Hyänen: schlechtes Image kämpft ab gegen Abenteurer

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Hyänen: schlechtes Image kämpft ab gegen Abenteurer

In der öffentlichen Wahrnehmung gelten Hyänen oftmals als Plagegeister der Wildnis, als blutrünstige und raubgierige Tiere, die sich nicht scheuen, ihre Beute zu töten. Doch diese voreingenommene Sichtweise wird von Forschern und Naturschützern zunehmend in Frage gestellt. Tatsächlich scheinen Hyänen vielmehr als Abenteurer und Pioniere in ihrer natürlichen Umgebung zu agieren, die sich erfolgreich anpassen und ihre Rolle im Ökosystem spielen.

Hyänen: Ein Ranger kämpft gegen das schlechte Image

Kim Wolhuter, ein 65-jähriger Wildhüter, lebt in der Savé Valley Conservancy im Südosten Simbabwes. Er ist der dritte Generation von Wildhütern in seiner Familie. Sein Großvater war der erste Ranger im berühmten Krüger-Nationalpark in Südafrika.

Der Ranger, der sie liebt

Der Ranger, der sie liebt

Wolhuter hat eine besondere Beziehung zu Hyänen. Er begann vor über 20 Jahren, an einer National-Geographic-Doku über die gefährlichen Raubtiere im südafrikanischen Wildreservat MalaMala zu arbeiten. Seitdem hat er sich in vier Naturschutzgebieten in Südafrika, Botsuana und Simbabwe mit Hyänen-Rudeln angefreundet und enge Beziehungen zu etwa 20 Hyänen entwickelt.

Ein Leben auf Augenhöhe mit den Raubtieren

Ein Leben auf Augenhöhe mit den Raubtieren

Wolhuter lebt in der afrikanischen Wildnis und verbringt fast jede Nacht allein in seinem Geländewagen, um Zeit mit wilden Tieren zu verbringen, oft bis Sonnenaufgang. Er hat sein Auto umgebaut, um eine fest eingebaute Matratze zu haben, auf der er fünf bis sechs Nächte pro Woche verbringt. Schlaf bekomme er dabei nur wenig, doch manchmal döse er ein, erzählt er.

Abenteurer Kim Wolhuter: Die Hyäne, die ihn liebt

Abenteurer Kim Wolhuter: Die Hyäne, die ihn liebt

Wolhuters besondere Beziehung zu Hyänen begann, als er auf dem Boden kniend filmte, um einen niedrigen Kamerawinkel zu erhalten. Eine Hyäne kam, um an seinem Objektiv zu schnüffeln. Wolhuter streckte seine Hand aus, und die Hyäne legte ihre Schnauze in seine Handfläche. Seitdem hat Wolhuter sich in die Tiere eingelebt und enge Beziehungen zu ihnen entwickelt.

Die Hyäne, die ihn aufpoliert: Ein Ranger kämpft gegen das schlechte Image

Die Hyäne, die ihn aufpoliert: Ein Ranger kämpft gegen das schlechte Image

Hyänen haben in der Tierwelt einen schlechten Ruf. Sie gelten als hinterlistige, boshafte, dumme, feige und stinkende Aasfresser. Disneyfilme wie „Der König der Löwen“ hätten diese Vorurteile bestärkt, meint Wolhuter. Zudem sei in afrikanischen Ländern der Aberglaube weit verbreitet, dass Hyänen Menschen verhexen können, sie ein schlechtes Omen seien, Unglück brächten. Dagegen will Wolhuter ankämpfen.

Er will mit Hilfe von Videos, die er auf seiner Instagram-Seite postet, Menschen zeigen, wie die Tierwelt wirklich sei, „ohne Skript, ohne Hintergedanken, ohne geplantes Endergebnis“. Er will zeigen, dass Hyänen ausgesprochen intelligente Tiere seien, gute Jäger, mutige Muttertiere.

„Ich lasse mich komplett auf die Tiere ein, bis ich fast spüren kann, wie es ist, dieses Tier zu sein. Ich laufe, renne, jage und schlafe mit den Tieren“, sagt er. Diese Vertrautheit ermögliche es ihm manchmal sogar, ein neues Licht auf das Verhalten der Tiere zu werfen, das selbst der Wissenschaft neu sei.

Über die Jahre habe es immer wieder Kritiker gegeben, die Wolhuter vorwerfen, er greife in die Natur ein. Doch der Abenteurer hält dem Argument entgegen, dass er die Tiere weder füttere noch zähme und keine Waffe trage. „Ich überlasse es allein den Tieren, ob sie mit mir interagieren wollen oder nicht“, sagt er. „Wir leben nicht von der Natur getrennt. Wir sind ein Teil von ihr. Deshalb könnte das, was ich tue, nicht natürlicher sein.“

Wolhuter zieht keinen finanziellen Gewinn aus seinen Begegnungen mit den Hyänen, macht daraus keine Touristenattraktion.

„Natürlich kann es manchmal wirklich brenzlig werden“, sagt er. Das instinktive Angriffs- und Rudelverhalten sei tief in den Tieren verwurzelt. „Eine falsche Bewegung oder Fehlinterpretation könnte mir das Leben kosten.“

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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