Korschenbroich: Freiwillige Feuerwehr Herrenshoff feiert 100-jähriges Jubiläum 2024
Im Jahr 2024 erreicht die Freiwillige Feuerwehr Herrenshoff in Korschenbroich einen bedeutenden Meilenstein: das 100-jährige Jubiläum. Dieses wichtige Ereignis ist Anlass, um auf die langjährige Geschichte und die Verdienste der Feuerwehr zurückzublicken. Seit ihrer Gründung im Jahr 1924 hat die Feuerwehr Herrenshoff eine wichtige Rolle im Bereich der Brandschutz- und Katastrophenschutz in der Region gespielt. Die Feuerwehrleute haben sich stets mit Engagement und Einsatzbereitschaft für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Das Jubiläum bietet die Gelegenheit, die Leistungen der Feuerwehr zu würdigen und die wichtige Arbeit der Feuerwehrleute zu honorieren.
Feuerwehr Herrenshoff feiert 100-jähriges Bestehen mit großem Fest
Runde Geburtstage möchte man gerne mit Freunden feiern. Ganz in diesem Sinne waren die Einheiten der Feuerwehr Neuwerk, des Löschzugs Schiefbahn und Wehren aus anderen Städten gekommen, um mit der Freiwilligen Feuerwehr Herrenshoff ihr 100-jähriges Bestehen zu feiern.
Der prominenteste Gast war Innenminister Herbert Reul, der kurzfristig seinen Besuch zugesagt hatte und mit großem Applaus empfangen wurde. Große personelle Unterstützung bei der Umsetzung des Festes leisteten vor allem das Bundesschützen- und Tambourcorps Nordstern Herrenshoff, die St. Hubertus-Bruderschaft Herrenshoff und die Freiwillige Feuerwehr Korschenbroich.
Damit niemand Grund hatte, das Fest frühzeitig verlassen zu müssen, waren für alle Fußballfans große Leinwände installiert, die zum Public Viewing einluden.
Beim Festakt ging es nicht nur bierernst zu: Bürgermeister Marc Venten (im blauen Anzug) und Innenminister Herbert Reul (l. daneben) amüsierten sich bei den Feierlichkeiten: Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)
Ein Jubiläum und eine Ehrung
Noch ein Jubiläum: Einheitsführer René Schrobback wurde jetzt für eine nicht alltägliche Leistung geehrt: Er ist jetzt seit 20 Jahren im Amt.
Oldtimer-Show
Die Oldtimerfreunde der Feuerwehr Solingen mit Hans-Joachim Knapp waren mit drei restaurierten Magirus Feuerwehrautos aus den Jahren 1958, 1959 und 1963 vorgefahren.
Bürgermeister und Schirmherr Marc Venten wertete den Besuch des Landesinnenministers als „tolle Anerkennung für die Truppe hier und insgesamt“.
Und Venten stellte in seiner launigen Ansprache folgende Frage in den Raum: „Muss denn immer erst ein Unglück passieren?“ Leider war das im Falle der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Herrenshoff der Fall.
Im März 1924 brach auf einem Bauernhof am Neersener Weg ein Feuer aus – und Korschenbroich war weit weg. Die Nachbarschaft eilte zur Hilfe: Es stand damals nur eine Handdruckspritze zur Verfügung, die kurzerhand auf einem Pferdekarren montiert und mit Pferden zur Einsatzstelle gezogen wurde.
„Es liegen zum Glück Welten zwischen der Ausstattung von vor 100 Jahren und heute.“ Venten skizzierte die Entwicklung und verriet, dass es bis in die 1980er-Jahre üblich war, mit Hemd und Krawatte Feuer zu löschen.
Durch Feuerschutzkleidung konnte die Zahl der Brandtoten in Deutschland seit 1990 halbiert werden, weiß Venten.
Auch an einer Fahrzeugausstellung vom Oldtimer-Löschzug bis zum Löschzug heute konnten die Besucher die Weiterentwicklung der Feuerwehr nachvollziehen.
Venten erntete außerdem viel Applaus für seine scharfe Kritik an den zunehmenden Angriffen auf Feuer- und Rettungskräften und fand deutliche Worte für ein solches Verhalten.
Innenminister Herbert Reul
Innenminister Herbert Reul ordnete den Termin in Herrenshoff in die Kategorie „angenehme Pflicht“ ein.
Er ließ anklingen, dass ihn die „Besserwisser“ nerven, mit denen er täglich zu tun hat: „Sie hier reden nicht lange, legen los und packen an – das ist ein Lebensgefühl und zeigt, dass das System hier noch funktioniert.“
Die Abwendung vom Staat dürfe nicht zu einem Flächenbrand werden.
Im Namen der Landesregierung überreichte Reul die Ehrenurkunde.
Zu den Gästen gehörten auch Hubert Döhmen, der langjährige ehemalige Kreisbrandmeister, und der jetzige Kreisbrandmeister Michael Wolff.
Faszinierende Fakten
Die vielen Besucher des Jubiläumsfestes erfuhren unter anderem, dass Brände früher auch mit Jauche gelöscht wurden.
Frank Baum, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Korschenbroich, machte auf folgendes aufmerksam: „Freiwillig ist nur der Eintritt in und der Austritt aus der Feuerwehr – dazwischen liegen viele Pflichten.“
Er sprach von einem „aufopferungsvollen Dienst“, der zudem in der Freizeit ausgeübt werde.
Die Herrenshoffer Wehr hat zurzeit 30 Mitglieder – hinzu kommt die Jugend- und die Ehrenabteilung. Sicherheit – so sind sich die Blauröcke sicher, ist die Grundlage von Lebensqualität.
Zwischen Feierstunde und Fußballübertragung spielten „Die Kleinenbroicher“ auf. Es war ein würdiges Fest und eine große Anerkennung für dieses ganz besondere Ehrenamt.
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