In der kommenden Tatort-Folge erleben wir eine besondere Ausgabe. Im Jahr 1944, während der dunkelsten Zeit Deutschlands, muss der Kommissar Tukur einen schwierigen Fall lösen. Die Handlung spielt im Herzen des Nationalsozialismus, wo der Druck auf die Bevölkerung enorm ist. In diesem Kriminalfall muss Tukur sich durch ein Netz von Lügen und Verschwörungen kämpfen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Frage ist, ob er in dieser dunklen Zeit noch Gerechtigkeit herstellen kann. Wir sind gespannt auf diese besondere Tatort-Folge, die uns in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückführt.
TatortVorschau: Tukur ermittelt unter Nazis im Jahr 1944 - Ein Kriminalfall in dunkler Zeit
Wind Nordost, Terminal 1: Der Kampf um die Startbahn West ist seit 40 Jahren entschieden, doch am Frankfurter Flughafen läuft eine weitere Grundsatzdiskussion. „Was meinen Sie, was das kostet?“, fragt Magda Wächter (Barbara Philipp). Ihr Chef Felix Murot entgegnet patentiert amüsiert: „Die Getränke?“ Wächter: „Nein, diese ganze Aktion hier. Den Mann hierher zu schaffen aus Argentinien.“ Zehntausend Euro, schätzt sie. Oder mehr? „Mit Umstieg in Madrid, Polizeieskorte et cetera. Ich hör sie schon wieder schreien: ‚Uähh, von unseren Steuergeldern – nur um so nen alten Knacker noch zu verknacken…’.“
Ein mutmaßlicher NS-Kriegsverbrecher also ist im Anflug. Der vielleicht letzte. Hagen von Strelow soll der Prozess gemacht werden. Der Mann geht stramm auf die hundert zu. Als er sich zur Kamera dreht, wird sein Bild überblendet mit dem des jungen Mannes, der er 1944 war: Von Strelow (Ludwig Simon) ist ein eifriger Jung-Nazi mit Ambitionen.
Der Tatort spielt im Frühjahr 1944. Rothers Wagen gibt im Kaff den Geist auf, wo vor allem Nazis und Mitläufer leben. Wer nicht zumindest Letzteres zu sein scheint, wurde wahrscheinlich bereits in ein KZ verschleppt oder in einem Strafbataillon an der Front verheizt. Zugleich bleibt auch in der Diktatur und im Weltkrieg jeder Individuum, mit ganz eigenen Schwächen und Zielen, Traumata aus der Vergangenheit und Wunschvorstellungen für die Zukunft.
Rother ermittelt nach einem seltsamen Vorfall: Ein britischer Pilot ist notgelandet – kurz darauf sind vier Wehrmachtssoldaten tot. Überlebt hat ein fünfter deutscher Soldat, der sich in Gewahrsam des Quartetts befunden hatte. War er seinen Kameraden zu wenig Nazi – oder zu viel? Auch ansonsten stellen sich viele Fragen: Wie hält es Rother mit der Treue zum „Führer“? Was ist mit dem britischen Piloten passiert? Wie ist ein ehemaliger Philosophie-Professor in der Provinz-Schenke „Zum Ochsen“ gelandet – und wie will er zurück nach Berlin? Und welches (oder welche) Verbrechen wird von Strelow begehen?
Die Handlung ist erstaunlich, fast schon enttäuschend konventionell: wenig Drama, wenig Thriller, viel Krimi vor dem Hintergrund des Jahres 1944, als das „Tausendjährige Reich“ nach nicht einmal einem Zweihundertstel seiner vielbeschworenen Lebensdauer zerbröselt.
Die Arbeit der Szenenbildner, Kostümbildnerin und Kameramann ist über jeden Zweifel erhaben. Ob es für diesen Film gleich dreier Drehbuchautoren bedurft hätte, darüber lässt sich streiten.
Absurdität am Rande: Der Schlager „Adolf Hitlers Lieblingsblume ist das schlichte Edelweiß“, den Rother im „Ochsen“ am Klavier anstimmt, ist so absurd kitschig, dass ihn die Nazis selbst 1939 auf der „Ersten Liste unerwünschter musikalischer Werke“ verboten. Aber just in jenem Jahr wurde ja auch endgültig umgeschaltet von Kitsch auf Krieg.
Tatort: Murot und das 1000-jährige Reich, So., 20.15 Uhr, Das Erste
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