20 Jahre Erfolgsgeschichte: Das Geheimnis der Beliebtheit von Stromberg

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20 Jahre Erfolgsgeschichte: Das Geheimnis der Beliebtheit von Stromberg

Seit 20 Jahren erobert die Figur des Büroangestellten Bernd Stromberg die Herzen der Zuschauer. Die Satire-Serie, die ursprünglich als Sketch für die RTL-Show RTL Samstag Nacht konzipiert wurde, entwickelte sich zu einem wahren Kultphänomen. Doch was macht die Beliebtheit von Stromberg aus? Ist es die authentische Darstellung des Büroalltags oder die überzeichnete Karikatur des deutschen Angestellten? Wir werfen einen Blick zurück auf die Erfolgsgeschichte von Stromberg und versuchen, das Geheimnis seiner Beliebtheit zu enthüllen.

20 Jahre Stromberg: Vom schlechtesten Chef der Welt zum Kultphänomen

Das Geheimnis der Beliebtheit

Theoretisch war er ganz anders; einer wie du und ich, nur deutlich besser. Auf allen Ebenen. Als „Kreuzung aus Brad Pitt und St. Martin“ sah sich Bernd Stromberg, bloß nach seiner Scheidung „einsam wie Gott“. Ein Freund flacher Hierarchien, mit stets „zwei, drei offenen Ohren für den Mitarbeiter”. Philosophisch, progressiv, kompetent, galant, unübertroffen empathisch. „Das Meeenschliche“, betonte Bernd Stromberg gern, sei für ihn zentral.

Die Serie über den schlechtesten Chef der Welt

Die Serie über den schlechtesten Chef der Welt

Bernd Stromberg, als einer von zwei Leitern der Abteilung Schadensregulierung der Capitol-Versicherung zuständig für die Kunden mit Nachnamen M bis Z, ist der schlechteste Chef der Welt. Eines Tages, so die Prämisse der Serie, eröffnet sich ihm die Chance, ganz groß rauszukommen als Star einer Dokumentation über den Alltag in einem ganz normalen deutschen Büro. Vor laufender Kamera überdreht Stromberg immer weiter – und erzeugt ein einmaliges Gefühlschaos aus totaler Fremdscham und enormer Belustigung fast wider Willen.

Ein Gesamtkunstwerk

Ein Gesamtkunstwerk

„Stromberg“ ist ein Gesamtkunstwerk, von der Kulisse der Siebzigerjahre-Hochhäuser des Kölner Technologieparks Braunsfeld bis hin zu den Mini-Szenen von altersschwachen Druckern, welkenden Topfpflanzen, fürchterlichem Filterkaffee.

Das Möchtegern-Alphamännchen

Das Möchtegern-Alphamännchen

Wie triumphierend das Möchtegern-Alphamännchen seine Stammtischparolen zum Besten gibt, ist fast schon imposant. Über seinen Rivalen Sinan Turçulu (Sinan Akkuş) sagt er: „Es geht hier um Karriere, Beförderungen, und, ähh, Pipapo. Und da sieht der Kollege Turçulu wohl gerade seinen, ähh, Döner den Bach runtergehen.”

Tabubrüche und Faszination

Tabubrüche und Faszination

Tabubrüche dieser Art im Minutentakt sind kein Selbstzweck, sondern illustrieren die ganze Erbärmlichkeit von Stromberg, der in jeder Staffel, jeder Folge, jeder Szene tiefer sinkt. Wie er sich auch aus den verzwicktesten Lagen herauslaviert, immer wieder einen Doofen findet, verfolgt man gebannt, aber ohne sich mit ihm gemein zu machen, sondern mit der Faszination eines Forschers.

Ein Kultphänomen

Ein Kultphänomen

Dass die Serie zum Kult wurde, liegt auch daran, dass Büroarbeiter aller Art – in Versicherungen, Banken, Ämtern, Verwaltungen von Firmen aller Art und Größe – vieles wiedererkannten. Kantinen und IT-Probleme gibt es fast überall, Klatsch und Tratsch sowie die Archetypen erst recht: Den planlosen Chef, den Deppen, den Faulenzer, das fleißige Bienchen, den Ehrgeizling.

Parallelen zu Trump

Zur Wahrheit gehört, dass „Stromberg“ in einer anderen, entspannteren Zeit lief. Dem Publikum traute man zu Recht zu, dass es begriff: Mit all den verbalen Blutgrätschen heischte kein Comedian um Aufmerksamkeit, sondern eine fiktive Kunstfigur. Und zwar eine selten erbärmliche: Stromberg ist ein lebendes Fossil, aber beileibe kein T-Rex. Bloß ein Gift und Galle spuckender Goldkettchenträger. Ein Menschenfeind mit Manierismen en masse, der beim Mobbing munter mitmacht. Ein mittelaltes weißes Würstchen mit Halbglatze und Klobrillenbart.

Ein Erfolgsgeschichte

Lange faszinierte das die Fans; zwischen 2004 und Anfang 2012 ganze 46 Folgen von „Stromberg“; beinahe parallel lief in der Sendung “Switch Reloaded” die im Dritten Reich angesiedelte durchgeknallte Parodie “Obersalzberg” mit Michael Kessler als Hitler. Der letzte Akt war Anfang 2014 “Stromberg - Der Film” im Kino. Danach schien eindeutig: Einen solchen Narzissten, Sexisten, Rassisten, Realitätsverweigerer und schamlosen Lügner wie Bernd Stromberg würde es nicht noch einmal geben. Nicht im Fernsehen und schon gar nicht im echten Leben.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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