Israels Regierungschef Netanjahu droht mit erbarmungsloser Auseinandersetzung gegen Hisbollah-Miliz

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Israels Regierungschef Netanjahu droht mit erbarmungsloser Auseinandersetzung gegen Hisbollah-Miliz

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut eine harte Haltung gegenüber der libanesischen Hisbollah-Miliz angedeutet. In einer Rede vor dem israelischen Parlament Knesset drohte Netanjahu mit einer erbarmungslosen Auseinandersetzung, sollte die Hisbollah-Miliz weitere Angriffe auf israelisches Territorium verüben. Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz haben in den letzten Wochen zugenommen, nachdem es zu mehreren Zwischenfällen an der libanesisch-israelischen Grenze gekommen war. Netanjahu warnte davor, dass Israel keine weitere Aggression dulden werde und dass die Hisbollah-Miliz eine schwere Rechnung zu begleichen habe, wenn sie nicht von weiteren Angriffen absehe.

Schwerster Raketenbeschuss auf Israel seit Monaten

Die Hisbollah-Miliz hat den Beschuss auf die israelische Stadt Safed als Vergeltung für israelische Angriffe auf libanesische Städte, Dörfer und Zivilisten begründet. Im Grenzgebiet im Südlibanon kam es laut Angaben der Hisbollah zu gewaltsamen Zusammenstößen mit israelischen Soldaten.

Im Grenzdorf Aita al-Schaab sei ein israelischer Truppentransporter mit einer Lenkrakete angegriffen worden, hieß es. Das israelische Militär fing nach eigenen Angaben mehrere Geschosse aus dem Libanon ab.

Luftalarm in Israel

Luftalarm in Israel

In zahlreichen israelischen Orten, unter anderem in der Mittelmeermetropole Tel Aviv, wurde am Montag wegen des anhaltenden Beschusses Luftalarm ausgelöst.

Angriff auf israelischen Ausbildungsstützpunkt

Am Sonntag waren bei einem Drohnenangriff der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz auf einen Ausbildungsstützpunkt des israelischen Militärs in Binjamina südlich von Haifa mindestens vier israelische Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden.

Es war der folgenschwerste Angriff der Miliz seit der deutlichen Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah im September.

Reaktionen auf den Angriff

Die Hisbollah drohte, dieser sei nur ein Vorgeschmack darauf, was Israel erwarte, wenn es seine Offensive im Libanon fortsetze.

Netanjahu kündigte am Montag bei einem Besuch auf dem Stützpunkt in Binjamina an, weiterhin hart gegen die pro-iranische Miliz vorzugehen. Wir werden die Hisbollah weiterhin gnadenlos in allen Teilen des Libanon angreifen - auch in Beirut, sagte er.

Israels Armeechef Herzi Halevi betonte bei einem Besuch vor Ort, sein Land befinde sich im Krieg und ein Angriff auf einen Ausbildungsstützpunkt an der Heimatfront ist schwierig, und die Folgen sind schmerzhaft.

Israelische Angriffe auf den Libanon

Indes startete die israelische Armee eine Reihe neuer Angriffe auf Ziele im Libanon. In der mehrheitlich von Christen bewohnten Ortschaft Aito im Norden des Landes wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 21 Menschen getötet und acht weitere verletzt.

Es war das erste Mal, dass eine überwiegend christliche Bergregion Ziel israelischer Angriffe wurde. Bislang hatte die Armee ihre Attacken hauptsächlich auf Hisbollah-Hochburgen in mehrheitlich schiitisch geprägten Gebieten des Landes und in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut konzentriert.

Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah

Seit dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen hatte die Hisbollah mit ständigen Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen das Land eröffnet, Israel antwortete mit Angriffen auf Hisbollah-Ziele.

In den vergangenen Wochen hat Israel seine Angriffe auf die Hisbollah massiv ausgeweitet. Dadurch wurden seit dem 23. September laut einer AFP-Zählung auf Grundlage von Behördenangaben mehr als 1300 Menschen im Libanon getötet.

UN-Friedenstruppen im Konflikt

Zuletzt gerieten auch wiederholt Soldaten der UN-Friedenstruppe Unifil im Grenzgebiet zu Israel zwischen die Fronten, insgesamt fünf von ihnen wurden verletzt.

Israel wirft der Hisbollah vor, die Blauhelmsoldaten und Unifil-Anlagen als Schutzschilde zu missbrauchen.

Am Sonntag waren laut der UN-Mission zwei israelische Panzer gewaltsam in eine Stellung der Blauhelmsoldaten im Südlibanon eingedrungen.

Die Bundesregierung forderte eine umfassende Aufklärung der Vorfälle. Angriffe auf UN-Friedenstruppen seien in keiner Weise hinnehmbar, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Alle Konfliktparteien, auch die israelische Armee, sind verpflichtet, ihre Kampfhandlungen ausschließlich gegen militärische Ziele der anderen Konfliktpartei zu richten.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, es sei völlig inakzeptabel, die Truppen der Vereinten Nationen anzugreifen.

UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, Angriffe auf Friedenstruppen verstießen gegen das Völkerrecht.

Udo Schmid

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