Detmold: Polizeieinsatz an der Hofsynagoge, Tür völlig zerstört
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fand ein Polizeieinsatz an der Hofsynagoge in Detmold statt. Die Einsatzkräfte wurden zu dem jüdischen Gotteshaus gerufen, nachdem eine alarmierende Meldung über eine besondere Gefahrensituation eingegangen war. Bei dem Einsatz wurde die Tür der Synagoge leider völlig zerstört. Die genauen Umstände des Vorfalls sind noch unklar, aber die Polizei hat bereits mit den Ermittlungen begonnen. In diesem Zusammenhang werden auch mögliche strafrechtliche Konsequenzen geprüft. Wir werden Sie über neue Entwicklungen in diesem Fall auf dem Laufenden halten.
Polizeieinsatz nach Sachbeschädigung an Detmolder Hofsynagoge: Eingangstür zerstört
Die Polizei ermittelt nach einer Sachbeschädigung an der unter Denkmalschutz stehenden Hofsynagoge in Detmold. Der Schaden an der Eingangstür sei am Sonntag (20. Oktober) entdeckt worden, hieß es von der Polizei.
Nach Informationen der Lippischen Landeszeitung ist die Tür komplett zerstört worden. Der Staatsschutz der Bielefelder Polizei ermittelt, da ein antisemitischer Hintergrund in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden könne.
Die Synagoge aus dem Jahr 1633 steht unter Denkmalschutz. Erst im September hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster den Status bestätigt und eine Abrissgenehmigung abgelehnt. Das Urteil ist aber bisher nicht rechtskräftig.
Hintergrund: Abrisspläne des Synagogengebäudes
Der Besitzer des Gebäudes, ein von der rechten Szene frequentierter Strafverteidiger, will die Synagoge, die eine der ältesten in Norddeutschland ist, abreißen lassen, um auf dem Gelände Parkplätze für seine Mandanten bauen zulassen.
Der Anwalt legte nach Angaben des OVG Beschwerde dagegen ein, dass eine Revision gegen das Urteil nicht zugelassen wurde. Sollte er damit Erfolg haben, würde sich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit dem Streit beschäftigen.
Der Strafverteidiger hatte in der Vergangenheit bekannte Rechtsextreme, darunter eine Kontaktperson zur NSU-Terroristin Beate Zschäpe, verteidigt.
Mahnwache vor der Synagoge
Als Reaktion auf die Sachbeschädigung wurde für den Abend eine Mahnwache mit 50 Teilnehmenden vor der Synagoge angemeldet. Auch die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold unterstützt das Vorhaben.
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