In Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl von Einpersonen-Haushalten

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In Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl von Einpersonen-Haushalten

In Nordrhein-Westfalen vollzieht sich ein bemerkenswerter demographischer Wandel. Laut aktuellen Statistiken erlebt die Zahl der Einpersonen-Haushalte in diesem Bundesland einen bemerkenswerten Anstieg. Dieser Trend wirft Fragen über die Zukunft der Familienstruktur und die soziale Isolation auf. Im Jahr 2022 waren bereits 35 Prozent aller Haushalte in Nordrhein-Westfalen Einpersonen-Haushalte. Experten prognostizieren, dass sich dieser Anteil in den kommenden Jahren weiter erhöhen wird. Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig und reichen von veränderten Lebensstilen über demographische Veränderungen bis hin zu wirtschaftlichen Faktoren. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe und Folgen dieser Entwicklung genauer untersuchen.

Einpersonen-Haushalte in NRW: Zahl steigt kontinuierlich an

Der Anteil von Einpersonen-Haushalten in Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Von den gut 8,66 Millionen Privathaushalten waren zum Stichtag 2022 fast 44 Prozent Einpersonenhaushalte, wie das Statistische Landesamt NRW mitteilt.

Die Daten beruhen auf dem Zensus von 2022, dessen Ergebnisse gerade schrittweise veröffentlicht werden. Damit steigt der Anteil von Single-Wohnungen seit 1950 stetig an. Damals lag der Anteil der Einpersonenhaushalte noch unter 20 Prozent. Auch zehn Jahre später blieb es bei diesem Wert.

Doch 1987 lebte bereits in jedem dritten Haushalt nur eine Person und 2011 waren es schon rund 38 Prozent. Die Entwicklung lief also parallel zu steigendem, zur Individualisierung der Gesellschaft sowie dem Wandel von Partnerschafts- und Familienmodellen und hat sich zum anhaltenden Trend entwickelt.

Städte mit dem höchsten Anteil an Einpersonenhaushalten

Städte mit dem höchsten Anteil an Einpersonenhaushalten

Düsseldorf wies 2022 mit 55,7 Prozent den höchsten Anteil an Einpersonenhaushalten in NRW auf. Den niedrigsten Wert gab es in der Gemeinde Hopsten (25,4 Prozent) ganz im Norden der westfälischen Region Tecklenburger Land.

Vor zehn Jahren war die Hochburg der Einpersonenhaushalte noch Aachen gewesen mit einem Anteil von 51,2 Prozent vor Düsseldorf mit 50,0 Prozent. In allen NRW-Gemeinden ist der Anteil der Einpersonenhaushalte seit 2011 gewachsen. Am höchsten war der Anstieg in der Gemeinde Weeze (+12,7 Prozentpunkte).

Auch in den Städten Köln, Bonn und Münster ist in mehr als der Hälfte aller Haushalte nur eine Person gemeldet, was auch mit dem Anteil Studierender zusammenhängen dürfte.

Zensus 2022: Daten zu Wohnungen und Gebäuden

Der Zensus 2022 wurde durchgeführt, um Informationen über die Lebens- und Wohnsituation der Menschen in Deutschland zum Stichtag 15. Mai 2022 zu erheben. Die Ergebnisse des Zensus ermöglichen zuverlässige Aussagen zur Gesamtbevölkerung und bieten eine Grundlage für politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entscheidungen.

Der Zensus 2022 liefert auch Daten zu Wohnungen und Gebäuden in Deutschland, etwa zur Wohnungsgröße, zu Nettokaltmieten, zum Energieträger der Heizung oder zum Wohnungsleerstand. Der Zensus soll europaweit alle zehn Jahre wiederholt werden.

Folgen des Anstiegs von Einpersonenhaushalten

Die steigende Zahl an Einpersonen-Haushalten sorgt indirekt auch für Knappheit am Wohnungsmarkt. Früher lebten in den meisten Wohnungen zwei oder drei Personen, jetzt oft nur noch einer, sagt der Düsseldorfer Makler Wulff Aengevelt, damit steigt ja fast schon zwingend der Bedarf.

Der Anteil der Privathaushalte mit fünf und mehr Personen nahm laut dem Statistischen Landesamt von 15,9 Prozent im Jahr 1950 auf 4,8 Prozent im Jahr 2022 ab. Gleichzeitig ist unverkennbar, dass die hohen Wohnkosten in den begehrten Städten wie Köln oder Düsseldorf dazu führen, dass Familien aufs Land ziehen.

Folgen für die Gesellschaft

Der Trend zum Single-Wohnen führt auch zu einem Wandel der Angebote, der Infrastruktur und der Politik. Lieferdienste für Essen boomen, auch weil weniger gemeinsam abends oder mittags für die Familie oder mit dem Partner gekocht wird. Für die älteren Bürger werden Begegnungszentren aufgebaut.

Auch gründen immer wieder Privatleute alternative Wohnprojekte, in denen Singles, junge Familien und Senioren zusammenleben. Die Landesregierung hat eine Initiative gegen Einsamkeit gestartet, angelehnt an ein Vorbild in Großbritannien. Einsamkeit der Alleinwohnenden ist sicher eines der großen Themen der heutigen Zeit, sagt Psychologin Bender, es ist gut, wenn die Gesellschaft da versucht gegenzusteuern.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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