Duisburg: Zeugenaussagen gegen Schleuserbande in Zweifel gezogen – Polizei durchleuchtet Wohnungen

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Duisburg: Zeugenaussagen gegen Schleuserbande in Zweifel gezogen – Polizei durchleuchtet Wohnungen

In der nordrhein-westfälischen Stadt Duisburg hat sich ein aufsehenerregender Fall von Menschenhandel entwickelt. Gegen eine mutmaßliche Schleuserbande wurden Zeugenaussagen erhoben, die jedoch in Zweifel gezogen wurden. Die Polizei hat nun begonnen, Wohnungen in der Stadt genau zu durchleuchten, um Beweise für die illegale Menschenhandel zu finden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande Menschen aus verschiedenen Ländern in die Bundesrepublik geschleust hat. Die Durchsuchungen der Wohnungen sollen Aufschluss über die Verbindungen der Verdächtigen geben und mögliche Opfer des Menschenhandels identifizieren.

Razzia in NRW und Berlin: Polizei durchleuchtet Wohnungen im Schleuserfall

Rund 140 Einsatzkräfte durchsuchen seit den Morgenstunden mehrere Objekte an drei Orten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin. Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit einem Schleuserverfahren vor dem Landgericht Duisburg.

Es wurden vier Durchsuchungsbeschlüsse in Berlin, Nordwalde in NRW sowie im rheinland-pfälzischen Wöllstein vollstreckt. Festnahmen habe es nicht gegeben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Schleuser in NRW sollen für Chinesen Aufenthaltstitel gekauft haben

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Die Aktion stehe in Bezug zu einem Strafverfahren in Duisburg, wo seit Sommer 2024 vor dem Landgericht wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern mit Todesfolge gegen zwei libanesische Hauptbeschuldigte verhandelt werde.

Bei mehreren Zeugen weichen demnach die Aussagen vor Gericht erheblich von deren ursprünglichen Angaben gegenüber der Polizei im Ermittlungsverfahren ab. Es bestehe der Verdacht der Anstiftung zur uneidlichen Falschaussage, um die Angeklagten zu entlasten.

Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, sich mit weiteren Personen zusammengeschlossen zu haben, um gegen hohe Geldzahlungen Menschen vom Libanon aus über das Mittelmeer nach Italien und Griechenland zu schleusen.

Es gehe in dem seit Juli 2024 laufenden Verfahren konkret um vier Überfahrten 2022 mit überfüllten Booten - mit Menschen aus dem Libanon und aus Syrien.

Tragische Folgen: Im August 2022 seien sechs Menschen vor der griechischen Küste ums Leben gekommen, darunter auch Kinder, schilderte die Gerichtssprecherin. Im September seien kurz nach Ablegen mehr als hundert Boots-Insassen ums Leben gekommen.

Die beiden Angeklagten befinden sich in U-Haft, einer hatte seinen Wohnsitz laut Gericht in Duisburg. Auch gegen die Zeugen sei inzwischen wegen des Verdachts der falschen uneidlichen Aussage ein Verfahren eingeleitet worden.

Bei den Aktionen am Dienstag suchten Ermittler nun nach Beweismitteln, um Falschaussagen sowie eine mögliche Beeinflussung der Zeugen nachweisen zu können.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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