Düsseldorf: Schloss Benrath eignet sich im ARD-Mehrteiler als Doppelgänger für Bonn

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Düsseldorf: Schloss Benrath eignet sich im ARD-Mehrteiler als Doppelgänger für Bonn

Die rheinische Hauptstadt Düsseldorf kann auf ein weiteres Highlight in der Medienbranche zurückblicken. Im aktuellen ARD-Mehrteiler wird Schloss Benrath, ein beliebtes Ausflugsziel in Düsseldorf, als Doppelgänger für Bonn verwendet. Diese besondere Ehre kommt nicht von ungefähr, denn das barocke Schloss bietet mit seinem prächtigen Aussehen und seiner reichen Geschichte die perfekte Kulisse für die Filmproduktion. Die Wahl des Düsseldorfer Schlosses als Drehort für den ARD-Mehrteiler unterstreicht die Attraktivität der Stadt als Medienstandort und lockt weitere Filmproduktionen nach Düsseldorf.

Schloss Benrath dient als Doppelgänger für Bonn in ARD-Mehrteiler

Im Jahr 1989 besuchte Michail Gorbatschow die Bundesrepublik. Zu seinen Ehren lud Bundeskanzler Helmut Kohl zu einem Staatsempfang in die Redoute in Bonn, ein Ballhaus aus kurfürstlicher Zeit. Unter den Gästen war auch der Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen. Doch als er in seiner Limousine vorfuhr, prangte in großen, roten Lettern Bad Godesberg auf dem Bildschirm. Die Zuschauer aus gleich zwei Städten waren irritiert, denn sie sahen die rosafarbene Fassade eines Gebäudes, das nur sehr entfernt Ähnlichkeit mit dem Bad Godesberger Festsaal hatte.

Und das Stefan Schweizer, Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, sofort erkannt, da das prunkvolle Gebäude im Süden Düsseldorfs steht und es sein Arbeitsplatz ist. Das Gebäude und der Schlosspark tauchen in der ARD-Produktion Herrhausen – Der Herr des Geldes gleich mehrfach auf. Im September 2022 ließ die Produktionsfirma Teile der Mini-Serie in Benrath drehen, einem Ort, der historisch nichts mit den Geschehnissen zu tun hat. Muss er auch nicht, ist es ja schließlich ein Spielfilm mit Schauspielern und Kulissen und keine Dokumentation.

Filmproduktion: Schloss Benrath wird zu Bonn

Filmproduktion: Schloss Benrath wird zu Bonn

In der ARD-Mini-Serie Herrhausen – Der Herr des Geldes wird Schloss Benrath als Kulisse für die Bonner Redoute verwendet. Der mehrfach ausgezeichnete Oliver Masucci brilliert in der Titelrolle des mächtigen Wirtschaftsbosses, der im November 1989 drei Wochen nach dem Mauerfall einem bis heute ungeklärten Bombenattentat zum Opfer fiel. Abrufbar auch in der ARD-Mediathek.

Wobei allerdings vermerkt werden sollte, dass Gorbatschow im gleichen Jahr von der NRW-Landesregierung im Benrather Schloss empfangen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort bis Anfang der 1990er-Jahre viele Staatsgäste empfangen. Bankette sind dort wegen des Denkmalschutzes inzwischen verboten, nicht aber Filmdrehs.

ARD-Filmserie: Düsseldorfer Schloss Benrath als Kulisse für Bonner Redoute

ARD-Filmserie: Düsseldorfer Schloss Benrath als Kulisse für Bonner Redoute

Das Schloss und die Stiftung haben in der Filmszene einen guten, heißt professionellen Ruf, deswegen wird es immer wieder als Drehort gebucht, heißt es weiter. Vorab wird mit den Anmietern eine Motivvereinbarung unterschrieben. Man will ja nicht plötzlich als Kulisse eines schlüpfrigen Filmes auftauchen.

In dem Mehrteiler über das Leben des Bankers Herrhausen ist das Schloss und sein Park gleich mehrfach zu sehen. Der Eisverkäufer auf dem Fahrrad direkt am Anfang des Films zeigt den Schlosspark; und in einer Sequenz, die in Warschau spielt, dient der Gartensaal als Kulisse, sagt Schweizer. Das Staatsbankett zu Ehren von Gorbatschow wurde im Vestibül und im Kuppelsaal gedreht. Eine weitere Innenszene entstand jedoch in Brühl.

Dass das Benrather Schloss die Bonner Redoute doubelt, löst rund 70 Kilometer rheinaufwärts Grummeln aus. An der Redoute habe es aber nicht gelegen, berichtet Inhaber Christoph von Borries dem Bonner General Anzeiger: Er habe gar keine Anfrage erhalten. Die Dreharbeiten fanden in ganz NRW statt, jedoch nicht in Bonn, hat die Zeitung zudem von der Film- und Medienstiftung NRW erfahren, die den Film gefördert hat. Aus logistischen Gründen seien Drehorte gebündelt worden.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Düsseldorfer Europaabgeordnete, äußert sich auf der Plattform X mit einem Augenzwinkern: Für die Frechheit, dass bei der Serie das wunderbare Düsseldorfer Schloss Benrath nach Bad Godesberg verlegt worden sei, müsse sie der ARD einen Euro abziehen und nimmt damit wohl Bezug auf die Rundfunkgebühren. Und sie möge Bonn sehr gerne. Bis zur Jahrtausendwende sei es sogar einmal eine Stadt gewesen, erklärt sie mit einem Zwinkersmiley.

Ihre Kommentare weckten prompt den Lokalpatriotismus ihrer FDP-Parteifreunde. Friedlich jetzt!, mahnte schließlich der Diplomat Alexander Graf Lambsdorff. Bonn habe alle Vorteile einer schönen Stadt im Mittelrheintal mit Weinbau, Schlössern, Deutschlands größtem Gründerzeitviertel – in Verbindung mit allen Vorteilen einer Großstadt. Düsseldorf ist Düsseldorf, findet Lambsdorff, auch ok. Wo bleibt denn da der Widerspruch, liebe Frau Strack-Zimmermann?

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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