Angriff auf städtische Blitzschilder in Solingen

Angriff auf städtische Blitzschilder in Solingen

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es in der Stadt Solingen zu einem gezielten Angriff auf die städtischen Blitzschilder. Die Täter bemalten insgesamt dreißig der Warnschilder, die vor den Gefahren von Blitzeinschlägen warnen sollen, mit Farbe und Symbolen. Die Stadtverwaltung ist schockiert über den vandalistischen Akt und hat bereits erste Ermittlungen eingeleitet, um die Verantwortlichen zu ermitteln. Die Bürger von Solingen sind aufgerufen, sich an die Polizei zu wenden, wenn sie Hinweise auf die Täter haben. Die Stadt wird in Kürze mit einer gründlichen Reinigung der beschädigten Schilder beginnen, um die Sicherheit der Bevölkerung wiederherzustellen.

Angriff auf städtische Blitzschilder in Solingen: Säureanschlag auf Blitzer

Auf den ersten Blick mag es wie ein harmloser Ventil für frustrierte Temposünder wirken, wenn sie ihre Wut auf die Stadt freien Lauf lassen. Doch für die Verantwortlichen im Solinger Rathaus handelt es sich bei dem Vorfall, der am Montagmittag sogar die Feuerwehr im Rahmen eines Gefahrguteinsatzes auf den Plan gerufen hat, keineswegs um ein Kavaliersdelikt.

Nachdem ein unbekannter Täter einen Säureanschlag auf einen der drei teilmobilen Blitzer der Stadt verübt und dabei erheblichen Schaden angerichtet hat, ermittelt nun die Polizei, um dem Verursacher der Beschädigung auf die Spur zu kommen.

Die eigentliche Tat dürfte sich bereits am zurückliegenden Wochenende an der Straße Schwarze Pfähle in Merscheid ereignet haben. Dort hatte die Stadt pünktlich vor dem Wochenende den besagten Blitzer positioniert, um auf diese Weise Rasern auf die Schliche zu kommen beziehungsweise Autofahrer dazu anzuhalten, weniger stark aufs Gaspedal zu drücken.

Doch offensichtlich wurde dieses Ansinnen von einem Autofahrer weniger als Aufforderung zum Befolgen der Verkehrsregeln aufgefasst, sondern vielmehr dahingehend missverstanden, selbst zur Tat zu schreiten.

Als ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung den auf einen Anhänger montierten teilmobilen Blitzer am Montagmorgen wieder einsammeln wollte, fiel dem Bediensteten des Kommunalen Ordnungsdienstes noch vor Ort in der direkten Umgebung des Gerätes ein merkwürdiger Geruch auf.

Und als der städtische Angestellte an dem Gehäuse des Blitzers auch noch ein kleines Loch entdeckte, entschloss sich der Ordnungsamt-Mitarbeiter, den Blitzer zunächst einmal auf den Hof des städtischen Verwaltungsgebäudes an der Gasstraße in Höhscheid zu bringen, um der ganzen Angelegenheit dort genauer auf den Grund gehen zu können.

Zerstörter Blitzer weiter außer Betrieb

Der Blitzer bringt Solinger Autofahrer in Rage. Direkt am Ende einer 30er-Zone.

Der städtische Angestellte und ein Kollege inspizierten den Schaden an dem Blitzer tatsächlich eingehend. Wobei die städtischen Bediensteten dann offenbar mit einer zuerst noch nicht identifizierten und für den merkwürdigen Geruch verantwortlichen Flüssigkeit in Berührung kamen, die bei dem Angestellten wiederum Atemwegsbeschwerden auslöste.

Aus diesem Grund wurden umgehend Polizei und Feuerwehr verständigt, die daraufhin – am Einsatzort eingetroffen – die Umgebung des Verwaltungsgebäudes Gasstraße weiträumig absperrten.

Zur Erkundung wurde im Anschluss daran unter anderem ein Trupp unter Atemschutz eingesetzt, der die Lage genauer erkundete.

Die beiden Stadtmitarbeiter kamen unterdessen in ärztliche Behandlung, bei der kurze Zeit später Entwarnung gegeben werden konnte. Denn glücklicherweise hatten sich weder die direkt Betroffenen, noch andere Kollegen aus dem Ordnungsamt bei dem Vorfall behandlungsbedürftige Verletzungen zugezogen.

Wie die Feuerwehr am Montagnachmittag schließlich bekannt gab, soll es sich bei der unbekannten Substanz um eine stark säurehaltige Flüssigkeit gehandelt haben.

Ferner ist aber auch der von der Stadt angemietete Blitzer bis auf Weiteres nicht einsatzfähig – was Verkehrsteilnehmer, die gerne zu schnell fahren, gleichwohl nicht unvorsichtig werden lassen sollte.

So bekundete nämlich eine Sprecherin der Stadt noch am Montagnachmittag, dass jetzt zügig Ersatz für den beschädigten Blitzer beschafft werden soll. „Die Suche nach einem Ersatzgerät hat bereits begonnen“, sagte die Sprecherin.

In der Vergangenheit waren Apparate zur Tempomessung immer mal wieder zum Gegenstand wütender Attacken geworden. So sägten Täter beispielsweise den stationären Blitzer an der L 74 zwischen Wuppertal und Solingen vor einigen Jahren einfach ab. Zudem werden die Kameras der Blitzer regelmäßig mit Farbe beschmiert. Einen Angriff mit Säure hat es nach Angaben von Polizei und Stadt hingegen noch nicht gegeben.