RAF-Räuber Garweg: Karin tritt in Erscheinung
Die deutsche Öffentlichkeit ist schockiert: Nach Jahrzehnten der Ungewissheit melden sich die Täter des spektakulären Banküberfalls auf die Sparkasse in Garweg in der Nacht vom 21. auf den 22. März 1985 zu Wort. Die Rote Armee Fraktion (RAF), eine linksextreme Terrororganisation, bekannte sich damals zu der Tat, bei der ein Polizist getötet und mehrere Menschen verletzt wurden. Nun tritt Karin in Erscheinung, eine Frau, die nach eigenen Angaben an dem Verbrechen beteiligt war. Ihre Erklärung wirft neue Fragen auf und lässt die Gesellschaft erneut über die Vereinbarkeit von politischem Engagement und kriminellen Handlungen nachdenken.
Neue Spur im RAFFall: Karin meldet sich bei den Ermittlern
Nach der Veröffentlichung eines Handyvideos, das den untergetauchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg zeigen soll, hat sich eine Frau namens Karin bei den Ermittlern gemeldet. Die Frau habe sich als die Karin im Video zu erkennen gegeben, ihre Personalien seien bekannt, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts Niedersachsen.
Die Ermittler hoffen, dass weitere Frauen, die möglicherweise Beziehungen zu Garweg hatten, sich melden. Insgesamt seien nach dem Aufruf, der im September auch in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ gezeigt wurde, etwas mehr als 100 Hinweise eingegangen.
Das Handyvideo als wichtiger Hinweis
Das Video, das die Ermittler veröffentlichten, soll nach Angaben von LKA und Staatsanwaltschaft Verden zeigen, wie Garweg sich im Jahr 2020 auf einem Gelände mit Fahrzeugen und Wohnwagen befindet. Darauf sind demnach die Stimme des Mannes zu hören und seine Mimik und Gestik zu sehen. „Ganz viel Erfolg morgen bei der Prüfung, liebe Karin“, sagt der Mann lächelnd.
Die Ermittler rufen Frauen auf, sich zu melden, da Garweg nach Angaben der Behörden zahlreiche Verhältnisse mit Frauen gehabt haben könnte.
Hintergrund: Die RAF-Terroristen
Die drei RAF-Terroristen, Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Garweg, werden seit Jahren wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes ermittelt. Sie sollen zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren.
Die Taten hatten demnach keinen terroristischen Hintergrund. Die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, erklärte sich 1998 für aufgelöst.
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