Hilfsmittel für Sehschwache und Blinde auf Ausstellung vorgestellt

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Hilfsmittel für Sehschwache und Blinde auf Ausstellung vorgestellt

Am heutigen Tag öffnet die Tür zu einer neuen Welt der Barrierefreiheit und Inklusion. Die Ausstellung Hilfsmittel für Sehschwache und Blinde präsentiert eine Vielzahl an innovativen Lösungen, die das Leben von Menschen mit Sehschwäche und Blindheit erleichtern sollen. Von taktilem Schriftsystemen bis hin zu digitalen Assistenzsystemen – die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Hilfsmittel für Menschen mit Sehbehinderungen. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten, die diese Ausstellung bietet, und wie sie dazu beitragen kann, die Lebensqualität von Menschen mit Sehschwäche und Blindheit zu verbessern.

Blindheit und Sehbehinderung: Hilfsmittel auf Ausstellung vorgestellt

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Kreis Mettmann (BSV KME) feiert sein 90-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses Ereignisses fand in der Stadtbibliothek Mettmann eine Ausstellung mit Hilfsmitteln für sehbehinderte und blinde Menschen statt. Die Schau war Teil der bundesweiten Initiative Woche des Sehens, die über Sehverlust aufklären soll.

Die Ausstellung war gut besucht. Die Besucher konnten sich über Hilfsangebote informieren und Kontakte knüpfen. Tamara Ströter und Michaele Gurzinski, Vorsitzende des BSV KME, sind beide von der Erbkrankheit Retinitis Pigmentosa betroffen. Bei dieser Sehbehinderung sterben schrittweise Netzhautzellen ab, was zu Nachtblindheit, geringerer Sehstärke und einem eingeschränkten Sichtfeld, dem sogenannten Tunnelblick, führen kann.

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Viele Menschen trauen sich nicht, Hilfe zu holen. Wer selbst mit Sehproblemen kämpft oder andere Menschen kennt, die Unterstützung brauchen, meldet sich bitte unter Telefon 0155 615 426 49 oder kommt zu einem der Termine zum Erfahrungsaustausch, siehe www.bsvkme.de/termine/#termine.

Unterstützung im Alltag

Tamara Ströter ist seit 2003 vollständig erblindet und wünscht sich mehr Aufmerksamkeit von ihren Mitmenschen. Diese ist vor allem im Straßenverkehr nötig: Manchmal stolpern die Leute über meinen Blindenstock, wenn sie auf dem Handy daddeln, Rollerfahrer sind für uns gefährlich und E-Autos viel zu leise, berichtet Ströter. Auch Hilfe, zum Beispiel beim Überqueren einer Straße, ist immer gerne gesehen. Konkret sollte man Brauchen Sie Hilfe? und Wie kann ich Ihnen helfen? fragen. Man solle aber nicht beleidigt sein, wenn die Hilfe abgelehnt werde. Ströter meint: Lieber einmal zu viel fragen als zu wenig.

Erfahrungsaustausch und Hilfe

Der BSV möchte mit gutem Beispiel voran gehen und Betroffenen zeigen, dass es möglich ist, den Alltag zu bewältigen. Es sei wichtig, sich mit anderen Menschen auszutauschen und sich selbst wieder aufzurappeln. Dafür veranstaltet der Verein verschiedene Aktionstage und vor allem Erfahrungsaustausche in den Kreisstädten. Ströter erzählt, dass diese aber nicht nur aus Gejammer bestehen, sondern dass zusammen gequatscht und gelacht werde.

Fühlsäckchen und Simulation

Am Informationsstand des BSV gab es auch sogenannte Fühlsäckchen. In diesen sind verschiedene Gegenstände, die erfühlt werden sollen. Gar nicht so einfach – einen Schlüssel oder eine Kastanie erkennt man leicht, aber wie genau fühlt sich ein Teelicht an? Oder Nähgarn? Mabel Stickley, ehemalige Behindertenbeauftragte der Stadt Mettmann, meint: Wir verlassen uns viel zu sehr aufs Auge. Sie hat Papp-Brillen dabei, die Unschärfe, fleckiges Sehen, Tunnelblick und Blindheit im Zentrum des Auges simulieren. Eine Möglichkeit für gesunde Menschen, sich annähernd in die Lage eines Betroffenen hineinzuversetzen.

Technologie und Hilfsmittel

Tamara Ströter ist dankbar, dass die künstliche Intelligenz immer mehr Techniken zulässt, die den Alltag Blinder und sehbehinderter Menschen erleichtern. Darunter auch eine Art Handy, das VoxiVision, das Texte mit der Kamera erkennen und anschließend vorlesen kann. Die Texte können auch übersetzt werden. Nutzer können ebenfalls Nachrichten einsprechen und diese dann in geschriebenen Text umwandeln lassen, um zum Beispiel eine E-Mail zu schreiben. Für den Verkehr gibt es die kostenlose App LOC.id, die sich mit Ampeln oder auch Baustellen-Baken per Bluetooth verbinden kann. Betroffene können das Handy in der Hosentasche lassen. Sobald sie sich einer Ampel nähern, wird das bekannte Ticken lauter. Bei Baustellen können die Baken Warnsignale von sich geben und beispielsweise sagen Achtung Baustelle.

Der BSV will sich weiterhin dafür einsetzen, dass solche Probleme bewusst gemacht und gelöst werden.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

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