Krefelder Ravens: Warum setzen die Fußballer voll auf die Jugend
Die Krefelder Ravens, ein traditionsreicher Fußballverein aus Nordrhein-Westfalen, setzen bei ihrer Zukunftsentwicklung auf ein frisches Konzept. Statt auf erfahrene Spieler zu setzen, vertrauen die Verantwortlichen auf die Jugendarbeit des Vereins. Diese Entscheidung basiert auf der Überzeugung, dass die Talente von morgen bereits heute im eigenen Nachwuchs zu finden sind. Durch die Förderung junger Spieler soll die Identität des Vereins gestärkt und die Zukunftssicherung gewährleistet werden. Wir werfen einen Blick auf die Gründe, die hinter dieser Strategie stehen, und wie die Ravens ihre Jugendförderung umsetzen.
Die Zukunft des Teams bereits heute vielversprechend aussieht
Die Saison der Krefeld Ravens war eine Demonstration. Ohne Verlustpunkt stieg das Team mit einer sogenannten „perfect Season“ in die zweite Liga auf. Nicht wenige Beobachter sind der Ansicht, dass der Kader des Vorjahres durchaus geeignet wäre, auch eine Liga höher um den Aufstieg mitzuspielen. Doch das reicht den Verantwortlichen in Krefeld nicht.
Die Philosophie des Vereins
Mit ihrer Akribie, dem starken Coaching-Team und einer schon legendären guten Stimmung und Harmonie im Verein wollen sie Spieler anlocken, die den Verein auf Jahre prägen sollen. Generell ist es unsere Philosophie, ein starkes Gerüst an deutschen Jungs zu haben und sie punktuell mit sehr guten Imports zu verstärken. Wir wollen langfristig etwas aufbauen, darum konzentrieren wir uns, mit wenigen Ausnahmen, auf Spieler um die 20, betont Vereinsgründer Dino Volpe.
Ein wichtiger Schritt der Professionalisierung
Der hatte bislang auch als Sportdirektor fungiert, eine Rolle, die er nun abgibt. Das ist ein weiterer Schritt der Professionalisierung. In der GFL2 sind die Aufgaben so vielfältig, dass es einfach nicht möglich ist, die Rolle als Sportchef und Vorsitzender zugleich auszufüllen. Beides sind Fulltime-Jobs, mein eigentlicher Job kommt da ja noch dazu, betont er.
Die Zukunft beginnt jetzt
Darum machte er Kofi Adomako zum neuen starken Mann in der Kaderplanung. Er hat mich im vergangenen Jahr bereits unterstützt und sukzessive mehr Aufgaben übernommen. Künftig wird es umgekehrt laufen. Am Ende ist es ein fließender Prozess, der jetzt praktisch die 50 Prozent überschritten hat. Die Kaderzusammenstellung ist mein Baby, die wichtigste Rolle im Verein. Ich würde es nicht aus der Hand geben, wenn ich nicht zu 100 Prozent überzeugt wäre, dass Kofi es mindestens genauso gut machen wird, betont er.
Die Erfolge des neuen Konzepts
Die Ravens haben bereits rund einen Monat nach Ende der Saison Spieler verpflichtet, die so manche Augenbraue heben lassen. Einerseits wären da die im Sommer erfolgten Verlängerungen mit Topakteuren aus dem bestehenden Kader, allen voran die beiden überragenden Import-Spieler Akiva Wedge – jüngst zum wertvollsten Spieler der Offense gewählt – und J’Mari Davis, die Nummer zwei in diesem Voting. Hinzu kommen zwei vielversprechende deutsche Junioren-Nationalspieler.
Benewei Bene Agwe-Tayong, der das Nationalteam sogar im dort herrschenden rollierenden System teilweise als Kapitän anführte, überschritt jüngst die Altersgrenze und ist damit kein aktiver Spieler der Auswahl mehr. Der erst im Vormonat 20 Jahre alt gewordene gebürtige Düsseldorfer ist damit einer der profiliertesten Neuzugänge in der gesamten Geschichte der Ravens.
Als Hauptgrund für seine Zusage gibt er besagte Stimmung im Team an. Ich habe das Gefühl der Ravens-Family gespürt. Auch kenne ich viele Jungs bereits aus der Jugend der Düsseldorf Panther. Mein Ziel ist der Aufstieg in die GFL, sagt das Top-Talent.
Keith-Baldwin Tanwani vom Nationalteam bringt er mit. Der Passempfänger, der von den Cologne Crocodiles kommt, ist zum wertvollsten Jugendspieler in NRW gewählt worden und gilt als eines der größten Talente deutschlandweit auf seiner Position. Er gilt sogar als Kandidat für den Sprung nach Nordamerika. Ich will in diesem kompetitiven Umfeld und mit den tollen Coaches der beste Spieler werden, der ich sein kann, betont er.
Weitere Topspieler
Für die Ravens sorgt er damit für ein Luxusproblem, denn auf der Receiver-Position ist die Kadertiefe enorm. Hinzu kommen weitere Topspieler wie Offense-Liner Musa Bajaha, zweimaliger Sieger im Junior-Bowl, der Deutschen Juniorenmeisterschaft, oder der erstligaerfahrene Burak Cakamakkaya, der enorme Vielseitigkeit mitbringt. Er kann auf beiden Seiten des Balles und in beiden Lines als Linebacker oder Fullback spielen. Erfahrung bringen Jha'Mond Byers, der keine Importstelle mehr belegt, und Rückkehrer Marius Steffen mit. Weitere hochinteressante Talente kommen hinzu. Wir sind noch mit weiteren Leuten in Kontakt. Da kommt noch was, verspricht Volpe augenzwinkernd.
Schreibe einen Kommentar