Große Brüder-Awards 2024 verurteilen Karl Lauterbach und Deutsche Bahn
Die Große Brüder-Awards 2024 haben ihre diesjährigen Preisträger bekannt gegeben und zwei prominente Institutionen sind in die Kritik geraten. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Deutsche Bahn wurden von der Jury als größte Datenschleuder des Jahres 2023 ausgezeichnet. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit den umfangreichen Datenschutzverletzungen beider Institutionen. Im Falle von Karl Lauterbach wurde seine Rolle bei der Einführung der Corona-Warn-App kritisiert, während die Deutsche Bahn für ihre umstrittene Zusammenarbeit mit der Bundespolizei bei der Überwachung von Reisenden gerügt wurde. Die Große Brüder-Awards zeichnen jährlich die größten Verletzer der Privatsphäre aus.
Große BrüderAwards: Karl Lauterbach und Deutsche Bahn in der Schlagzeile
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erhielt die Negativ-Auszeichnung für das Gesundheitsdatennutzungsgesetz, das nach Ansicht von Digitalcourage unter unzureichenden Schutzvorkehrungen die Verarbeitung hochsensibler Gesundheitsdaten ermöglicht.
Digitalcourage kritisiert Gesundheitsdatennutzungsgesetz: Die Organisation bemängelt, dass das Gesetz die Verwendung von Gesundheitsdaten ohne ausreichenden Schutz für die Betroffenen ermöglicht.
Deutsche Bahn für Überwachung der Reisenden gerügt
Die Deutsche Bahn wurde für eine zunehmende Überwachung der Reisenden gerügt. Immer mehr Fahrkarten bietet die Bahn nur noch digital und personalisiert an, hieß es in der Begründung.
Tracker in der DB Navigator App: Fahrgäste werden zur Nutzung der App „DB Navigator“ gedrängt, die sogenannte Tracker einsetzt. Dies ermöglicht der Bahn, die Bewegungen der Reisenden zu verfolgen.
Weitere Negativ-Auszeichnungen
Auch die Polizei Sachsens mit dem zuständigen Innenminister Armin Schuster (CDU) wurde für ein „videogestützte Personen-Identifikations-System“ (PerIS) kritisiert, mit dem Tatverdächtige ausfindig gemacht werden sollen.
Temu und Shein für Begrenzungen der Rechte von Nutzern und Kunden kritisiert: Die Handelsplattformen Temu und Shein erhielten Negative-Auszeichnungen für umfangreiche Begrenzungen der Rechte von Nutzern und Kunden.
Die deutschen „Big-Brother-Awards“ werden seit dem Jahr 2000 jährlich vom Verein Digitalcourage gemeinsam mit weiteren Bürgerinitiativen vergeben. Im vergangenen Jahr ging der Negativpreis unter anderem an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wegen des Plattformen-Steuertransparenzgesetzes (PStTG) sowie an die Deutsche Post DHL Group für die Umstellung ihrer Packstationen auf eine reine Smartphone-Bedienung.
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