Nach Netflix-Serie über Menendez-Brüder: Neue Beweise im Mordfall Lyle und Erik Menendez
Die Netflix-Serie über die Menendez-Brüder hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Doch nun gibt es einen neuen Wendepunkt im Mordfall Lyle und Erik Menendez. Nach jahrelanger Ermittlung sind neue Beweise ans Licht gekommen, die den Fall in ein neues Licht rücken. Die Kalifornische Justiz hat neue Erkenntnisse vorgelegt, die die Schuld der beiden Brüder infrage stellen. Die Frage, ob die beiden tatsächlich schuldig sind, bleibt weiterhin unbeantwortet. Doch die neuen Beweise werfen Zweifel an der bisherigen Darstellung des Falles auf. Wir berichten über die neusten Entwicklungen im Fall der Menendez-Brüder.
Neue Beweise im Mordfall Menendez: Staatsanwaltschaft prüft Anliegen der Brüder
Die Netflix-Serie „Monsters“ machte die Menendez-Brüder weltbekannt, die für den Mord an ihren Eltern in einem Anwesen in Beverly Hills verurteilt wurden. Nun sollen in dem Fall neue Beweise geprüft werden, wie die Staatsanwaltschaft in Los Angeles mitteilte.
George Gascón, Bezirksstaatsanwalt in Los Angeles County, sagte bei einer Pressekonferenz, die Anwälte des 53-jährigen Erik Menendez und seines 56-jährigen Bruders Lyle Menendez hätten das Gericht darum gebeten, die Verurteilungen wegen der Morde vor mehr als 35 Jahren aufzuheben. Sein Büro werde neue Beweise prüfen und auch darüber befinden, ob ein neues Urteil in Betracht gezogen werden müsse.
Menendez-Brüder: Neue Beweise für Freispruch
Ein Anhörung wurde für den 29. November angesetzt. Zu den neuen Beweisen, die die Verteidiger der Brüder vorlegten, gehört ein von Erik Menendez geschriebener Brief, der den Vorwurf untermauern soll, dass er von seinem Vater sexuell missbraucht wurde.
Gascón sagte, sein Büro habe noch keine Entscheidungen getroffen und könne sich noch nicht zur Stichhaltigkeit dessen äußern, was die Anwälte des Brüderpaars vorgelegt hätten. „Wir werden all das auswerten.“
Kim Kardashian fordert Freilassung. Spätestens seit Veröffentlicht der Netflixserie haben die Brüder einige Fans, darunter auch prominente. Kim Kardashian führt die Bewegung an und fordert deren Freilassung.
In einem Essay auf dem Nachrichtenportal NBC News schreibt sie: „Die Brüder, die für den Mord an ihren Eltern Jose und Kitty im Jahr 1989 verurteilt wurden, wurden verurteilt, bevor der Prozess überhaupt begonnen hatte“. Kardashian schreibt auch, dass sie Zeit mit den Brüdern verbracht hat und glaubt, „dass ihnen ein fairer zweiter Prozess verweigert wurde und dass der Ausschluss wichtiger Missbrauchsbeweise Erik und Lyle die Möglichkeit verwehrt hat, ihren Fall vollständig darzustellen, was die Fairness ihrer Verurteilung weiter untergräbt“.
In einer Erklärung, die von seiner Frau auf der Plattform X veröffentlicht wurde, nannte Erik Menendez die Netflix-Show über den Fall eine unaufrichtige Darstellung dessen, was passiert sei, die ihn und seinen Bruder in eine Zeit zurückversetzt habe, als Staatsanwälte „ein Narrativ aufbauten, das auf der Überzeugung beruht, dass männliche Personen nicht sexuell missbraucht würden und dass Männer Vergewaltigungs-Traumata anders als Frauen erleben“.
Die Brüder waren wegen der Erschießung ihrer Eltern Jose und Kitty Menendez im Jahr 1986 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der damals 21-jährige Lyle und der damals 18-jährige Erik gaben die tödlichen Schüsse zu. Sie erklärten aber, sie hätten befürchtet, dass ihre Eltern sie töten wollten, um zu verhindern, dass der langjährige Missbrauch an Erik durch den Vater bekannt werde. Die Staatsanwaltschaft gelangte damals zu der Einschätzung, es gebe keine Beweise für einen Missbrauch. Das Brüderpaar sei auf das millionenschwere Vermögen der Eltern aus gewesen.
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