstein markiert einen wichtigen Schritt in der Geschichte der Raumfahrt und bestätigt die Fähigkeit Europas, sich auf diesem Gebiet zu positionieren. Die Ariane-6 ist das Ergebnis einer erfolgreichen Kollaboration zwischen europäischen Unternehmen und Institutionen, die gemeinsam an der Entwicklung dieser Trägerrakete gearbeitet haben. Mit ihrer Hilfe sollen künftig Satelliten in den Orbit gebracht werden, um die Kommunikation, Navigation und Überwachung der Erde zu verbessern.
Neue Ära der europäischen Raumfahrt: Die Ariane 6 startet in Kürze
Zehn Jahre musste Europa auf sie warten. Nun soll die neue Trägerrakete Ariane 6 endlich in den Weltraum fliegen. Für Europa geht es dabei um nichts Geringeres als einen eigenen Zugang zum All – zumindest für Satelliten.
Wenn die Ariane 6 an diesem Dienstag ihren Jungfernflug absolviert, lässt der Kontinent die schwere Krise seines Trägerraketensektors hinter sich. Das zumindest ist das Versprechen der neuen Rakete, die kommerziell längst nicht mit allen Konkurrenten mithalten kann.
Ein wichtiger Schritt für Europa
Ziemlich genau vor einem Jahr hob die Ariane 5, die Vorgängerin der Ariane 6, ein letztes Mal ins All ab. Seitdem konnte Europa keinen einzigen Satelliten alleine in den Weltraum befördern. Denn nach dem fehlgeschlagenen kommerziellen Start der Vega C Ende 2022 ist auch die für kleinere Satelliten konzipierte Rakete am Boden geblieben. Die Sojus-Rakete stand infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ebenfalls nicht mehr zur Verfügung.
Die europäischen Raumfahrtbehörde Esa stützte sich teils auf die US-Firma SpaceX von Elon Musk. Doch nun soll die Ariane 6 eine neue Ära der autonomen und vielseitigen Raumfahrt einleiten.
Die Vorteile der Ariane 6
Die Rakete ist deutlich günstiger als ihre Vorgängerin und soll Europas Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen. Sie kann Satelliten in verschiedene Orbits ausliefern und so auch Konstellationen in den Weltraum bringen. Die Rakete kann mit zwei oder vier Boostern ausgestattet werden und Satelliten bis zu 11,5 Tonnen transportieren.
Erster Start der neuen Ariane-6-Rakete am 9. Juli. Raumfahrt in Europa. Gut ein Dutzend Länder waren am Bau der Ariane 6 beteiligt, die 56 Meter hoch und 540 Tonnen schwer ist.
Ziele für die Zukunft
Der Raumtransportdirektor der Esa Toni Tolker-Nielsen ist überzeugt: „Es wurde alles getan, damit es ein Erfolg wird. Wenn es scheitert, wäre das wirklich schlimm.“
Die Oberstufe der Rakete wurde im Bremer Werk des Raumfahrtkonzerns ArianeGroup montiert. Die Hauptstufe wird im französischen Ort Les Mureaux gebaut. Der erste kommerzielle Flug mit einer Ariane 6 soll noch vor Jahresende geschehen.
„Wie wir mitspielen, ist wieder was anderes, aber wir können mitspielen und wir sind ein Partner. Das muss uns etwas wert sein“, sagte der Raumfahrtexperte Martin Tajmar von der TU Dresden.
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Agentur für meteorologische Satelliten Eumetsat entschieden sich noch wenige Tage vor dem Erstflug der Ariane 6, den Wettersatelliten Meteosat MTG-S1 nicht an Bord einer Ariane 6, sondern mit einer Falcon 9 ins All zu bringen.
Auch wenn die Ariane 6 dem Raumfahrtexperten zufolge vor allem für den europäischen Eigenbedarf gedacht ist, sind bereits Aufträge mit der neuen Rakete vermerkt, auch für den Internetriesen Amazon.
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