Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Konflikt auf dem Horizont

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Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Konflikt auf dem Horizont

Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst haben begonnen und die Zeichen stehen auf Sturm. Die Gewerkschaften verlangen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, während die Arbeitgeberseite Warnungen vor einer drohenden Finanzkrise ausspricht. Die öffentliche Meinung ist gespalten, während die einen die Forderungen der Gewerkschaften als gerechtfertigt sehen, warnen die anderen vor den Folgen für die Staatsfinanzen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die Tarifverhandlungen zu einem Konflikt führen werden oder ob eine Einigung erreicht werden kann.

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Lohnforderungen fallen auseinander

Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen steuern auf schwierige Zeiten zu. Die Vorstellungen über Lohnerhöhungen liegen nach ersten Äußerungen beider Seiten weit auseinander.

Die beiden Gewerkschaften Verdi und dbb wollen an diesem Mittwoch ihren Forderungskatalog vorstellen. „Wir müssen in der Personalgewinnung deutlich attraktiver werden“, sagte der Bundesvorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Verhandelt wird für rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigte, der überwiegende Teil von ihnen arbeitet in den Kommunen. Der aktuelle Tarifvertrag läuft nach zwei Jahren zum Jahresende aus. Für die Beschäftigten der Länder wird separat verhandelt.

Konflikt auf dem Horizont: Gewerkschaften und Arbeitgeber streiten über Lohnerhöhungen

Konflikt auf dem Horizont: Gewerkschaften und Arbeitgeber streiten über Lohnerhöhungen

Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), die Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin Karin Welge, hatte im „Tagesspiegel“ mit Blick auf Lohnsteigerungen gesagt: „Die Inflation wird bei rund zwei Prozent liegen, das ist eine Orientierungsgröße, die auf dem Tisch liegt“.

Sie verwies auch auf die angespannten kommunalen Haushalte. Die VKA verhandelt gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium für die Arbeitgeberseite.

Der dbb-Vorsitzende Silberbach hält nichts von der Größenordnung, die die Arbeitgeber im Sinn haben. „Mit den von Frau Welge vorgeschlagenen 2 Prozent Einkommenssteigerung kann man das vergessen“, erklärte er mit Blick auf die von ihm geforderte Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes. „Darauf werden die Gewerkschaften sich auf keinen Fall einlassen. Unsere Forderung wird viel höher sein“.

Verdi-Chef Frank Werneke sagte der dpa, es gehe in allen bevorstehenden Tarifrunden darum, die Kaufkraft und damit die Binnennachfrage zu stärken. „Das gilt insbesondere für den öffentlichen Dienst. Das ist wesentlich für das Wirtschaftswachstum in Deutschland“.

Man fordere zudem einen Ausgleich für die besonderen Belastungen in vielen Berufen des öffentlichen Dienstes.

Werneke hatte im Mai angekündigt, seine Gewerkschaft wolle neben höheren Einkommen vor allem Entlastungen für die Beschäftigten erreichen. Viele Beschäftigte wünschten sich gesicherte freie Zeit, um ihre Belastungen im Job zu senken, sowie höhere Zuschläge bei Schichtarbeit.

Nach Angaben von Welge fehlt es für eine weitere Reduzierung der Arbeitszeit zumindest bei Erzieherinnen und Erziehern etwa in Kitas an Personal. Zugleich machte sie deutlich: „Bei flexiblen Arbeitszeiten gehen wir mit. Viele Beschäftigte können die Arbeitszeit frei wählen und reduzieren. Was uns fehlt, ist die Möglichkeit, auch mehr arbeiten zu können“.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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